Handelsempfehlungen und Analyse für EUR/USD am 22. Oktober: Der Markt sieht keinen Grund für Pausen

Analyse von EUR/USD 5M

Am Montag setzte das Währungspaar EUR/USD seine stetige Abwärtsbewegung fort. Am Ende der letzten Woche machte der Kurs eine leichte Aufwärtskorrektur, aber dieser Schritt kann kaum als „Korrektur“ bezeichnet werden. Der Montag zeigte, dass der Markt nicht zu Pausen oder Korrekturen neigt. Wenn der Euro bereits am ersten Handelstag der Woche bei einem leeren Wirtschaftskalender gefallen ist, spiegelt das die aktuelle Marktsituation wider. Wir haben die Händler wiederholt vor der überkauften Lage des Euros und dem ungerechtfertigt hohen Preis gewarnt. Der Euro hat sich im Jahr 2024 viel häufiger aufgewertet, als es die Fundamentaldaten und makroökonomischen Faktoren rechtfertigten. Und jetzt ist die Zeit der Abrechnung gekommen. Zwar könnte man argumentieren, dass der Markt begonnen hat, auf die zurückhaltendere Rhetorik der Vertreter der Europäischen Zentralbank zu reagieren, doch lohnt es sich zu fragen, warum er die schwache EU-Wirtschaft oder die bevorstehenden Zinssenkungen der EZB weitgehend ignoriert hat, während das erwartete Zurückfahren der Geldpolitik der Federal Reserve ebenso offensichtlich war.

Daher überrascht uns der aktuelle Rückgang der Kurse nicht. Eine Korrektur muss nicht starten, nur weil die vorherige Bewegung „stark genug“ war. Theoretisch könnte das Paar noch um weitere 400 Pips fallen, bevor eine Korrektur beginnt. Zudem gibt es derzeit keine technischen Signale für einen Kauf. Das Paar hat es nicht einmal geschafft, sich über der Trendlinie zu halten. Daher gibt es momentan sicherlich keine Gründe für einen Kauf.

Am Montag wurden zwei Handelssignale gebildet. Erstens hat sich das Paar unterhalb der Kijun-sen-Linie etabliert, oder besser gesagt, sich davon „gelöst“. Während der US-Handelssitzung durchbrach es das Niveau von 1,0836. Somit konnten Händler am Morgen Short-Positionen eröffnen. Bis zum Abend konnten diese Positionen geschlossen werden, da immer noch eine Korrektur des Paares erwartet wird und der Handel profitabel war. Dennoch könnte der Euro am Dienstag ruhig weiter fallen.

COT-Bericht:

Der neueste COT-Bericht datiert vom 15. Oktober. Die obige Abbildung zeigt deutlich, dass die Netto-Position der Nicht-Kommerziellen Trader seit langem bullisch geblieben ist. Der Versuch der Bären, die Dominanz zu erlangen, ist spektakulär gescheitert. Die Netto-Position der Nicht-Kommerziellen Trader (rote Linie) ging in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 und Anfang 2024 zurück, während die der kommerziellen Trader (blaue Linie) zunahm. Derzeit neigen die professionellen Akteure zum Verkauf, aber die Käufer behalten weiterhin die Oberhand.

Wir sehen nach wie vor keine fundamentalen Faktoren, die die Stärkung des Euro unterstützen, und die technische Analyse zeigt, dass sich der Preis in einer Konsolidierungszone befindet—mit anderen Worten, in einem Seitwärtstrend. Im wöchentlichen Zeitrahmen ist ersichtlich, dass das Paar seit Dezember 2022 zwischen 1,0448 und 1,1274 gehandelt wird. So sind wir von einem siebenmonatigen Seitwärtstrend in einen 18-monatigen übergegangen. Daher bleibt ein weiterer Rückgang wahrscheinlicher.

Die roten und blauen Linien nähern sich einander an, was auf einen Anstieg der Short-Positionen auf den Euro hinweist, was ermutigend ist—besonders angesichts der langen Aufwärtsbewegung des Euro. In der letzten Berichtswoche sank die Anzahl der Long-Positionen in der nicht-kommerziellen Gruppe um 4.500, während die Short-Positionen um 17.400 zunahmen. Dementsprechend sank die Netto-Position um 21.900. Das Potenzial für einen weiteren Rückgang des Euro bleibt stark.

Analyse des EUR/USD 1H

Im stündlichen Zeitrahmen setzt das Währungspaar seine Abwärtsbewegung fort, was den Beginn eines neuen, erweiterten Abwärtstrends markieren könnte. Es gibt keinen Sinn, über die fundamentalen und makroökonomischen Gründe für den Rückgang des Dollars zu diskutieren – sie existieren nicht. Aus mittelfristiger Perspektive erwarten wir nichts anderes als einen Rückgang des Euro. Eine kurzfristige Korrektur ist möglich, aber der Preis muss mindestens über der Trendlinie gehalten werden.

Wir heben die folgenden Ebenen für den Handel am 22. Oktober hervor—1.0658-1.0669, 1.0757, 1.0797, 1.0843, 1.0889, 1.0935, 1.1006, 1.1092, 1.1147, 1.1185, 1.1234, 1.1274, sowie die Senkou Span B Linie (1.0904) und die Kijun-sen Linie (1.0864). Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Laufe des Tages verschieben, was bei der Bestimmung von Handelssignalen berücksichtigt werden sollte. Vergessen Sie nicht, einen Stop Loss auf Break-Even zu setzen, wenn sich der Preis 15 Pips in die gewünschte Richtung bewegt, da dies vor potenziellen Verlusten schützt, falls sich das Signal als falsch erweist.

Christine Lagarde wird am Dienstag zwei Reden in der Eurozone halten, aber es gibt keine Garantie, dass sie die Geldpolitik anspricht. Falls nicht, können wir den Veranstaltungskalender als leer betrachten.

Erklärungen zu den Abbildungen:

Unterstützungs- und Widerstandsniveaus: dicke rote Linien, um die sich die Bewegung beenden kann. Sie sind keine Quellen von Handelssignalen.

Kijun-sen und Senkou Span B Linien: Linien des Ichimoku-Indikators, die aus dem 4-Stunden-Chart auf den stündlichen Zeitrahmen übertragen wurden. Sie sind starke Linien.

Extremlevel: dünne rote Linien, an denen sich der Preis zuvor abprallte. Sie sind Quellen von Handelssignalen.

Gelbe Linien: Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.

Indikator 1 auf COT-Charts: Nettopositionsgröße jeder Händlerkategorie.