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FX.co ★ Der Euro bewegt sich langsam. Was kommt als Nächstes?

Der Euro bewegt sich langsam. Was kommt als Nächstes?

Die Stadt schläft. Der Mob erwacht. Während die Märkte schlummern und auf die Inflationsdaten aus den USA im Juli warten, entschieden sich die EUR/USD-Bullen, einen Angriff zu starten, beflügelt durch aktualisierte Bloomberg-Prognosen zu den Einlagenzinsen. Experten glauben, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen vierteljährlich senken wird, wobei die Kreditkosten bis Dezember 2025 voraussichtlich 2,25% erreichen werden. Der Termingeschäftemarkt erwartet eine aggressivere Anpassung des Leitzinses, und das unterschiedliche Tempo der Geldpolitik schafft Rückenwind für den Euro.

EZB-Einlagensatz-Prognosen

Der Euro bewegt sich langsam. Was kommt als Nächstes?

Die langsame Vorgehensweise der EZB stützt den optimistischen Ausblick der Bank of America für EUR/USD. Das Unternehmen stellt fest, dass die Kerninflation in der Eurozone bei 2,9% hoch bleibt, wobei die Dienstleistungspreise über 4% verharren, was EZB-Präsidentin Christine Lagarde und ihren Kollegen ermöglicht, beim Absenken der Geldpolitik geduldig zu sein. Vor dem Hintergrund einer sich verlangsamenden US-Wirtschaft treibt diese Situation den Euro gegenüber dem US-Dollar nach oben.

ING rechnet damit, dass der EUR/USD-Kurs in naher Zukunft bei 1,10 liegen wird, da die globale Risikobereitschaft allmählich zurückkehrt und den Euro unterstützt. In der Zwischenzeit deutet die schrumpfende Renditedifferenz zwischen US-amerikanischen und deutschen Anleihen darauf hin, dass das Hauptwährungspaar noch unterbewertet ist.

Die Bullen bei EUR/USD lassen sich keineswegs von der gesunkenen Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte durch die Federal Reserve im September auf unter 50% oder dem Pessimismus der Bloomberg-Experten bezüglich der deutschen Wirtschaft abschrecken. Diese haben ihre BIP-Wachstumsprognosen für Deutschland für 2024 und 2025 auf 0,1% bzw. 1,1% nach unten korrigiert.

Entwicklung des deutschen BIP und Wachstumsprognosen

Der Euro bewegt sich langsam. Was kommt als Nächstes?

Nachrichten über die Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft kommen schon seit langem. Die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft wirkt sich negativ auf sie aus – Deutschlands wichtigster Handelspartner – und die wachsenden Risiken einer Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus mit seinen protektionistischen Politiken und der möglichen Wiederaufnahme von Handelskriegen. Für Brüssel und Berlin wäre dies ein echter Schock.

Der Euro bewegt sich langsam. Was kommt als Nächstes?

Meiner Meinung nach wird die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für Juli ein entscheidender Moment für den EUR/USD sein. Bis dahin könnten alle Versuche des Paares, aus der Konsolidierungszone von 1,088–1,094 auszubrechen, wie ein Kinderspiel erscheinen. Auch wenn Unterstützungs- oder Widerstandslevels durchbrochen werden, ist es unwahrscheinlich, dass das Hauptwährungspaar ohne diese entscheidenden CPI-Zahlen einen Trend etabliert. Die Politik der Fed hängt stark von diesen Daten ab und Investoren haben keine andere Wahl, als diesen Zahlen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Technisch gesehen konsolidiert der EUR/USD auf dem Tageschart innerhalb des Adam-und-Eva-Musters. Das Paar handelt nahe seinem fairen Wert. Ein erfolgreicher Durchbruch des Widerstands bei 1,094 oder der Unterstützung bei 1,088 ist notwendig, um die Richtung seiner weiteren Bewegung zu bestimmen. Im ersten Fall macht es Sinn, eine Kaufstrategie in Betracht zu ziehen; im zweiten Fall macht es Sinn, den Euro gegenüber dem US-Dollar zu verkaufen.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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