FX.co ★ Die Erhöhung der Schuldenobergrenze in den USA wird die Märkte vor der Sitzung der Fed wahrscheinlich nicht stark beleben (es besteht die Möglichkeit einer begrenzten Erholung der Paare EUR/USD und GBP/USD).

Nachdem am Ende der letzten Woche eine grundsätzliche Vereinbarung zwischen Präsident J. Biden und dem Führer der republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus des amerikanischen Kongresses K. McCarthy über die Schwelle der Staatsschulden erreicht wurde, verbesserten sich die Stimmungen auf den Märkten deutlich, was sich am Freitag in einer Nachfrage nach Risikoaktiva zeigte. Diese Dynamik setzte sich auch am Montag im Handel in Europa fort, während in Amerika der Gedenktag begangen wurde.

Jetzt hoffen die Investoren, dass diese Vereinbarung vom Kongress ratifiziert wird. Auf dieser Welle wachsen die Futures auf die wichtigsten amerikanischen Aktienindizes zuversichtlich. Auch die Renditen der Treasury Bonds sinken bereits den zweiten Tag in Folge deutlich und deuten auf einen erheblichen Rückgang der Spannungen auf dem Markt hin. So fällt die Rendite des Benchmark 10-jährigen Treasury Bonds nach Erreichen des lokalen Höchststands von 3,859% am Freitag zum Zeitpunkt des Schreibens des Artikels auf 3,725%.

Tatsächlich haben Investoren keinen Zweifel daran, dass die Schwelle der Staatsschulden erhöht wird, was unserer Meinung nach eine Grundlage für ein begrenztes Rallye auf den Aktien- und Rohstoffmärkten sein kann. Aber interessanterweise reagiert der Dollarkurs praktisch nicht auf diese positiven Stimmungen.

Was ist der Grund für dieses Verhalten der amerikanischen Währung und was ist in dieser Woche zu erwarten?

Wir glauben, dass die praktisch neutrale Dynamik des Dollars auf die Zunahme der Unsicherheit darüber zurückzuführen ist, welche Entscheidung die Fed am 14. Juni bezüglich der Zinssätze treffen wird. Wenn es früher noch sehr kurzfristig eine große Zuversicht der Marktteilnehmer gab, dass der Regulator auf der Juni-Sitzung eine Pause im Zinserhöhungszyklus einlegen und dann den Zinserhöhungszyklus möglicherweise ganz beenden würde, wurde nach Veröffentlichung der letzten Inflationsdaten klar, dass diese Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung gestiegen ist. Tatsächlich haben diese Indikatoren eine Verlangsamung des Rückgangs der Inflation gezeigt, und die Zentralbank kann dies einfach nicht ignorieren.

Die Zunahme solcher Bedenken zeigt sich deutlich in der Bewegung der Futures auf die Bundesfondsraten. Nur 40,5% glauben, dass die Rate im Bereich von 5,00% bis 5,25% unverändert bleiben wird. Gleichzeitig ist die Erwartung einer Erhöhung der Rate um 0,25% und damit auf den Bereich von 5,25% bis 5,50% gestiegen und beträgt derzeit 59,5%.

Ausgehend von dem unklaren Ergebnis der Sitzung der Fed kann man eine Fortsetzung der allgemeinen Dynamik des Dollars gegenüber einem Korb von Hauptwährungen erwarten. Es sind natürlich energische Bewegungen am Freitag aufgrund der Beschäftigungswerte in Amerika möglich, aber sie werden wahrscheinlich begrenzter Natur sein.

Tagesprognose:

EUR/USD

Technisch gesehen ist das Paar überverkauft. Es hat Unterstützung auf dem Niveau von 1.0700 gefunden. Ein Anstieg über 1.0750 könnte zu einem bedeutenden Anstieg auf 1.0830 führen, sofern sich die Marktstimmung nicht verschlechtert.

GBP/USD
Das Paar stieg über das Niveau von 1.2400 aufgrund steigender Erwartungen, dass die Bank of England auf ihrer Juni-Sitzung den Leitzins erhöhen wird. Auf dieser Welle kann man eine Fortsetzung des Anstiegs des Paares auf 1.2510 vermuten.