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FX.co ★ Der Dollar steht unter dem Deckel der Staatsschulden, aber der Euro ist mutig

Der Dollar steht unter dem Deckel der Staatsschulden, aber der Euro ist mutig

Der Dollar steht unter dem Deckel der Staatsschulden, aber der Euro ist mutig

Die instabile Dynamik der amerikanischen Währung, die in dieser Woche festgestellt wurde, wird durch die widersprüchliche wirtschaftliche Situation erklärt. Einerseits belastet die Unsicherheit bezüglich der Schuldenobergrenze den Greenback, andererseits hat der starke Anstieg des Euro den USD erneut auf niedrige Positionen gebracht. Der Triumph des "Europäers" war jedoch von kurzer Dauer, so dass der Dollar auf eine Revanche hofft.

Nach Ansicht von Analysten wird der plötzliche Rückprall der amerikanischen Währung durch das Fehlen eines Kompromisses bezüglich der Erhöhung der Schuldenobergrenze in den USA erklärt. Dieses Thema steht derzeit auf der Tagesordnung. Die Debatten darüber haben nicht nachgelassen.

Am Dienstag, den 16. Mai, fand im Weißen Haus ein weiteres Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden und Vertretern des US-Kongresses statt. Die Parteien konnten sich jedoch weiterhin nicht einigen. Laut dem Republikaner Kevin McCarthy, dem Sprecher des Repräsentantenhauses des US-Kongresses, werden beide Parteien bis zum Ende der Woche eine Vereinbarung erreichen können, aber derzeit sind sie "weit voneinander entfernt". Vor diesem Hintergrund steigt das Risiko eines Zahlungsausfalls in den USA, den das Bloomberg-Institut als "höher als je zuvor" betrachtet.

Ein Schlüsselelement der Diskussionen über die Schuldenobergrenze ist die Frage, ob die Republikaner für eine Erhöhung des Limits stimmen werden. Nach Ansicht von Analysten ist dies unwahrscheinlich. Das Eingreifen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der die Republikanische Partei aufgefordert hat, einen erzwungenen Zahlungsausfall zu genehmigen, hat das Feuer weiter angefacht.

Auf diesem Hintergrund steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Sackgasse zwischen dem Weißen Haus und der Republikanischen Partei im US-Repräsentantenhaus in einem Kassensturz-Default endet. Die Umsetzung eines solchen Szenarios wird ein abschreckender Faktor für den Kauf von Dollar sein. Nach Einschätzung von Experten schwächen politische Risiken derzeit die amerikanische Währung. Letztendlich treibt die Verschärfung der aktuellen Situation Investoren in sichere Anlagehäfen, insbesondere in USD.

Die Stärkung des Greenbacks wird durch den ständigen Zufluss von Geldern von außen begünstigt, der es der amerikanischen Wirtschaft ermöglicht, über Wasser zu bleiben. Auf diese Weise retten Investoren ihr Kapital. Ein gewisses Ungleichgewicht des USD wird durch die beliebte Theorie des "Dollar-Smiles" bestätigt, die besagt, dass die amerikanische Währung in zwei Fällen einen Aufschwung erlebt: wenn die nationale Wirtschaft entweder sehr stark oder sehr schwach ist. Bisher war die Verlangsamung allmählich und dies stimmt mit der Schwächung des Greenbacks überein. Nach Ansicht von Analysten sind die aktuellen Aussichten für die amerikanische Wirtschaft etwas düster und dies wird den Dollar "wieder zum Lächeln bringen".

Der Dollar steht unter dem Deckel der Staatsschulden, aber der Euro ist mutig

Die Währungsstrategen von Barclays sind der Meinung, dass eine lang anhaltende wirtschaftliche Rezession, "die sich auf die ganze Welt ausbreiten wird, die Märkte wieder in Richtung des linken Endes des Dollar-Smiley treiben wird". Nach Einschätzung der Experten könnte sich dieses Szenario in naher Zukunft verwirklichen, sollte jedoch nicht als Hauptfaktor angesehen werden.

Die jüngste Stärkung des Greenbacks wurde durch einen massiven Verkauf des letzten begünstigt, und nun beobachten Experten eine Erholung und weitere Korrektur des USD. Die Druckfaktoren für den "Amerikaner" bleiben die Probleme mit der Decke der Staatsschulden und die jüngste aggressive Senkung der Zinssätze, die dann in den Erhöhungsmodus übergegangen ist. In einer solchen Situation ist das Eintreten eines US-Defaults der wahrscheinlichste Szenario. Die Experten sind jedoch zuversichtlich, dass die amerikanische Wirtschaft zwischen seinem Eintreten und der Aufrechterhaltung der Stabilität balancieren wird. Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Stärkung des USD fraglich, fassen die Analysten zusammen.

