Am Freitag werden die führenden Börsenindikatoren in Westeuropa in unterschiedliche Richtungen gehandelt. Händler analysieren makroökonomische Daten der Länder der Region sowie Unternehmensnachrichten lokaler Unternehmen. Dabei haben die Aktien von Energie- und Bergbauunternehmen als Wachstumsführer herausgestellt, während Automobilaktien als Verlierer herauskamen.
So stieg der aggregierte Index der wichtigsten europäischen Unternehmen STOXX Europe 600 zum Zeitpunkt der Abfassung des Materials um 0,06%.
Der französische CAC 40 stieg um 0,33%, der deutsche DAX legte um 0,17% zu und der britische FTSE 100 fiel um 0,22%.
Führer im Wachstum und Rückgang
Der Wert der Wertpapiere von Coca-Cola HBC, dem Hersteller und Distributor der Getränke der amerikanischen Firma Coca-Cola Co in London, stieg um 3,5%. Das Unternehmen hatte zuvor die Prognose für das organische Wachstum des EBIT im laufenden Jahr verbessert. Gemäß der neuen Prognose wird dieser Wert um 9-12% steigen. Zuvor wurde erwartet, dass er um höchstens 3% steigt.
Die Kurse der europäischen Energieunternehmen TotalEnergies, British Petroleum und Shell stiegen um 0,9%, 0,3% bzw. 0,2% aufgrund des Anstiegs der globalen Ölpreise.
Die Marktkapitalisierung der Bergbauunternehmen Anglo American und Antofagasta stieg um 0,8% bzw. 0,7%.
Der Aktienkurs des führenden britischen Marktführers für Sportbekleidung, JD Sports Fashion, ist um 0,3% gesunken.
Der Wert der Wertpapiere europäischer Autohersteller Porsche AG und Daimler Truck Holding AG ist jeweils um 1,3% bzw. 1% gesunken.
Marktstimmung
Am Freitag analysieren europäische Investoren aktuelle Makrostatistiken zu den Ländern der Region. So ist laut Informationen des Statistischen Bundesamtes Deutschlands die Industrieproduktion überraschend um 0,2% im Monatsvergleich im Mai gesunken. Experten hatten erwartet, dass der Wert im Mai auf dem Niveau des Vormonats bleibt.
Außerdem diskutieren die Händler heute die gestern veröffentlichten Daten der Branchenorganisation ADP, die zeigten, dass im vergangenen Monat die Beschäftigung im privaten Sektor in den USA den höchsten Stand seit Juli 2022 erreicht hat. Der Indikator stieg um 497.000 Stellen, nachdem er im Mai um 267.000 gestiegen war. Die Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem Anstieg um 220.000 Arbeitsplätze gerechnet.
Darüber hinaus erreichte der Aktivitätsindikator im Dienstleistungssektor der USA den höchsten Stand der letzten 4 Monate.
Ein weiterer Druckfaktor für die europäischen Börsen am Freitag war der Pessimismus an den US-Aktienmärkten, der gestern festgestellt wurde. So verzeichnete der Dow Jones Industrial Average einen Rückgang um 0,38%, der S&P 500 fiel um 0,20% und der NASDAQ Composite verlor 0,18%.
Ergebnisse des gestrigen Handelstages
Am Donnerstag schlossen die führenden Börsenindizes in Westeuropa mit einem deutlichen Rückgang. Der Hauptgrund für die negative Stimmung am Markt waren frische makroökonomische Daten aus den Ländern der Region. Dabei erwiesen sich die Wertpapiere von Energieunternehmen als größte Verlierer.
Der Gesamtindex der wichtigsten europäischen Unternehmen, STOXX Europe 600, fiel um 1,1%. Der französische CAC 40 verlor 3,13%, der deutsche DAX fiel um 2,57% und der britische FTSE 100 sank um 2,17%.
Der Aktienkurs des dänischen Elektronikherstellers Bang & Olufsen stürzte um 7,4% ab. Das Unternehmen berichtete über einen Umsatzrückgang im vierten Quartal.
Die Aktienkurse europäischer Energieunternehmen TotalEnergies, British Petroleum und Shell sanken um 4%, 1,9% bzw. 2,8%.
Die Marktkapitalisierung des britischen Einzelhändlers Currys sank um 9,7% nach einem Bericht über einen Rückgang des Quartalsgewinns.
Die Aktienkurse britischer Finanzunternehmen HSBC und Prudential sanken um etwa 1%.
Der Wert der Wertpapiere des schwedischen Energieunternehmens Orron Energy AB ist um 9,2% eingebrochen.
Am Vortag analysierten Investoren makroökonomische Statistiken für die Eurozone. So blieb im Mai der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone gegenüber April unverändert, obwohl Experten ein Wachstum von 0,2% prognostiziert hatten. Gleichzeitig gab der Jahreswert um 2,9% nach, während Analysten einen Rückgang von 2,7% erwarteten.
Der Auftragsbestand deutscher Industrieunternehmen stieg im Mai gegenüber April um 6,4%. Dies war der höchste Anstieg seit Juni 2020. Analysten hatten ein Wachstum von 1,2% prognostiziert.
Gemäß der endgültigen Bewertung von Experten sank der Composite Purchasing Managers' Index (PMI) für das produzierende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Juni auf 49,9 Punkte gegenüber den im Mai verzeichneten 52,8 Punkten. Die vorläufige Schätzung deutete nur auf einen Rückgang des Wertes auf 50,3 Punkte hin. Eine Erinnerung: Ein Wert unter 50 Punkten zeigt eine wirtschaftliche Abschwächung in der Region an.
Die Herstellerpreise in der Eurozone sind im Mai gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 1,5% gesunken, nach einem Anstieg um 0,9% im April. Der Rückgang wurde erstmals seit Dezember 2020 verzeichnet, hauptsächlich aufgrund des Rückgangs der Energiepreise (-13,3%) und der Preise für Zwischenprodukte (-1,5%).
In der Zwischenzeit stieg die Industrieproduktion in Frankreich im Mai überraschend um 1,2% gegenüber dem Vormonat. Die Analysten hatten einen Rückgang um 0,2% erwartet.
Zudem wurde am Donnerstag das Protokoll der Junisitzung der US-amerikanischen Federal Reserve veröffentlicht, über das die Märkte diskutierten. Die US-Notenbank erklärte, dass sie angesichts der stetig steigenden Inflation eine weitere Erhöhung des Leitzinses im laufenden Jahr für angemessen hält.