Nach Angaben des Vorsitzenden der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA), José Manuel Campa, sollten Zentralbanken das Recht haben, ein Veto gegen die breite Einführung von sogenannten Stablecoins zu verhängen, wenn sie der Ansicht sind, dass Kryptowährungen ihre Geld- und Kreditpolitik gefährden könnten. Diese Aussage wurde auf dem Symposium der Zentralbanken und digitalen Währungen in London getroffen, einer Veranstaltung, die vom Offiziellen Forum für Währungs- und Finanzinstitutionen (OMFIF), einem unabhängigen Analysezentrum für Zentralbanken, Wirtschaftspolitik und staatliche Investitionen, organisiert wurde. Gemäß der Verordnung der Europäischen Union über Kryptoaktiva-Märkte (MiCA) wird die EBA die direkte Verantwortung für die Kontrolle großer Emittenten tragen. Am 20. April stimmte das Europäische Parlament für MiCA und legte damit einen neuen Rahmen für Krypto-Asset-Service-Provider in den EU-Mitgliedstaaten fest. Neben der Anforderung von Lizenzen ermöglicht MiCA auch den Zentralbanken, sich in Vorschläge für die Einführung neuer Stablecoins einzumischen. Und es wird erforderlich sein, die Ausgabe von Stablecoins zu beenden, wenn die Token 1 Million Transaktionen pro Tag überschreiten. Nun kann man sich eine Zukunft vorstellen, in der Stablecoins noch relevanter als Zahlungsmittel werden, genauso wie heute private Zahlungssysteme das Geld der Zentralbank ergänzen. Laut José Manuel Campa sollten Stablecoin-Emittenten, die in der Europäischen Union tätig sein möchten, insbesondere angesichts der Bedenken, die von den US-Regulierungsbehörden geäußert wurden, eine Genehmigung beantragen. Die US-amerikanische Federal Reserve (FDIC) und das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) haben Bedenken geäußert, dass Stablecoins kontrolliert werden müssen, um das Risiko für die Politik und die Wirtschaft insgesamt zu vermeiden. Voraussichtlich wird MiCA nächste Woche die endgültige Zustimmung der europäischen Finanzminister erhalten, und der neue Regulierungsrahmen wird voraussichtlich im dritten Quartal 2024 in Kraft treten.
FX.co ★ Stablecoins fallen unter die Kontrolle von Zentralbanken
Langfristige Übersicht
Stablecoins fallen unter die Kontrolle von Zentralbanken
*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden