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FX.co ★ USD/JPY: vor einer Abgrundsituation

USD/JPY: vor einer Abgrundsituation

USD/JPY: vor einer Abgrundsituation

Der gestrige Tag war ein schwarzer Tag für den Dollar. Die amerikanische Währung erlebte den größten Verkauf seit den letzten 5 Monaten nach der Veröffentlichung schwacher Inflationsdaten in den USA. Vor diesem Hintergrund ist das Währungspaar USD/JPY erneut stark gefallen. Kann der Major sich aus diesem Abgrund befreien oder ist er nun zum weiteren Rückgang verdammt?

Eine kalte Dusche für die Dollar-Bullen

Der wichtigste Bericht dieser Woche, dem die Händler aufmerksam gefolgt sind, war die gestrige Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für den Monat Juni.

Schon einen Tag vor der Veröffentlichung der Statistik fiel der Dollar, da er einen schlechten Ausgang erahnte, da Ökonomen eine erhebliche Verlangsamung des Anstiegs der Verbraucherpreise für den letzten Monat prognostiziert hatten.

Jedoch waren die tatsächlichen Daten noch schwächer als die vorläufigen Schätzungen, was den ohnehin schon geschwächten Dollar vollends aus dem Gleichgewicht brachte.

Die Gesamtinflation auf Jahresbasis stieg um 3%, anstatt der erwarteten 3,1%, während ihr Kernbestandteil, der die Kosten für Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt, auf 4,8% gesunken ist, gegenüber der prognostizierten Rate von 5,0%. Im Vormonat betrugen diese Kennzahlen 4% bzw. 5,3%.

Der scharfe Rückgang der Verbraucherpreise in den USA hat kaum Auswirkungen auf die Markterwartungen hinsichtlich einer Zinserhöhung in diesem Monat. Die Mehrheit der Händler ist nach wie vor zuversichtlich, dass die Fed den Zinssatz um einen Viertelprozentpunkt auf ihrer nächsten Sitzung anheben wird.

Da der deflationäre Trend in den USA jedoch noch stärker geworden ist, zweifeln Investoren stark daran, dass die US-Notenbank nach dem 26. Juli eine weitere Verschärfung der Geldpolitik initiieren wird.

- Ein weicherer Bericht über die Kerninflation bestätigte die anfängliche Marktansicht, dass die US-Notenbank den Zinssatz in diesem Zyklus nur einmal erhöhen kann, sagte der Analyst Simon Harvey.

Derzeit wird die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Zinserhöhung im laufenden Halbjahr vom Terminmarkt auf etwa 25% geschätzt, obwohl sie vor der Veröffentlichung der Verbraucherpreisdaten noch bei 35% lag.

Die Aussicht, dass die Federal Reserve in absehbarer Zeit ihren aktuellen Straffungskurs beenden könnte, hat erheblichen Abwärtsdruck auf die Renditen von US-Staatsanleihen entlang der gesamten Kurve und dementsprechend auf das Währungspaar USD/JPY ausgeübt, das stark von diesen Kennzahlen abhängt.

USD/JPY: vor einer Abgrundsituation

Angesichts des starken Rückgangs der Bondrenditen stürzte der Kurs gestern um 1,4% ab und schloss auf dem niedrigsten Stand des Monats bei 138,37. In den letzten 5 Handelssitzungen hat der Dollar gegenüber dem japanischen Yen um mehr als 4% abgewertet.

Hoffnung für die Bullen beim Yen

Viele Analysten sind der Meinung, dass die japanische Währung der Hauptnutznießer des Endes der straffen Geldpolitik in den USA sein könnte und eine weitere deutliche Stärkung des JPY in den nächsten Monaten prognostizieren.

Wenn die Anhebung der Leitzinsen im Juli tatsächlich die letzte im derzeitigen straffungszyklus ist, wird dies den Abwärtstrend des Yen endgültig brechen, der seit März 2022 anhielt, als die Fed ihre umfangreiche Anti-Inflations-Kampagne startete.

