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FX.co ★ Der Euro lernt aus den Fehlern anderer

Der Euro lernt aus den Fehlern anderer

Was für Jupiter akzeptabel ist, ist für den Stier möglicherweise nicht akzeptabel. Die US-Wirtschaft ist stark genug, um den hohen Zinssätzen der Federal Reserve standzuhalten. Es überrascht nicht, dass der Futures-Markt signalisiert, dass die nächste Zinssenkung in den USA nicht vor Mai erwartet wird. Allerdings sind die europäischen Volkswirtschaften nicht so robust und können so hohe Zinssätze nicht verkraften. Diejenigen, die daran zweifeln, müssen nur einen Blick auf die sich in Großbritannien entfaltende Finanzkrise werfen, die den EUR/USD-Wechselkurs sinken lässt.

Die Rendite auf 30-jährige britische Anleihen ist auf den höchsten Stand seit den 1980er Jahren gestiegen, was zu einer Erhöhung der Kosten für den Schuldendienst der Regierung um etwa 10 Milliarden Pfund geführt hat. Diese Situation hat Investoren dazu veranlasst, die Tragfähigkeit des Haushalts in Frage zu stellen. Infolgedessen steht die Labour-Partei vor einer schwierigen Entscheidung: entweder Steuern zu erhöhen oder die öffentlichen Ausgaben zu kürzen. Beide Optionen bergen das Risiko, eine Rezession auszulösen. Es ist kein Wunder, dass das Pfund sinkt.

Die Neigung der Bank of England, der Fed zu folgen, ist teilweise für den aktuellen wirtschaftlichen Druck verantwortlich. Als führende Zentralbank wird das Handeln der Fed häufig nachgeahmt. Die Vorhersage der Fed, die zwei Zinssenkungen im Jahr 2025 prognostiziert, hat dazu geführt, dass andere Zentralbanken ihre Geldpolitik verlangsamen. Daher steigen auch die britischen Renditen, wenn die US-Renditen steigen. Leider könnte es für die britische Wirtschaft schwierig sein, diesen Druck zu überstehen.

Dynamik der US-Anleiherenditen

Der Euro lernt aus den Fehlern anderer

Es ist oft klüger, aus den Fehlern anderer zu lernen als aus den eigenen. Bei der Beobachtung der Entwicklungen in London hat Frankfurt wenig Grund zu zögern. Laut dem Gouverneur der Bank of France, François Villeroy de Galhau, sollte der jüngste Anstieg der Inflation in der Eurozone im Dezember kein Grund zur Besorgnis sein. Der allgemeine Trend des Verbraucherpreisindex (CPI) bleibt abwärtsgerichtet; daher besteht kein Grund, die Lockerung der Geldpolitik zu verlangsamen. Es ist entscheidend, die Zinssätze so schnell wie möglich auf ein neutrales Niveau zu bringen – ein Niveau, das die Wirtschaft weder stimuliert noch hemmt. Dieses neutrale Niveau wird auf etwa 2 % geschätzt.

Die Marktpreisentwicklung deutet darauf hin, dass eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank um 100 Basispunkte im Jahr 2025 wahrscheinlich ist. Im Gegensatz dazu deuten die Derivatemärkte darauf hin, dass die Fed weniger als zwei Schritte zur geldpolitischen Lockerung unternehmen wird. Dieses sich erweiternde Zinsdifferential ist ein wesentlicher Faktor, der das Währungspaar EUR/USD in Richtung Parität oder möglicherweise sogar niedriger treibt.

Der Euro lernt aus den Fehlern anderer

Damit das Währungspaar EUR/USD seinen Abwärtstrend fortsetzen kann, sind starke Daten zum US-Arbeitsmarkt entscheidend. Bloomberg-Experten prognostizieren einen Anstieg von 162.000 Arbeitsplätzen bei einer gleichbleibenden Arbeitslosenquote von 4,2 %. Bank of America erwartet sogar ein stärkeres Jobwachstum von 175.000, was die Long-Positionen im US-Dollar stärken würde.

Aus technischer Sicht gibt es die Möglichkeit, dass sich auf dem täglichen EUR/USD-Chart ein 1-2-3-Umkehrmuster bildet. Damit dieses Muster jedoch aktiviert wird, müssen die Preise über 1,040 steigen, was derzeit unwahrscheinlich erscheint. Solange der Euro unter diesem Niveau bleibt, sollte der Fokus auf dem Verkaufen liegen, mit Zielmarken bei 1,012 und 1,000 USD.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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