logo

FX.co ★ EUR/USD. US-amerikanische Zahlungsunfähigkeit droht: Kein Deal in Sicht, aber auch keine Panik

EUR/USD. US-amerikanische Zahlungsunfähigkeit droht: Kein Deal in Sicht, aber auch keine Panik

Das Euro-Dollar-Paar stand heute erneut unter Druck. Nach einem bescheidenen korrektiven Anstieg auf 1,0830 haben die Käufer von EUR/USD erneut die Initiative verloren - das Paar kehrte in den Bereich der 7. Stelle zurück. Allerdings können sich die Verkäufer auch nicht mit bedeutenden Erfolgen rühmen. Das Paar treibt in einer engen Preisspanne an der Grenze zwischen 7 und 8 Stellen und spiegelt die Unentschlossenheit sowohl der Bären als auch der Bullen von EUR/USD wider.

EUR/USD. US-amerikanische Zahlungsunfähigkeit droht: Kein Deal in Sicht, aber auch keine Panik

Im Mittelpunkt des Interesses der Händler steht nach wie vor die Frage der Erhöhung der Schuldenobergrenze der USA. Die Informations-Epopöe um dieses Thema erinnert an eine langwierige brasilianische Serie. Die Handlung der "Serie" ist nicht besonders originell und vielfältig: Es läuft ein zäher Verhandlungsprozess, der gemäß dem Genre mit einem Happy End enden sollte. Aber das Problem ist, dass es bereits der 23. Mai ist, während ein US-Default bereits am 1. Juni eintreten kann.

Verhandlungsepos

Die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten über die Erhöhung der Schuldenobergrenze der USA dauern bereits drei Wochen an. Letzte Woche schloss sich Joe Biden dem Prozess an und traf sich am vergangenen Dienstag mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses des Kongresses, dem Republikaner Kevin McCarthy. Das Treffen endete ergebnislos: Die Parteien "vereinbarten, weiter zu verhandeln". Zur Erinnerung: Am Wochenende beunruhigte Biden die Märkte mit der Aussage, dass er den Erfolg der Verhandlungen nicht garantieren könne, da das Ergebnis nicht nur von den Demokraten, sondern auch von den Republikanern abhänge. Gleichzeitig kündigte er eine weitere Verhandlungsrunde an, die gestern ergebnislos endete.

Trotz der "Vertragsunfähigkeit" erklären beide Seiten einstimmig, dass ein Zahlungsausfall grundsätzlich ausgeschlossen ist. Judging by the reaction of the currency market, traders have no doubt that politicians will eventually find common ground on this issue. But at the same time, they are "watching the clock," noting the approaching deadline. This contradictory situation forces market participants to exercise caution - both in the context of long positions and short positions. It is possible that the deal will be concluded a few days or even a few hours before June 1. For example, 12 years ago, in 2011, Republicans and Democrats reached an agreement just three days before the "X hour".

Die Frage der Erhöhung der Staatsschulden ist schon lange zu einem Gegenstand politischer Verhandlungen geworden, bei denen die Opposition ihre eigenen Ziele verfolgt. Daher spielen Politiker in diesem Fall auf den Nerven des anderen - und offensichtlich werden sie dies bis zum letzten Moment tun.

Bei der gestrigen Begegnung zwischen Biden und McCarthy wurde ein gewisser Fortschritt festgestellt, aber beide Seiten stellten fest, dass eine Vereinbarung über die Schuldenobergrenze noch nicht erreicht wurde. Insbesondere berichtete der Republikaner, dass der Ton der Diskussion im Vergleich zu früheren Treffen "deutlich verbessert" sei, aber "noch nichts vereinbart ist, alles wird noch diskutiert".

Händler geraten nicht in Panik, aber bleiben vorsichtig

Zu beachten ist, dass die Händler in der vergangenen Woche äußerst negativ auf das Scheitern der Verhandlungen zwischen Biden und McCarthy reagiert haben: Der sichere Dollar hat seine Positionen auf dem gesamten Markt erheblich gestärkt. In dieser Woche hat der Markt die Nachricht, dass die Schuldenobergrenze nicht erreicht wurde, viel ruhiger aufgenommen. Dies deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer größtenteils davon überzeugt sind, dass die Verhandlungen letztendlich erfolgreich sein werden. Es ist jedoch anzunehmen, dass die eur/usd-Händler bis zum Ende der Verhandlungsepisode vorsichtig sein werden - das Paar wird zwischen 7 und 8 Ziffern treiben.

Alle anderen fundamentalen Faktoren spielen weiterhin eine untergeordnete Rolle. Zum Beispiel wurden heute PMI-Indizes veröffentlicht, die eindeutig nicht zugunsten des Euro ausfielen. Insbesondere der deutsche Geschäftsaktivitätsindex im verarbeitenden Gewerbe fiel im Mai auf 42,9 Punkte: dies ist das schwächste Ergebnis seit April 2020. Der gesamteuropäische Geschäftsaktivitätsindex im verarbeitenden Gewerbe befand sich ebenfalls in der "roten Zone" - dies ist das Minimum seit Mai 2020. Trotz dieses schlechten Ergebnisses zeigte das Paar eine phlegmatische Reaktion auf die Veröffentlichung und manövrierte weiterhin an der Grenze von 7 und 8 Ziffern.

Schlussfolgerungen

Die jüngste Runde der Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten über die Erhöhung der Schuldenobergrenze endete in einem Scheitern. Der Markt reagierte jedoch relativ ruhig auf diese Tatsache: Der US-Dollar-Index zeigte einen bescheidenen Anstieg und spiegelte damit eine Abnahme der panischen Stimmung auf den Märkten wider. Das Währungspaar EUR/USD hingegen lag in der Schwebe und handelte in einer engen Preisspanne von 1,0780 bis 1,0830.

Trotz fehlender Panik und der allgemeinen Zuversicht in ein "Happy End" werden die Händler voraussichtlich vorsichtig sein, was Handelsentscheidungen angeht, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind. In solch unsicheren fundamentalen Bedingungen erscheinen Käufe und Verkäufe riskant, da das Schicksal des Paares mittelfristig vom Schicksal des politischen Deals abhängt, der hypothetisch jederzeit abgeschlossen werden könnte.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
Go to the articles list Go to this author's articles Open trading account