FX.co ★ Ist ChatGPT so schrecklich... Kann jeder mit KI ein Handelsmagier werden? (Teil 4)

In nur fünf Tagen nach dem Start verzeichnete der OpenAI-Chatbot eine enorme Popularität und zählte täglich über 1 Million registrierte Benutzer. Seit seiner Einführung im November 2022 wurde ChatGPT bis Januar 2023 bereits von monatlich über 100 Millionen Menschen genutzt. Dadurch wurde die Entwicklung von OpenAI zu einer der am schnellsten wachsenden Webplattformen in der Geschichte!

Das Geheimnis dieses rapiden Fortschritts der KI liegt in ihrer praktischen Nützlichkeit. Gleichzeitig wird sie kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert, indem neueste Erkenntnisse im Bereich des maschinellen Lernens und der Erweiterung neuronaler Netzwerke genutzt werden. ChatGPT hat bereits in verschiedene Bereiche menschlicher Aktivitäten Einzug gehalten:

• Medien
• Gesundheitswesen
• Finanzen und Handel
• Transport
• Bildung

ChatGPT ist jedoch bei weitem nicht die einzige KI-basierte Entwicklung. Seine Kollegen - Bard, ChatSonic - stehen dem "Vorreiter" in nichts nach. Mit ChatSonic (Writesonic) zum Beispiel können Sie wie mit einer bestimmten Person - einem Lehrer, einem Fitness-Trainer usw. - kommunizieren. Man begann auch damit, die Möglichkeiten der KI in der Musik- und Filmindustrie zu erforschen.

Viele Benutzer verleihen ChatGPT jedoch einen "maschinellen Superintellekt", den er nicht besitzt. Zumindest noch nicht. Denn im Grunde handelt es sich dabei lediglich um ein riesiges Autovervollständigungswerkzeug, das auf umfangreiche Textdatenbanken zugreift. Abhängig von den Hinweisen, die der Benutzer gibt, findet die KI sofort Antworten und liefert sie im gewünschten Format.

In dieser generierten KI gibt es jedoch bereits viele Fallstricke - eine riesige Menge an Inhalten, Texten und Bildern. Die von der KI erstellten Informationsmodelle können häufig fehlerhaft, voreingenommen oder vollständig falsch sein. Dabei kann es äußerst schwer sein, die fehlerhaften Daten, die durch sie geliefert werden, zu erkennen. Das herannahende Geistergespenst der künstlichen Intelligenz in der digitalen Inhaltslandschaft birgt Gefahren:

• Verschlechterung der Informationsqualität
• Fehlinformationen und offensichtliche Lügen
• Verletzung des Urheberrechts oder der Vertraulichkeit
• Verletzung von Rechts- und Ethikgesetzen

Angesichts dieser offensichtlichen Nachteile ergab sich für KI ein zusätzliches Problem, mit dem die Entwickler des "neuen Verstands" sicher nicht gerechnet hatten. Nach einigen turbulenten Monaten der Entdeckungen und Errungenschaften im ChatGPT-Neuronetz kam es zu einer "Abstumpfung". Forscher von Stanford und der University of California in Berkeley führten Studien durch, in denen sie ChatGPT-3.5 und ChatGPT-4 dazu aufforderten, mehrere Aufgaben zu erfüllen:

• mathematische Aufgaben lösen
• empfindliche Fragen beantworten
• Codezeilen schreiben

Bei ihren Experimenten stellten sie fest, dass die Fähigkeiten gerade bei den neueren Versionen von ChatGPT abgenommen haben. Zum Beispiel gab ChatGPT-4 im März noch Antworten mit einer Genauigkeit von über 97%, aber im Juni ist dieser Wert auf paradoxale 2,4% gefallen. Gleichzeitig hat das frühere Modell - GPT-3.5 - seine Effizienz in diesem Zeitraum verbessert. Allerdings konnten die Wissenschaftler nicht erklären, warum das passiert ist. Im Internet entstand sogar ein neuer Witz dazu: "KI wurde dümmer, weil sie begann, mit Menschen zu kommunizieren..."