Nach Ansicht der Devisenstrategen von Commerzbank wird der Greenback unter Druck bleiben, wenn das Problem der Schuldenobergrenze nicht gelöst wird. Derzeit zeigt der "Amerikaner" Anzeichen einer Erholung. Die letzte Woche war produktiv für den Greenback und verstärkte den Aufwärtstrend. Zum ersten Mal in zwei Monaten wurde der Dollar-Index (USDX) über seinem 50-Tage-Durchschnitt gehandelt, was seine Aufwärtsspirale bestätigte.

Der Dollar steht unter dem Deckel der Staatsschulden, aber der Euro ist mutig

Der weitere monetäre Kurs der Federal Reserve (Fed), der auf eine Erhöhung des Leitzinses abzielt, hat eine wichtige Bedeutung für die Dynamik des USD. Der kurzfristige Anstieg des Dollars wurde durch die Erhöhung der Zinssätze ausgelöst, da die Fed eine "falkenartige" Position eingenommen hat, an der sie bis heute festhält.

Laut Loretta Mester, Präsidentin der Federal Reserve Bank von Cleveland, hat die Regulierungsbehörde bereits das Niveau der "Zinserhaltung" erreicht, benötigt jedoch weitere Beweise dafür, dass die Inflation sinkt. Nach Ansicht der Vertreter der Fed ist das Inflationsniveau immer noch hoch, daher "sollte der eingeschlagene Weg beibehalten werden". Zuvor hatte Thomas Barkin, Präsident der Federal Reserve Bank von Richmond, erklärt, dass er einer Zinserhöhung nicht widersprechen würde, "wenn dies zur Senkung der Inflation erforderlich ist".

In der aktuellen Situation hat die amerikanische Währung ihre Positionen gestärkt. Der Katalysator für den Anstieg des USD waren widersprüchliche Makrodaten aus den USA. Laut aktuellen Berichten stiegen die Einzelhandelsumsätze im Land im April um 0,4% m/m, was nur halb so viel war wie erwartet. Darüber hinaus stiegen auch die Kern-Einzelhandelsumsätze (ohne Berücksichtigung von Autos) um 0,4% m/m, was den Erwartungen entsprach. Im vergangenen Monat stieg die industrielle Produktion in den USA um 0,5%, was die Markterwartungen bestätigte. Eine angenehme Überraschung war der Anstieg des NAHB-Hausmarktindex, der im Mai auf 50 Punkte (von zuvor 45 Punkten) stieg. Obwohl die Einzelhandelsumsätze in den USA schlechter als erwartet waren, übertraf die Industrieproduktion die Erwartungen der Experten.

Die aktuelle Situation ist günstig für den weiteren Anstieg des Dollars. Nach Ansicht von Rabobank-Analysten wird der Greenback in naher Zukunft als sicherer Hafen gefragt sein. Ein zusätzlicher Unterstützungsfaktor für den USD wird die Erhöhung der Fed-Zinssätze sein, die länger dauern kann, als der Markt erwartet.

Vor diesem Hintergrund erwarten Ökonomen der Danske Bank einen Rückgang des Währungspaares EUR/USD. Die mögliche Abnahme des Tandems wird von den Analysten der Bank auf die aktuellen Handelsbedingungen, die realen Zinssätze und die Löhne der Mitarbeiter zurückgeführt. Diese Position teilen teilweise auch die Analysten der ING-Bank, die behaupten, dass das Währungspaar EUR/USD über dem Niveau von 1,0800 gehalten werden sollte, "um erhebliche Verluste zu vermeiden". Ein Durchbruch unter diesem Niveau würde auf eine erhebliche Verschlechterung der Marktstimmung hinweisen. Am Mittwoch, dem 17. Mai, lag das Paar EUR/USD in der Nähe von 1,0861 und versuchte, höher zu steigen.

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Nach vorläufigen Prognosen wird der Greenback in naher Zukunft trotz der Pause bei der Zinserhöhung der Fed und Problemen mit der Schuldenobergrenze wachsen. ING geht davon aus, dass die Fed die Zinssätze bis 2024 auf einem stabilen Niveau halten wird. In einer solchen Situation sehen die Aussichten für die US-Wirtschaft weniger düster aus, fassen Experten zusammen.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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