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FX.co ★ EUR/USD. IFO-Bericht, Schwäche des Greenbacks, Stärkung der europäischen Währung

EUR/USD. IFO-Bericht, Schwäche des Greenbacks, Stärkung der europäischen Währung

Das Euro-Dollar-Paar kehrte heute in den Bereich der 10. Zahl zurück, nach einem kurzen südlichen Rückgang. In der letzten Woche versuchten die Verkäufer, eine Gegenoffensive zu starten, blieben jedoch an der Basis der 9. Zahl stehen. Dann übernahmen die Käufer erneut die Initiative, konnten aber die psychologisch wichtige Preisbarriere von 1,1000 nicht überwinden. Zu Beginn der neuen Handelswoche kämpfen die Bullen von EUR/USD erneut, trotz eines fast leeren Wirtschaftskalenders.

EUR/USD. IFO-Bericht, Schwäche des Greenbacks, Stärkung der europäischen Währung

Allerdings war die einzige bedeutende Veröffentlichung am Montag (IFO-Index) zugunsten des Euro - fast alle Komponenten der Veröffentlichung waren "grün", was eine Verbesserung der Situation widerspiegelt. Aber der nordwärts gerichtete Trend des EUR/USD wird hauptsächlich durch die Schwäche des US-Dollars bestimmt: Der US-Dollar-Index steht heute unter Druck aufgrund des gestiegenen Interesses an risikoreichen Vermögenswerten.

"Grüne Farbe" des IFO-Berichts

Gemäß den heute veröffentlichten Daten verbesserte sich der Geschäftsklimaindex Deutschlands im April leicht - auf 93,6 Punkte bei einer Prognose von 93,4. Einerseits stieg der Indikator minimal im Vergleich zu den Werten im März. Andererseits zeigt der Index seit sieben Monaten eine konsequente Aufwärtsdynamik. Zum Vergleich: Im September letzten Jahres lag er bei 84,4 Punkten. Ein weiterer Bestandteil der Veröffentlichung, der Indikator für wirtschaftliche Erwartungen von IFO, lag ebenfalls im "grünen Bereich" und wächst seit sieben Monaten in Folge.

Kommentierend den veröffentlichten Bericht sagte der Ökonom des IFO-Instituts, Klaus Wohlrabe, dass die deutsche Wirtschaft einerseits weit entfernt von einem signifikanten Aufschwung sei. Andererseits gibt es auch positive Trends - zum Beispiel stellte Wohlrabe fest, dass die jüngsten Erschütterungen im Bankensektor (SVB, Credit Suisse) keinen starken Einfluss auf die Stimmung deutscher Unternehmen hatten. Er bemerkte auch, dass die Volkswirtschaften Chinas und der USA die deutsche Industrie unterstützen: Die Erwartungen der Industrieunternehmen in Bezug auf den Export "sind deutlich gestiegen". Darüber hinaus teilte ein Vertreter des IFO mit, dass der Anteil der deutschen Unternehmen, die ihre Preise erhöhen möchten, "wieder gesunken ist".

Der heute veröffentlichte Bericht der Bundesbank unterstützte den Euro zusätzlich, indem er feststellte, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal dieses Jahres "stärker war als erwartet" und die Geschäftsaktivität wieder zunahm. Die Aussichten für eine weitere Erholung bleiben jedoch "uneindeutig" - aufgrund der Inflation, die immer noch Druck auf den Konsum ausübt.

Trotzdem wurde der heutige Anstieg des EUR/USD-Paares hauptsächlich durch die Schwäche des US-Dollars verursacht. Der Euro erhielt geringfügige Unterstützung vom IFO-Institut, aber diese Veröffentlichung ergänzte nur das entsprechende fundamentale Bild.

Der Dollar verliert an Boden

Ich erinnere daran, dass der Dollar in der vergangenen Woche aufgrund von zwei Faktoren an Stärke gewonnen hat: dem Anstieg der Falkenerwartungen hinsichtlich der weiteren Maßnahmen der Fed (aufgrund von Aussagen von Waller und Bullard) und dem Anstieg der Anti-Risiko-Stimmung. In dieser Woche haben diese fundamentalen Faktoren an Einfluss verloren. Am Markt hat sich die Meinung herausgebildet, dass die Fed die Zinssätze auf der Mai-Sitzung um 25 Basispunkte erhöhen wird, während weitere Schritte von den eingehenden Daten (im Bereich der Inflation) abhängen werden. Wallers Aussage über "mehrere Erhöhungen" ist eher hypothetischer Natur: Derzeit sind die Händler nur sicher über die Erhöhung im Mai. Laut dem CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung des 25-Basispunkte-Szenarios im Mai derzeit bei fast 90%. Gleichzeitig liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Status quo auf dem Juni-Treffen beibehalten wird, bei fast 70%.

Zur gleichen Zeit nehmen die Falkenerwartungen hinsichtlich weiterer Maßnahmen der EZB weiter zu. Zum Beispiel gibt es laut Experten der Investmentbank Brown Brothers Harriman derzeit eine etwa 30-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte auf der Mai-Sitzung. Danach wird eine weitere Erhöhung um 25 Basispunkte im Juni und eine weitere 25-Basispunkte-Erhöhung im Juli eingepreist.

Weiterhin könnte die EZB eine Pause einlegen, aber die Wahrscheinlichkeit für einen "letzten Akt" - eine weitere Zinserhöhung im Herbst (bei der Sitzung im September oder Oktober) - liegt derzeit bei fast 50%. Folglich wird das endgültige Zinsniveau derzeit im Bereich von 3,75% bis 4,0% betrachtet. Zum Vergleich: Zu Beginn der letzten Woche lagen die Erwartungen von BBH hinsichtlich des Spitzenzinssatzes bei 3,75%, und in der vorletzten Woche bei 3,50%. Die Falkenerwartungen haben sich aufgrund entsprechender Aussagen von EZB-Vertretern verstärkt, die größtenteils darauf bestehen, den Falkenkurs beizubehalten.

Schlussfolgerungen

Das Währungspaar Euro-Dollar hat den Aufwärtstrend nach einer kurzen Pause und einer südlichen Korrektur wieder aufgenommen. Wenn wir uns den Wochenchart von EUR/USD ansehen, sehen wir, dass das Paar seit Ende Februar innerhalb eines Aufwärtstrends liegt. Der südliche Preisrückgang, den wir letzte Woche beobachtet haben, hatte einen korrektiven Charakter aufgrund der vorübergehenden Stärkung des Greenbacks.

Am Ende dieser Woche werden wichtige makroökonomische Berichte für EUR/USD veröffentlicht: das US-BIP, der Kern-PCE-Index und der deutsche Verbraucherpreisindex. Diese Veröffentlichungen können das fundamentale Bild des Paares "neu zeichnen". Aber der derzeitige Informationshintergrund begünstigt eine Stärkung der Aufwärtsbewegung.

Auf der technischen Seite befindet sich das Paar auf dem Tages-Chart zwischen der Mittellinie und der oberen Linie des Bollinger-Bands-Indikators sowie über allen Linien des Ichimoku-Indikators, der ein bullisches "Parade der Linien"-Signal gebildet hat. Das erste Zwischenziel liegt bei 1,1050 (obere Linie des Bollinger-Bands-Indikators auf dem D1-Zeitrahmen). Nach dessen Überwindung wird das nächste Ziel des Aufwärtstrends bei 1,1100 liegen.
*Die zur Verfügung gestellte Marktanalyse dient zu den Informationszwecken und sollte als Anforderung zur Eröffnung einer Transaktion nicht ausgelegt werden
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