Experten haben festgestellt, dass ChatGPT nicht in der Lage ist, angemessen auf gestellte Fragen zu antworten, wenn es nicht genügend Daten zur Analyse hat. Dennoch sind immer noch 75% der Händler bereit, seinen "Ratschlägen" zu vertrauen. Untersuchungen zeigen, dass folgende Gruppen potenziell an ChatGPT als Finanzberater glauben:

• mehr als 40% der jungen Händler
• mehr als die Hälfte der Händler über 65 Jahre

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Menschen es vorziehen, die Situation selbst zu untersuchen, um sich weniger auf Empfehlungen von professionellen Beratern zu verlassen. Zum Beispiel halten in Großbritannien 54% der Investoren diese Position. Zum Vergleich: Vor einem Jahr betrug ihre Zahl nur 43%.

Kann ChatGPT als Werkzeug künstlicher Intelligenz also jeden Händler in einen Handelsgenie verwandeln?

Ist es nicht das, wozu zahlreiche Internet-Gurus versprechen, uns beizubringen, indem sie die Geheimnisse der KI enthüllen, die uns mit den richtigen Tipps auf magische Weise zu Millionären machen? Hier wird es spannend. Das Internet ist ein wahres Wunderland. Hauptsache, es befindet sich nicht im Land der Narren.

ChatGPT ist ein sprachbasiertes Modell, das auf fortschrittlicher natürlicher Sprachverarbeitungstechnologie (NLP) basiert. Und seine Vielseitigkeit kann durchaus im Handel - insbesondere im Kryptowährungshandel - angewendet werden. Zum Beispiel können Kryptowährungshändler mit Hilfe von ChatGPT ein neues Automatisierungsniveau erreichen, indem sie Daten analysieren und Code generieren. Die auf diesen Codes basierenden spezialisierten Bots sparen Zeit und Energie für ihren Besitzer. Allerdings gibt es hier auch eine Reihe von "Abers":

• Vor dem "Go-Live" ist es äußerst wichtig, vorsichtig zu sein und ausgiebige Tests durchzuführen.
• Ohne klare und detaillierte Anforderungen vom "Kunden" können ChatGPT-basierte Bots auf Probleme bei der Verständnis und Umsetzung von Handelsmechanismen stoßen.
• Es ist noch zu früh, AI-basierte Handelsbots als vollständigen Ersatz für spezialisierte Instrumente anzusehen.
• ChatGPT kann nicht die raffinierten Feinheiten des Kryptomarktes verstehen, wie es ein Mensch kann.
• Bots fehlen auch wichtige Funktionen, auf die Menschen bei Entscheidungen angewiesen sind.

Während immer mehr Milliarden in die Entwicklung fortschrittlicher KI-Technologien investiert werden, machen sich viele Gedanken darüber, wie dies unseren Alltag verändert. Innovationen werden zunehmend in realen Anwendungen und Nutzungsmöglichkeiten unterstützt, und viele Unternehmen integrieren KI in ihre Betriebsabläufe und Produkte.

Verfügbarkeit von ChatGPT für Android angekündigt. Wir erinnern daran, dass die iOS-Version von ChatGPT bereits im Mai dieses Jahres erschienen ist.

Twitter plant, neue KI-Funktionen hinzuzufügen, die die Möglichkeiten des Zahlungssystems und der Finanzdienstleistungen des Unternehmens erweitern sollen und der Plattform bei der Bekämpfung von Desinformation helfen sollen.

Apple testet Apple GPT und entwickelt generative KI-Tools, um mit OpenAI aufzuschließen.

Microsoft hat die Verwendung von KI-Funktionen in seiner Bürosoftware angekündigt und dies sogar auf kostenpflichtiger Basis.

"Künstliche Intelligenz wird eine transformative Kraft sein, wenn wir wichtige Entscheidungen über ihre Entwicklung und richtige Verwendung treffen", heißt es in einem offenen Brief einer Gruppe internationaler Technologen, der Mitte letzten Monats veröffentlicht wurde. Es wurde von über 1370 Personen unterzeichnet, darunter große Unternehmer, CEOs und Wissenschaftler aus verschiedenen Institutionen, einschließlich der Universität Oxford. Gleichzeitig wurde betont, dass die Entwicklung von KI-Technologien von internationaler Zusammenarbeit und strenger Regulierung begleitet werden sollte. Und auch von einem verlässlichen Verhaltenskodex der Nutzer."