Laut dem Chefökonomen der Bank Philip Lane werde die Europäische Zentralbank ihre Anleihekäufe einstellen, da sich die Inflation in der Eurozone bereits dem Zielniveau von 2% nähere.
Aufgrund des zunehmenden Preisdrucks hatte die EZB im Februar ihr Versprechen abgelehnt, die Zinsen in diesem Jahr nicht zu erhöhen. Und derzeit bereiten sich die Politiker darauf vor, die Anreize zu begrenzen. Und bis Ende des Jahres dürfte die EZB die Zinsen anheben. Oder im Extremfall Anfang 2023.
Als die Inflation im vergangenen Monat ein Allzeithoch von 5,1% erreichte, prognostizierte die EZB für das nächste Jahr einen Rückgang unter 2%, und dieses Niveau sollte auch im Jahr 2024 gehalten werden.
Philip Lane hat lange argumentiert, dass der Inflationsdruck noch gering sei, daher sei die Stimulation immer noch gerechtfertigt. Aber nach den Kommentaren von gestern zu urteilen, sieht man, dass sich seine Ansichten ändern.
Er sagte, wenn die Inflationsrate in diesem Tempo sinkt und sich dem Ziel nähert, wird auch die Geldpolitik korrigiert.
In einem solchen Szenario würde eine Normalisierung der Geldpolitik statt einer Straffung schon ausreichen.
Außerdem wiederholte Philip Lane, dass jede Zinserhöhung erst nach Beendigung des Anleihekaufs stattfinden kann, und widerlegte einige Vermutungen von Ökonomen und Politikern, dass die Konsequenz umgekehrt sein könnte.
Die Käufe von Vermögenswerten, die als quantitative Lockerung bekannt sind, werden nun unbegrenzt wirksam, aber die Märkte warten darauf, dass die EZB sie im dritten Quartal stoppt und dann den Zinssatz entweder im dritten oder vierten Quartal anhebt.
Lane warnte jedoch davor, dass der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ein wichtiger Risikofaktor sei, da er sich auf die Energiepreise, das Vertrauen der Anleger, den Handel und den Konsum auswirken könne.
Die geopolitischen Spannungen sind jetzt der wichtigste Risikofaktor für Europa.