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FX.co ★ EUR/USD. Angst macht die Augen groß. Der Dollar gewinnt an Fahrt, trotz der Verlangsamung der Inflation in den USA.

EUR/USD. Angst macht die Augen groß. Der Dollar gewinnt an Fahrt, trotz der Verlangsamung der Inflation in den USA.

Gestern wurde in den USA ein weiterer Inflationsbericht veröffentlicht, der theoretisch zusätzliche Unterstützung für Käufer von eur/usd bieten sollte. Es geht um den Produzentenpreisindex, der in der "roten Zone" lag und die Verlangsamung der Inflation in den Staaten widerspiegelte. Dieser Fakt ist nicht zugunsten des Greenbacks, aber unter den gegebenen Umständen trat die Veröffentlichung in den Hintergrund.

EUR/USD. Angst macht die Augen groß. Der Dollar gewinnt an Fahrt, trotz der Verlangsamung der Inflation in den USA.

Der Dollar stärkt seine Positionen aufgrund des Anstiegs der Anti-Risiko-Stimmung. Das Informationsbild des Tages (die Krise im Bankensektor, die Bedrohung eines Staatsbankrotts, die geopolitische Spannung) ermöglicht es den Verkäufern von eur/usd, selbst die wichtigsten makroökonomischen Berichte zu ignorieren. Und dennoch werden diese Veröffentlichungen sich bemerkbar machen, wenn sich die Situation stabilisiert und die "klassischen" fundamentalen Faktoren wieder in den Vordergrund treten.

Rote Färbung des IPC

Der am Donnerstag veröffentlichte Produzentenpreisindex lag erneut unter den Prognosen. Der Gesamtindex stieg im Jahresvergleich um 2,3%, während ein Rückgang auf 2,5% erwartet wurde. Dies ist das langsamste Wachstumstempo seit Januar 2021. Der Index sinkt nun bereits den zehnten Monat in Folge. Der Kernindex, der die Preise für Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt, fiel ebenfalls stark und erreichte 3,2% (das langsamste Wachstumstempo seit März 2021). Dieser Bestandteil des Berichts sinkt seit April letzten Jahres.

Nach der Veröffentlichung von zwei Inflationsberichten hat der Markt seine Position zum Juni-Treffen der Fed gebildet. Laut dem CME Group FedWatch Tool beträgt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Erhöhung des Zinssatzes um 25 Basispunkte im nächsten Monat nur 9,6%. Entsprechend beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass der Status quo beibehalten wird, 90,4%. Dies ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass die Kerninflation im April entgegen entsprechenden Bedenken nicht gestiegen ist.

Ich erinnere daran, dass der Basiskursindex in den letzten 5 Monaten kontinuierlich gesunken ist (von 6,6% auf 5,5%). Aber im März beschleunigte sich das Wachstum des Basiskursindex zum ersten Mal in einem halben Jahr. Dies verstärkte die Positionen der Dollar-Bullen: Auf dem Markt gab es Gespräche darüber, dass der Federal Reserve gezwungen sein wird, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wenn der Basiskursindex weiter an Fahrt gewinnt. Im April kehrte der Basiskursindex jedoch auf 5,5% zurück. Angesichts des Rückgangs der anderen Berichtskomponenten (IPC und ICP) kam der Markt zu einer begründeten Schlussfolgerung, dass die Federal Reserve nicht nur auf der Juni-, sondern auch auf der Juli-Sitzung den Status quo garantiert beibehalten wird. Übrigens beträgt laut demselben Instrument CME Group FedWatch die Wahrscheinlichkeit einer Senkung (!) des Zinssatzes um 25 Punkte auf dem Juli-Treffen nichts weniger als 37%. Die Chancen, die abwartende Position beizubehalten, betragen 54,7%, die Wahrscheinlichkeit einer 25-Punkte-Zinserhöhung beträgt nur 8,4%.

