Am Freitag konnte das EUR/USD-Paar weder seinen Rückgang fortsetzen noch eine Korrektur einleiten. Der Euro wird in der Zone um 1,0929–1,0946 gehandelt, die derzeit weder als Unterstützungs- noch als Widerstandszone betrachtet werden kann. Aufgrund der auf Null gesunkenen Händleraktivität haben diese Niveaus keinen Einfluss auf den Kurs. Es gibt keine Reaktion von den Händlern, da Volumen fehlen.
Die Wellensituation hat sich in den letzten Wochen etwas komplexer gestaltet, bleibt jedoch insgesamt verständlich. Die letzte abgeschlossene Aufwärtswelle (25.-30. September) hat den vorherigen Hochpunkt nicht überschritten, und die neu entstehende Abwärtswelle hat die Tiefpunkte der vorherigen drei Wellen durchbrochen. Somit bildet das Paar derzeit einen neuen Abwärtstrend. Eine Korrekturwelle könnte bald folgen, aber die Bullen haben bereits die Kontrolle über den Markt verloren. Um diese zurückzugewinnen, wird erheblicher Aufwand nötig sein.
Der Informationshintergrund von Freitag wurde von den Händlern nicht ernst genommen. Der Produzentenpreisindex (PPI) wurde einen Tag nach dem Verbraucherpreisindex (CPI), der weitaus bedeutender ist, veröffentlicht. Selbst am Donnerstag waren die Händler inaktiv, sodass die Verbraucherstimmungsdaten und der PPI am Freitag kaum Reaktionen hervorriefen. Laut der Universität von Michigan fiel das Verbrauchervertrauen im Oktober von 70,1 Punkten auf 68,9. Dies stellte jedoch kein Problem für den Dollar dar. Zwar gab es tagsüber einen leichten Rückgang, jedoch ohne nachhaltige Auswirkungen. Weder die Bullen noch die Bären hatten am Freitag die Oberhand, und es bestand wenig Interesse an Transaktionen. Der Euro bleibt auf einem lokalen Tiefstand und kann sich nicht erholen. Ich glaube nicht, dass dies das Tief ist, von dem aus das Paar nicht weiter fallen wird. Eine Korrektur ist wahrscheinlicher, aber das EZB-Treffen in dieser Woche, mit einer möglichen Zinssenkung, könnte dem Euro neue Herausforderungen bereiten, der schon zu lange übermäßig stark war.
Auf dem 4-Stunden-Chart hat sich das Währungspaar zugunsten des US-Dollars umgekehrt, nachdem eine Reihe von bärischen Divergenzen bei den RSI- und CCI-Indikatoren gebildet wurde. Derzeit ist das Paar auf das 61,8% Korrekturlevel bei 1,0935 gefallen. Eine Konsolidierung unterhalb dieses Levels ermöglicht es den Händlern, weitere Rückgänge in Richtung des nächsten Fibonacci-Levels bei 50,0% – 1,0872 zu erwarten. Beide Indikatoren zeigen nun Anzeichen von bullischen Divergenzen, deuten jedoch nur auf eine mögliche Korrektur hin, da sich der Trend in einen Abwärtstrend gewandelt hat.
Commitments of Traders (COT) Report:
In der letzten Berichtsperiode schlossen Spekulanten 4.407 Long-Positionen und eröffneten 11.822 Short-Positionen. Die Stimmung der Non-Commercial Gruppe ist in den letzten Monaten bärisch geworden, aber derzeit dominieren wieder die Bullen. Die Gesamtzahl der Long-Positionen liegt jetzt bei 174.000, während die Short-Positionen 135.000 betragen.
Allerdings reduzieren große Akteure nun seit fünf Wochen in Folge ihre Euro-Bestände. Meiner Meinung nach könnte dies ein Vorbote für einen neuen Abwärtstrend oder zumindest eine starke Korrektur sein. Der Schlüsselfaktor, der zum Rückgang des Dollars geführt hat – die Erwartungen an eine Lockerung der Geldpolitik der FOMC – ist bereits aufgezehrt, und es gibt derzeit keine klaren Gründe, warum der Dollar weiter fallen sollte. Auch die technische Analyse deutet auf den Beginn eines Abwärtstrends hin. Deshalb erwarte ich einen anhaltenden Rückgang des EUR/USD-Paares.
Nachrichtenkalender für die USA und die Eurozone:
Der Wirtschaftskalender für den 14. Oktober enthält keine bedeutenden Ereignisse. Der Informationshintergrund wird heute die Stimmung der Händler nicht beeinflussen.
Prognose für EUR/USD und Ratschläge für Händler:
Der Verkauf des Paares war möglich, nachdem der Kurs auf dem 4-Stunden-Chart unter das Niveau von 1,1139 gefallen war, mit Zielen bei 1,1081, 1,1070, 1,1013 und 1,0984. Alle Ziele wurden erreicht. Momentan sehe ich keine neuen Verkaufssignale. Ich würde in Erwägung ziehen, das Paar nach einer Erholung vom Niveau 1,0873 zu kaufen.
Fibonacci-Niveaus sind auf dem Stunden-Chart zwischen 1,1003 und 1,1214 und auf dem 4-Stunden-Chart zwischen 1,1139 und 1,0603 gebaut.