Einige Experten prognostizieren auch, dass der JPY in der zweiten Jahreshälfte erhebliche Unterstützung durch das Wachstum der Spekulationen über eine baldige geldpolitische Wende der Bank of Japan erhalten wird.

Derzeit zweifeln die meisten Marktteilnehmer nicht daran, dass die Zentralbank ihre ultralockere Politik, die von negativen Zinssätzen geprägt ist, in diesem Monat nicht ändern wird.

Allerdings tendieren immer mehr Investoren dazu, dass die BOJ bei ihrer Juli-Sitzung einen sehr wichtigen Schritt in die hawkbishe Richtung macht, indem sie die Politik der Zinskurvenkontrolle korrigiert.

Die Änderung des YCC könnte der erste Schritt der Zentralbank zur Normalisierung ihrer Geldpolitik sein und die Erwartungen der Händler hinsichtlich einer Zinserhöhung in Japan ankurbeln.

- Zu diesem Zeitpunkt würden wir die Möglichkeit einer weiteren Erweiterung des YCC-Bereichs bei der Sitzung in diesem Monat nicht ausschließen und anschließend eine schnelle Senkung des Dollar-Yen-Paares erwarten, sagte Adam Coal, Währungsstratege von RBC Capital Markets.

Sein Kollege von SMBC Nikko Securities, Yoshimasa Maruyama, geht noch radikaler vor. Er ist der Meinung, dass die Bank of Japan derzeit nicht nur eine gewisse Begründung für eine Politikänderung zur Kontrolle der Zinskurve hat, sondern sich ganz davon abwenden sollte.

Als Argumente führt der Experte eine deutliche Verbesserung bei Lohn- und Preissteigerungen in Japan sowie die starke Volatilität der Renditen von lokalen Staatsanleihen in Richtung Aufwärtstrend an. In dieser Woche näherte sich die Rendite von 10-jährigen Anleihen erneut der von der Bank of Japan festgelegten Grenze von 0,50%.

Auch eine mögliche Anpassung der YCC im Juli wird durch einen kürzlichen Kommentar von BOJ-Vize Shinichi Uchida bestätigt. Der Beamte ließ klar erkennen, dass eine Zinserhöhung zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen ist, schloss jedoch eine mögliche Änderung der Struktur zur Kontrolle der Zinskurve nicht aus.

– Am Vorabend des Juli-Treffens der BOJ sind die Spekulationen über eine Korrektur des YCC deutlich stärker als vor der vorherigen Sitzung. Was jedoch fehlt, ist eine klare Gegenreaktion der japanischen Beamten gegen diese Spekulationen, was die Meinung verstärkt, dass alles möglich ist, – bemerkte der Analyst von SocGen, Kit Jax.

Kurzfristige Prognose für USD/JPY

Heute sind zwei Berichte aus den USA von besonderem Interesse für Händler, die das Währungspaar USD/JPY handeln. Am Donnerstag wird der Erzeugerpreisindex (PPI) veröffentlicht sowie der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums über die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung.

Positive Daten könnten dem Dollar gegenüber dem Yen etwas Unterstützung bieten, angesichts der derzeitigen starken Überverkaufssituation des Majors. Dennoch sollte man keine signifikante Erholung des USD erwarten, da der Greenback derzeit eindeutig von einem bärischen Sentiment umgeben ist.

Der Verkaufsdruck könnte zunehmen, wenn das Paar USD/JPY die Marke von 138,00 nach unten durchbricht. Dies würde dazu führen, dass der 200-Tage-EMA mit einem Wert von 136,38 als nächste Unterstützung erscheint.

Andererseits, wenn es dem Kurs gelingt, das Niveau von 139,00 zurückzuerlangen, könnte dies den Weg für eine zuversichtliche Erholung und die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends ebnen.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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