Wie wir sehen, haben die Falkenerwartungen der Händler aufgrund der letzten Inflationsberichte erheblich abgenommen. Aber all diese Umstände "leuchten, aber wärmen nicht" die Käufer von eur/usd. Trotz des Rückgangs der Falkenerwartungen gewinnt der Dollar weiterhin an Fahrt auf dem gesamten Markt.

Der Markt ist nervös, der Dollar steigt

Greenback ist derzeit als Schutzaktivum sehr gefragt. Die Bedrohung eines US-Staatsbankrotts sowie die anhaltende Bankenkrise stützen den sicheren Dollar, während alle anderen fundamentalen Faktoren in den Hintergrund treten.

In dieser Woche wurde bekannt, dass eine weitere amerikanische Bank in Gefahr geraten ist: Der regionale Kreditgeber PacWest gab bekannt, dass fast ein Zehntel der Einlagen in der ersten Maiwoche verloren gegangen ist. Die Marktkapitalisierung der Bank beträgt 577 Millionen Dollar und anscheinend könnte sie sich den bereits bankrotten Unternehmen Signature Bank, Silvergate, Silicon Valley Bank und First Republic Bank anschließen. Angesichts der wieder aufgeflammten Bedenken hinsichtlich des Zustands regionaler Banken in den USA hat der Dollar seine Position als Schutzinstrument gestärkt.

Noch ein Grund zur Besorgnis ist die mögliche Zahlungsunfähigkeit der USA. Wie bekannt ist, kann die Regierung des Landes am 1. Juni eine Zahlungsunfähigkeit aufgrund von Schulden erklären, wenn der Kongress das obere Schuldenlimit von 31,4 Billionen Dollar nicht erhöhen kann. Die Verhandlungen zwischen den Republikanern (die das Repräsentantenhaus kontrollieren) und den Demokraten (die den Senat kontrollieren, und deren Vertreter das Weiße Haus leiten) sind diese Woche ins Stocken geraten.

EUR/USD. Angst macht die Augen groß. Der Dollar gewinnt an Fahrt, trotz der Verlangsamung der Inflation in den USA.EUR/USD. Angst macht die Augen groß. Der Dollar gewinnt an Fahrt, trotz der Verlangsamung der Inflation in den USA.

US President Joe Biden and the finance minister have already warned of the catastrophic consequences of default, but as they say, "the cart is still there." Democrats insist on increasing the debt ceiling without any additional conditions or caveats. Representatives of the Republican Party, in turn, demand that government spending be reduced in exchange for support for increasing the limit. There are only 2.5 weeks left until June 1, and it seems that politicians will play on nerves until the last moment. The market, in turn, reacts sharply to such risks, so the safe dollar is growing despite all other fundamental factors.

Schlussfolgerungen

Das Währungspaar EUR/USD fällt aufgrund der allgemeinen Stärkung des US-Dollars. Der Greenback profitiert von der aktuellen Situation und zieht Nutzen aus der Stärkung der Anti-Risiko-Stimmung. Die Gefahr besteht darin, dass die Marktstimmung sich unter dem Einfluss externer Faktoren schnell ändern kann (zum Beispiel, wenn die Kongressmitglieder doch noch einen Kompromiss finden und die Schuldenobergrenze anheben). Gleichzeitig sind viele fundamentale Faktoren, die derzeit von den Händlern ignoriert werden, nicht zugunsten des US-Dollars. Zum Beispiel bestätigte der gestern veröffentlichte Produzentenpreisindex erneut, dass die Inflation in den USA abnimmt. Diese Veröffentlichung wird sich unbedingt wieder bemerkbar machen, sobald die amerikanischen Politiker eine Kompromisslösung finden und die Regulierungsbehörden ein weiteres Feuer im Bankensektor löschen. Aber derzeit stehen andere fundamentale Faktoren im Mittelpunkt.

Angesichts eines so hohen Maßes an Unsicherheit ist es ratsam, eine abwartende Position im Währungspaar EUR/USD beizubehalten, da der Abwärtstrend des Preises eher auf emotionalen als auf objektiven Faktoren beruht. In solchen Bedingungen ist es am sichersten, sich vom Markt fernzuhalten.

*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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