FX.co ★ USD/JPY: Durchbruch der Konsolidierung erwartet

Bereits zum dritten Mal in Folge tritt der Dollar-Yen-Wechselkurs auf der Stelle und wartet auf einen starken Auslöser. Viele Analysten glauben, dass der Major heute aus der langen Seitwärtsbewegung ausbrechen wird, wenn die Statistik zur amerikanischen Inflation veröffentlicht wird. Die Frage ist nur, in welche Richtung sich das Angebot bewegen wird.

Aktuelle Dynamik des Dollar-Yen-Paares

Seit Ende letzter Woche steckt der USD/JPY in einer Preisspanne von 134,69-135,36 fest. Die Unfähigkeit des Majors, nach dem am Freitag veröffentlichten optimistischen NFP-Bericht einen Aufwärtsimpuls zu entwickeln, erklärt sich durch den erhöhten Druck auf den Dollar.

Zurzeit wirken sich zwei Faktoren negativ auf den US-Dollar aus: die angespannte Situation mit der US-Staatsverschuldung und die wachsenden Erwartungen des Marktes hinsichtlich einer möglichen Pause im aktuellen Straffungszyklus der Fed.

Obwohl der amerikanische Präsident Joe Biden versucht, Republikaner und Demokraten in der Frage der Schuldenobergrenze zu einem Kompromiss zu bringen, können sich die Kongressführer immer noch nicht einigen.

Experten warnen davor, dass das ungelöste Problem für die USA zu einem beispiellosen Zahlungsausfall führen könnte. Dies hätte katastrophale Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes und würde seine Währung unter Druck setzen.

– Alles, was den Dollar davon abhält, als weltweite Reservewährung, als sicherster und liquidester Vermögenswert der Welt zu gelten, ist schlecht für ihn. Deshalb halte ich den bevorstehenden Zahlungsausfall für ein reales Risiko für den USD, – sagte kürzlich die Analystin von Goldman Sachs, Beth Hammock.

Noch eine ernsthafte Bedrohung für die amerikanische Währung ist die mögliche Zurücknahme der aggressiven Politik der Fed. Spekulationen zu diesem Thema sind nach der letzten Woche erneut aufgeflammt, als die US-Notenbank den Zinssatz um 25 Basispunkte erhöhte, aber nichts über die Notwendigkeit einer weiteren Straffung sagte.

Die Futures-Märkte bewerten derzeit die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed im nächsten Monat die Zinssätze im aktuellen Bereich belässt, bei fast 90%.

Jedoch sehen einige amerikanische Politiker die Möglichkeit, den Falkenkurs fortzusetzen. So deutete gestern der Präsident der Federal Reserve Bank von New York, John Williams, an, dass die Zinssätze in den USA bei Bedarf noch weiter steigen könnten und im laufenden Jahr kaum gesenkt werden dürften, angesichts der "klebrigen" Inflation.

Der Beamte betonte auch, dass die weiteren Schritte des Regulators von den eingehenden Daten abhängen würden. In dieser Hinsicht sollte der heutige Bericht über den Anstieg der Verbraucherpreise in den USA im April für Devisenhändler das wichtigste Signal sein.

Wie kann die Inflationsstatistik den USD/JPY beeinflussen?

Diesmal prognostizieren die meisten Ökonomen keine wesentliche Verlangsamung der Inflation in Amerika, da die Fed die Geschwindigkeit der Verschärfung deutlich reduziert hat, was sich auf die Effektivität ihres Kampfes gegen die Preissteigerung auswirken könnte.

Experten erwarten, dass die jährliche Verbraucherinflation im letzten Monat auf dem gleichen Niveau von 5% geblieben ist, während der Kern-Verbraucherpreisindex, der volatile Preise für Lebensmittel und Energie ausschließt, im Jahresvergleich leicht gesunken ist (von 5,6% auf 5,5%).

Um die tatsächliche Dynamik der Inflation zu sehen, sollten Investoren auf die monatlichen Indikatoren achten. Nach Schätzungen von Ökonomen stiegen der Verbraucherpreisindex und sein Kernkomponente im April im Vergleich zum Märzwert um 0,4%.

Wenn die Prognose sich bewahrheitet und wir eine starke Inflationsdynamik im Monatsvergleich sehen, könnte dies Investoren dazu zwingen, ihre Aussichten für die weitere Geldpolitik der Fed zu überdenken und sich für eine zusätzliche Zinserhöhung im Juni zu entscheiden.

In einem solchen Szenario wird der US-Dollar wahrscheinlich in naher Zukunft wieder steigen. Das Währungspaar USD/JPY könnte am meisten von der Stärkung der Markt-Erwartungen profitieren und die 3-tägige Konsolidierung mit einem Durchbruch über die runde Zahl von 136 abschließen.

Andererseits sollte ein niedrigerer als erwarteter Anstieg der monatlichen Inflationsdaten die Händler noch mehr davon überzeugen, dass die Fed auf ihrer Sitzung im Juni eine Pause einlegen wird.

In diesem Fall werden die Verkäufer den Druck auf den Dollar auf allen Fronten erhöhen, einschließlich seines Tandems mit dem Yen. Nach den pessimistischsten Schätzungen könnte das USD/JPY-Paar in naher Zukunft auf etwa 133 fallen.

Schlussfolgerungen

Unabhängig davon, wie die heutigen Inflationsdaten in den USA ausfallen, sollte das Währungspaar Dollar-Yen darauf ziemlich heftig reagieren. Die meisten Analysten erwarten eine Zunahme der Volatilität beim Major und prognostizieren einen Durchbruch der aktuellen Konsolidierung.

Angesichts des zusätzlichen negativen Faktors für den Dollar (der US-Schuldenkrise) sind viele Experten sicher, dass der Rückgang des USD intensiver und überzeugender sein wird als sein Anstieg.