Am Montag erholte sich das EUR/USD-Paar von der Unterstützungszone von 1,1070–1,1081 und setzte seine Aufwärtsbewegung in Richtung des Korrekturlevels von 200,0% bei 1,1165 fort. Der Preis muss dieses Niveau jedoch nicht unbedingt erreichen, da dies einen Bruch des Hochs der vorherigen Aufwärtswelle bedeuten würde. In diesem Fall würde sich der Trend in einen „bullischen“ umkehren. Von den aktuellen Niveaus aus ist eine Umkehr zugunsten des US-Dollars und eine Rückkehr in die Unterstützungszone von 1,1070–1,1081 möglich.
Die Marktlage hat sich etwas komplizierter gestaltet, jedoch gibt es insgesamt keinen Grund zur Sorge. Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle hat das Tief der vorherigen Welle durchbrochen, und die letzte abgeschlossene Aufwärtswelle hat den Gipfel der Welle vom 26. August nicht überschritten. Somit setzt sich derzeit die Bildung eines „bärischen“ Trends fort. Dieser könnte von kurzer Dauer sein, aber um ihn zu annullieren, wäre ein Schlusskurs über dem letzten Hoch vom 6. September bei 1.1152 erforderlich. Bis dahin behalte ich einen bärischen Ausblick für das Währungspaar bei.
Am Montag gab es keine bedeutenden Nachrichten, aber die bullishen Trader sahen keinen Grund zur Pause. Solche Bewegungen vor dem heiß ersehnten Fed-Treffen werfen Zweifel an deren Nachhaltigkeit auf. Diese Bewegungen könnten manipulativ sein. Obwohl der Markt vor dem FOMC-Treffen zu steigen scheint, könnte leicht eine Umkehr folgen. Ich betrachte den gestrigen Anstieg als eine vorübergehende Anomalie, die korrigiert werden sollte. Heute erwarte ich einen Rückgang des Paares. Aus der heutigen Informationslage hervorzuheben sind die Berichte aus den USA zur Industrieproduktion und zum Einzelhandelsumsatz, die die FOMC-Mitglieder dazu bewegen könnten, die Geldpolitik um 25 Basispunkte oder sogar 50 Basispunkte zu lockern. Der Markt ist momentan noch unentschlossen, welches Szenario wahrscheinlicher ist, und versucht, beide abzuwägen. Meiner Meinung nach fiel der Dollar von Donnerstag bis Montag genug, dass er zumindest bis zum FOMC-Treffen wachsen sollte.
Auf dem 4-Stunden-Chart prallte das Paar vom 76,4% Korrekturniveau bei 1.1013 ab und stieg zum 100,0% Fibonacci-Niveau bei 1.1139. Ein Abprall von diesem Niveau hat vorerst stattgefunden. Der CCI-Indikator hat zwei „bärische“ Divergenzen gebildet, was die Wahrscheinlichkeit einer Umkehr zugunsten des US-Dollars erheblich erhöht. Ein Rückgang könnte zum Niveau von 1.1013 beginnen. Ein Ausbruch über 1.1139 könnte zu weiterem Wachstum in Richtung des nächsten Fibonacci-Korrekturniveaus von 127,2% bei 1.1286 führen.
Commitments of Traders (COT) Report:
Während der letzten Berichtsperiode schlossen Spekulanten 23.148 Long-Positionen und 4.563 Short-Positionen. Das Sentiment der Gruppe "Non-commercial" wurde vor einigen Monaten "bearish", aber jetzt dominieren die Bullen wieder aktiv. Die Gesamtzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Positionen beträgt nun 193.000, während die Short-Positionen nur 111.000 betragen.
Ich glaube weiterhin, dass sich die Situation zugunsten der Bären verschieben wird. Ich sehe keinen langfristigen Grund, den Euro zu kaufen. Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass eine Zinssenkung der Fed im September bereits mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Markt eingepreist ist. Das Abwärtspotential des Euros erscheint erheblich. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die technische Analyse derzeit keine klaren Anzeichen für einen signifikanten Kursabfall des Euros zeigt. Darüber hinaus schafft der Informationshintergrund regelmäßig Hürden für den Fortschritt des Dollars.
Nachrichten-Kalender für die USA und die Eurozone:
- Eurozone – ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland (09:00 UTC).
- USA – Veränderung des Einzelhandelsumsatzes (12:30 UTC).
- USA – Veränderung der Industrieproduktion (12:30 UTC).
Am 17. September stehen im Wirtschaftskalender drei bemerkenswerte Einträge. Der Einfluss des Informationshintergrunds auf das Händlersentiment könnte heute moderat sein.
Prognose für EUR/USD und Ratschläge für Händler:
Neue Verkäufe des Paares sind möglich bei einem Rückprall vom Level 1.1139 im 4-Stunden-Chart mit einem Ziel von 1.0984. Ich würde weiterhin vermeiden, das Paar zu kaufen, da der Anstieg des Euros am Donnerstag trotz der Lockerung der EZB-Politik und vor allem am Montag unklar bleibt. Bullische Faktoren könnten jedoch später in dieser Woche auftreten.
Fibonacci-Niveaus werden im Stundenchart von 1.0917 bis 1.0668 und im 4-Stunden-Chart von 1.1139 bis 1.0603 gezogen.