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FX.co ★ EUR/USD. Der Hype um den Dollar hat nachgelassen, aber Long-Positionen bleiben weiterhin riskant.

EUR/USD. Der Hype um den Dollar hat nachgelassen, aber Long-Positionen bleiben weiterhin riskant.

Das Euro-Dollar-Paar befindet sich weiterhin im Bereich der 8. Stelle, nachdem der Preis in der letzten Woche schnell gesunken ist. Der erwartete nördliche Gap ist entgegen den Erwartungen einiger Währungsstrategen nicht aufgetreten. Die optimistischen Aussagen von Joe Biden über die Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Schuldenobergrenze haben zweifellos eine Rolle gespielt, aber insgesamt bleibt die Situation für das Paar ungewiss.

EUR/USD. Der Hype um den Dollar hat nachgelassen, aber Long-Positionen bleiben weiterhin riskant.

Zum jetzigen Zeitpunkt konnten die Käufer von EUR/USD nur eine kleine Korrektur durchführen, daher ist es noch zu früh, von einem radikalen Wendepunkt zu sprechen. Aber was auffällt: Die derzeitige Aufwärtsdynamik des Paares wird nicht nur durch die Schwäche des Greenbacks, sondern auch durch die Stärke des Euro bestimmt. Die Händler reagierten auf die heute veröffentlichte Prognose der Europäischen Kommission, die die Einheitswährung unterstützte.

Optimismus in Brüssel zugunsten des Euro

Die Europäische Kommission präsentierte heute die Frühjahrsprognose (die letzte wurde im Februar dieses Jahres veröffentlicht), in der die Prognose für die Wirtschaft der Europäischen Union für dieses Jahr verbessert, aber die Inflation verschlechtert wurde. So wurde das BIP-Wachstum im Jahr 2023 zuvor auf 0,8% prognostiziert, während laut aktualisierten Daten die europäische Wirtschaft um 1% wachsen wird. Im nächsten Jahr soll das BIP der EU um 1,7% wachsen, während die Prognose im Februar ein Wachstum von 1,6% vorsah.

Der Bericht besagt, dass die europäische Wirtschaft "weiterhin Stabilität zeigt" und dass der Rückgang der Energiepreise, die Verbesserung der Lieferketten und ein starker Arbeitsmarkt zu einem moderaten Wachstum des BIP im ersten Quartal dieses Jahres geführt haben, "was die Bedenken hinsichtlich einer Rezession zerstreut hat".

Europa ist tatsächlich nicht in eine Rezession gerutscht und hat ein minimales, aber dennoch Wachstum gezeigt. Im ersten Quartal 2023 stieg das BIP der Eurozone-Länder quartalsweise um 0,1%, was unter den erwarteten 0,2% Wachstum lag. Im Jahresvergleich stieg der Wert auf 1,3% bei einer Wachstumsprognose von 1,4%.

Im heute veröffentlichten Bericht wird angegeben, dass die EU höchstwahrscheinlich in diesem Jahr eine Rezession vermeiden wird, trotz destabilisierender Risiken.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist zu beachten: Die Europäische Kommission hat ihre Inflationsprognosen nach oben korrigiert. Laut den Berechnungen der Wirtschaftsexperten der EU wird die Inflation in der Eurozone in diesem Jahr 5,8% betragen, während im Februar ein Anstieg auf 5,6% erwartet wurde. Die Verbraucherpreise werden voraussichtlich um 6,7% steigen. Die Kerninflation in der Eurozone wird in diesem Jahr durchschnittlich 6,1% betragen. Die Prognose für die Gesamtinflation im Jahr 2024 wurde ebenfalls nach oben korrigiert - auf 2,8% (von einem früheren Wert von 2,5%).

All dies deutet darauf hin, dass die EZB wahrscheinlich in absehbarer Zukunft eine hawkische Haltung beibehalten wird. Entsprechende Signale werden auch von einigen Vertretern der Europäischen Zentralbank geäußert. Zum Beispiel sagte das Mitglied des Direktoriums Peter Kazimir gestern, dass die Zentralbank wahrscheinlich "länger als bisher angenommen" die Zinssätze erhöhen müsse, um den Inflationsdruck zu bekämpfen. Ähnliche Aussagen machte kürzlich auch der Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel, der mitteilte, dass die letzte Zinserhöhung "sicherlich nicht die letzte sein wird", da die Zentralbank das "Ende der Inflationswelle" sicherstellen muss.

Der Dollar bleibt weiterhin stark

Trotz positiver Signale für den Euro bleibt das Währungspaar EUR/USD weiterhin unter Druck - und wird es bleiben, solange auf dem Markt Besorgnis über eine mögliche US-amerikanische Staatspleite besteht. In der vergangenen Woche hat der Dollar seine Positionen aufgrund von Berichten über den Stillstand der Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten über die Schuldenobergrenze erheblich gestärkt. Am Montag hat dieser fundamentale Faktor jedoch an Einfluss verloren, da US-Präsident Joe Biden Optimismus über eine weitere Runde von Verhandlungen geäußert hat und die Möglichkeit einer Vereinbarung zur Verhinderung einer Staatspleite in Betracht zieht. Wie Biden sagte, wird er am Dienstag (16. Mai) ein Treffen mit den Führern des Kongresses abhalten, bei dem die Parteien einen gemeinsamen Nenner finden können. Wie Biden betonte, besteht der Wunsch, eine Einigung zu erzielen, "sowohl von ihrer als auch von unserer Seite".

Tatsächlich hat der südliche Impuls von eur/usd zu Beginn der neuen Handelswoche aus diesem Grund nachgelassen. Die heute veröffentlichte Prognose der Europäischen Kommission hat sicherlich dazu beigetragen, aber wenn der Greenback nicht auf dem gesamten Markt geschwächt hätte, würde das Paar jetzt mindestens am Fuße der 8. Figur stehen. Dies deutet auf die Instabilität der aktuellen Situation hin: Wenn die Verhandlungen wieder ins Stocken geraten, werden wir Zeugen eines weiteren Dollar-Rallyes sein.

Schlussfolgerungen

Dank der Verringerung der risikoscheuen Stimmung auf den Märkten konnten Käufer von eur/usd wieder Mut fassen und sogar eine kleine Korrektur einleiten. Die Europäische Kommission unterstützte den Euro zusätzlich, deren Ökonomen die Prognose für die Wirtschaft der EU in diesem Jahr verbesserten und gleichzeitig ein deutlicherer Anstieg der Inflation in der Eurozone prognostiziert wurde.

Allerdings bleibt die Situation für das Paar ungewiss. Wenn die Verhandlungen zwischen der US-Regierung und dem Kongress zur Verhinderung eines Zahlungsausfalls erneut ins Stocken geraten, wird der Dollar seine verlorenen Positionen zurückgewinnen: Das Paar EUR/USD wird auf das Niveau von 8 Basispunkten fallen und möglicherweise den Unterstützungsbereich von 1,0780 testen (untere Grenze der Kumo-Wolke auf dem Tages-Chart). Es ist jedoch auch eine alternative Entwicklung möglich, bei der ein Kompromiss in Bezug auf die Erhöhung der Schuldenobergrenze gefunden wird. In diesem Fall kann sich die Feder in die entgegengesetzte Richtung ausdehnen: Das Paar wird in den Bereich von 9-10 Basispunkten zurückkehren.

Angesichts dieser Unsicherheit ist es ratsam, eine abwartende Position in Bezug auf das Paar EUR/USD einzunehmen - sowohl Käufe als auch Verkäufe sind derzeit riskant.
*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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