Prognose für EUR/USD am 18.10.2024

Wie erwartet senkte die Europäische Zentralbank den Refinanzierungssatz um 25 Basispunkte. Doch die Zentralbank schaffte es, eine Überraschung zu liefern. In den letzten drei Monaten hat die EZB die Zinssätze um insgesamt 85 Basispunkte gesenkt, während die Inflation auf 1,7% zurückgegangen ist. Dies lag übrigens unter der vorläufigen Schätzung von 1,8%. Vor diesem Hintergrund schien eine Pause bei der weiteren Lockerung der Geldpolitik zumindest logisch. Stattdessen kündigte Christine Lagarde gestern an, dass es bereits im Dezember dieses Jahres eine weitere Zinssenkung um zusätzlich 25 Basispunkte geben würde. Diese Entwicklung kam für die Investoren völlig überraschend, und die europäische Einheitswährung verlor weiter an Boden.

Das Euro-Schwäche hätte jedoch weitaus stärker ausfallen können, hätte es nicht die makroökonomischen Daten aus den USA gegeben. Konkret verlangsamte sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze in den Vereinigten Staaten von 2,2% auf 1,7%, was jedoch leicht besser war als die Prognose von 1,6%. Auf der anderen Seite beschleunigte sich der Rückgang der Industrieproduktion von -0,2% auf -0,6%, obwohl ein Wachstum von 0,4% erwartet worden war. Mit anderen Worten, die US-Daten boten dem Euro ein wenig Unterstützung.

In jedem Fall hat sich die Überkauft-Situation des Dollars noch weiter verschlechtert, und der Markt wird sich offensichtlich an jedem kleinen Grund festhalten, um zumindest eine lokale Korrektur einzuleiten. Der heutige makroökonomische Kalender ist jedoch allgemein leer. Vielleicht wird das den Medien einen Anlass geben. Der Markt wird sich wahrscheinlich um die aktuellen Niveaus konsolidieren, wenn es keine bedeutenden Ereignisse gibt.