Am Freitag prallte das EUR/USD-Paar von der Widerstandszone bei 1,0781–1,0797 ab und begann eine neue Abwärtsbewegung. Innerhalb weniger als eines Tages trieben die Bären das Paar auf das Fibonacci-Retracement-Level von 261,8% bei 1,0662. Ein Abprallen von diesem Level könnte den Euro stützen und eine moderate Erholung einleiten. Eine Konsolidierung unterhalb dieses Levels erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit weiterer Rückgänge in Richtung des Fibonacci-Levels von 323,6% bei 1,0532.
Die Wellenstruktur ist unkompliziert und lässt keinen Raum für Zweifel. Die letzte abgeschlossene Aufwärtswelle konnte den Höchststand der vorherigen Welle nicht übertreffen, während die jüngste Abwärtswelle mühelos das vorherige Tief durchbrach. Dies bestätigt die fortlaufende Bildung eines Abwärtstrends.
Die Korrekturwelle scheint abgeschlossen zu sein, und die Bullen haben jegliche Markinitiative verloren. Es würde erhebliche Anstrengungen erfordern, um die Kontrolle zurückzugewinnen, was auf kurze Sicht unwahrscheinlich erscheint.
Trotz eines schwachen fundamentalen Hintergrunds am Freitag behielten die Bären den Schwung bei. Nach den Wahlergebnissen in den USA und dem Treffen der Federal Reserve hielt die bärische Stimmung an. Der Abwärtstrend ist seit zwei Monaten im Gange, was dem Wachstum des Dollars und dem Rückgang des Euros reichlich Unterstützung bietet.
Außerdem übertraf der University of Michigan Consumer Sentiment Index die Erwartungen der Händler und bot den Bären zusätzliche Unterstützung. Während der jüngste Bericht zum US-Arbeitsmarkt schwach war, bleiben die Markterwartungen für die nächsten ein bis zwei Jahre von zentraler Bedeutung.
Zuvor hatte der Markt mit einer Lockerung der Federal Reserve gerechnet, doch die Aufmerksamkeit hat sich auf mögliche Lockerungen der EZB und der Bank of England verlagert. Unterdessen könnte das Potenzial einer höheren Inflation in den USA die Federal Reserve dazu veranlassen, die Zinssätze zu erhöhen, was den Dollar weiter unterstützen würde. In diesem Kontext wird das Währungspaar EUR/USD wahrscheinlich seinen Abwärtstrend fortsetzen.
Im 4-Stunden-Chart hat das Paar zugunsten des US-Dollars gedreht und sich unter dem 76,4%-Korrekturlevel bei 1,0747 konsolidiert. Dies ebnet den Weg für weitere Rückgänge in Richtung des nächsten Korrekturlevels von 100,0% bei 1,0603.
Der CCI-Indikator signalisiert eine potenzielle bullische Divergenz, was auf eine kurzfristige Erholung hindeuten könnte. Allerdings haben jüngste bullische Divergenzen keine signifikanten Aufwärtsbewegungen erbracht. Der technische Ausblick rechtfertigt derzeit keine anhaltende Erholung des Euro.
Commitments of Traders (COT) ReportIn der letzten Berichterstattungswoche eröffneten Spekulanten 587 Long-Positionen und schlossen 28.064 Short-Positionen. Die Stimmung der Non-commercial-Gruppe hat sich auf bärisch geändert. Spekulanten halten nun 160.000 Long-Positionen im Vergleich zu 181.000 Short-Positionen.
Bereits acht Wochen in Folge reduzieren Großanleger ihre Euro-Bestände. Dies signalisiert wahrscheinlich den Beginn eines Bärentrends oder einer bedeutenden globalen Korrektur. Der Hauptfaktor, der die frühere Schwäche des Dollars antrieb—die Erwartungen einer Zinssenkung durch die Federal Reserve—ist vollständig eingepreist. Infolgedessen bleibt der Dollar gut unterstützt und weiteres Wachstum erscheint wahrscheinlich.
WirtschaftskalenderDer Wirtschaftskalender für den 11. November enthält keine bedeutenden Ereignisse. Die Marktstimmung wird heute wahrscheinlich nicht durch Nachrichten beeinflusst.
EUR/USD Prognose und HandelsempfehlungVerkaufsmöglichkeiten ergaben sich nach einem Rückprall aus der Zone zwischen 1,0781 und 1,0797 auf dem Stunden-Chart, mit einem Ziel von 1,0662, das erreicht wurde. Eine Konsolidierung unter diesem Niveau ermöglicht es Händlern, Short-Positionen mit einem Ziel von 1,0532 beizubehalten.
Kaufmöglichkeiten könnten sich bei einem Rückprall bei 1,0662 ergeben. Angesichts der aktuellen Schwäche der Bullen sind jedoch konservative Ziele ratsam.
Fibonacci-NiveausStunden-Chart: Erstellt zwischen 1,1003 und 1,1214.4-Stunden-Chart: Erstellt zwischen 1,0603 und 1,1214.