EUR/USD macht Pause, da sich die Prognosen für den S&P 500 verschlechtern – Wie finden wir das Gleichgewicht?

Der globale Markt kämpft derzeit mit der Balance bei wichtigen Währungspaaren und Aktieninstrumenten. Dies ist besonders herausfordernd angesichts des jüngsten Rückgangs des Euro und der Schwäche des Dollar. Hinzu kommen relativ pessimistische Prognosen für wichtige globale Indizes.

Am Dienstag, den 18. März, wurde das EUR/USD-Paar mit leichten Verlusten um 1,0915 gehandelt. Der Euro steht unter Druck aufgrund einer neuen Runde von Handelskonflikten, die sich aus den neuesten Zöllen von US-Präsident Donald Trump auf europäische Waren ergeben. Experten glauben jedoch, dass die Abschwächung des Dollar – ausgelöst durch Bedenken hinsichtlich einer Verlangsamung der US-Wirtschaft und Hoffnungen auf ein fiskalisches Abkommen in Deutschland – die Abwärtsbewegung des EUR/USD begrenzen könnte.

Analysten schlagen vor, dass weitere Rückgänge im EUR/USD durch Maßnahmen der Grünen Partei in Deutschland verhindert werden könnten, die derzeit an einem Schuldenerlass-Abkommen arbeiten. Friedrich Merz, ein Kandidat für das Amt des deutschen Bundeskanzlers, hat kürzlich die Schaffung eines 500 Milliarden Euro schweren Infrastrukturfonds gebilligt und bedeutende Änderungen an den Kreditaufnahmeregeln, insbesondere hinsichtlich der sogenannten "Schuldenbremse", zugestimmt. Diese Maßnahmen sollen den Euro bald unterstützen und ihm helfen, dem Druck des Dollar standzuhalten.

Die schwächer als erwarteten US-Einzelhandelsumsätze haben die Bedenken über eine Abschwächung der Konsumausgaben weiter verstärkt. Dies hat den Druck auf den Dollar erhöht und den EUR/USD unterstützt. Laut kürzlich veröffentlichten Daten sind die US-Einzelhandelsumsätze im Februar im Vergleich zum Vormonat um 0,2 % gestiegen, was hinter dem erwarteten Anstieg von 0,7 % zurückbleibt. Auf Jahresbasis wuchs der Einzelhandelsumsatz um 3,1 %, nach zuvor berichteten 3,9 % (revidiert von 4,2 %).

Die Situation wird noch komplizierter durch weit verbreitete Herabstufungen der Prognosen für US-Aktien. Währungsstrategen von RBC Capital Markets haben sich anderen Experten angeschlossen und ihre Prognosen für den US-Aktienmarkt im Jahr 2025 gesenkt. Sie führen dies auf sich verschlechternde Wirtschaftsaussichten, ein mögliches Abflauen des Wirtschaftswachstums und die zunehmende Unsicherheit durch Handelskriege zurück.

Vor diesem Hintergrund hat RBC Capital Markets seine Prognosen für den S&P 500 für das nächste Jahr überarbeitet und erwartet nun, dass der Index 6.200 Punkte erreicht—eine Senkung um 4 % gegenüber der vorherigen Prognose von 6.600 Punkten. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Prognose für das Gewinn-pro-Aktie-Wachstum um 2,5 % gesenkt, unter Berufung auf sich verschlechternde ökonomische Bedingungen.

Vergangene Woche fiel der S&P 500 um 10% von seinem Allzeithoch, das im Februar 2025 erreicht wurde, was Experten als Beginn einer Marktkorrektur ansehen. Strategen von RBC Capital Markets haben gewarnt, dass ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum ein ernsthaftes Hindernis für den Aktienmarkt darstellen könnte. Die Stimmung bei Verbrauchern, kleinen Unternehmen und Konzernen hat sich zunehmend verschlechtert, während die Unterstützung von Präsident Donald Trump nachgelassen hat. Zudem haben die RBC-Strategen ihre Jahresendprognose für den S&P 500 gesenkt und erwarten nun einen Rückgang von 5.775 Punkten auf 5.550 Punkte.

Die Entwicklung der US-amerikanischen Aktien steht im Gegensatz zu den europäischen Märkten, obwohl auch dort negative Trends vorhanden sind. Der Euro Stoxx 50 Index ist um nahezu 10% gestiegen, beflügelt von Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Russland-Ukraine-Konflikts, niedrigeren Zinssätzen und Anzeichen dafür, dass die europäische Wirtschaft ihren Tiefpunkt erreicht hat.

Auf der anderen Seite des Atlantiks bleibt die Lage unsicher. David Kostin, Chief U.S. Equity Strategist bei Goldman Sachs Group Inc., und andere Analysten haben die Prognose für das jährliche Gewinnwachstum von 11% auf 9% gesenkt. Er erwartet nun, dass der S&P 500 das Jahr bei 6.200 Punkten abschließt, im Gegensatz zur vorherigen Prognose von 6.500 Punkten.

Die Deutsche Bank AG teilt eine ähnliche Ansicht. Die Analysten der Bank prognostizieren weitere Rückgänge auf dem US-Aktienmarkt, da der optimistische Sentiment aufgrund von Unsicherheiten in der Handelspolitik nachlässt. Die Deutsche Bank hat jedoch ihre langfristige Prognose für den S&P 500 bei 7.000 Punkten bis Ende 2025 beibehalten.

Andere Währungsstrategen sind ebenfalls besorgt über die wachsende Unsicherheit auf den globalen Märkten. Analysten bei JPMorgan Chase & Co. heben potenzielle Risiken im Zusammenhang mit politischen Entwicklungen hervor. Doch inmitten der Welle pessimistischer Prognosen gibt es einen Lichtblick. Michael Wilson von Morgan Stanley erwartet, dass der S&P 500 nur in der ersten Hälfte des Jahres 2025 auf 5.500 Punkte fallen wird, bevor er sich erholt. Er glaubt, dass dies die Grundlage für einen späteren Markterholung im Jahr schaffen könnte.