Das EUR/USD-Paar zeigte am Montag äußerst volatile Bewegungen, die, um es milde auszudrücken, nicht zu erwarten waren. Aus heiterem Himmel begann das Paar am Morgen, noch vor der Veröffentlichung der Geschäftsaktivitätsberichte in Deutschland und der Eurozone, nahezu abzustürzen. Infolgedessen erwiesen sich diese Berichte tatsächlich als schwächer als prognostiziert, was den Rückgang des Euros logisch erscheinen ließ - gäbe es da nicht ein Problem: Der Rückgang begann eine Stunde vor der Veröffentlichung der Indizes. Daher entweder hatte ein bestimmtes Marktsegment früher Zugang zu Informationen über die Geschäftsaktivität als die Mehrheit oder der Rückgang des Euros war nicht auf die Berichte zurückzuführen.
In jedem Fall fiel der Euro nicht lange. Fast eine Stunde später begann die Erholung und der morgendliche Rückgang hatte keine bedeutenden Auswirkungen. Es gelang ihm nicht, sich unterhalb des Niveaus von 1.1091 zu konsolidieren, und der Aufwärtstrend blieb intakt. Seit dem 13. September handelt das Paar generell in einem horizontalen Kanal zwischen den Niveaus 1.1091 und 1.1191.
EUR/USD im 5-Minuten-ChartDrei Handelssignale wurden am Montag im 5-Minuten-Zeitrahmen gebildet. Zuerst konsolidierte das Paar unterhalb des Bereichs 1.1132-1.1140 und erreichte das Niveau von 1.1091. Dann prallte es vom Niveau 1.1091 ab und erholte sich bis zum Bereich 1.1132-1.1140. Dies waren gute Signale, auf die hätte man reagieren können, und jedes dieser Signale hätte etwa 20 Pips Gewinn einbringen können. Das dritte Signal – ein Abprallen vom Bereich 1.1132-1.1140 – wurde zu spät gebildet, sodass es nach eigenem Ermessen gehandelt werden konnte. Auch mit diesem Signal hätte man etwa zehn Pips Gewinn machen können.
Wie man am Dienstag handelt:Im Stundenzeitrahmen hat das Paar weiterhin die Chance, einen Abwärtstrend zu bilden, aber diese Chancen schwinden vor unseren Augen. Leider könnte der irrationale Verkauf des Dollars mittelfristig anhalten, da niemand weiß, wie lange der Markt weiterhin auf die Lockerung der Geldpolitik der Federal Reserve reagieren wird und gleichzeitig die Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank ignoriert. Der Markt preist nahezu alle zukünftigen Zinssenkungen der Fed in den Dollar ein, ohne Faktoren zu berücksichtigen, die die US-Währung stützen.
Am Dienstag können wir nichts anderes als eine Abwärtskorrektur erwarten. Der Euro bleibt überkauft und ungerechtfertigt teuer. Dennoch sollten wir den horizontalen Kanal berücksichtigen, der sich seit dem 13. September gebildet hat.
Die wichtigsten Levels im 5M-Zeitrahmen sind 1.0726-1.0733, 1.0797-1.0804, 1.0838-1.0856, 1.0888-1.0896, 1.0940, 1.0971, 1.1011, 1.1048, 1.1091, 1.1132-1.1140, 1.1189-1.1191 und 1.1275-1.1292. Wichtige Ereignisse sind am Dienstag weder in der Eurozone noch in den USA geplant. Die Volatilität könnte gering sein und die Bewegung möglicherweise keine klare Richtung haben.
Grundregeln des Handelssystems:1) Die Stärke eines Signals wird durch die Zeit bestimmt, die es braucht, um sich zu bilden (Abprall oder Durchbruch eines Levels). Je weniger Zeit es dauerte, desto stärker das Signal.
2) Wenn aufgrund falscher Signale zwei oder mehr Trades um ein Level herum eröffnet wurden, sollten nachfolgende Signale von diesem Level ignoriert werden.
3) In einem Seitwärtsmarkt kann jedes Währungspaar mehrere falsche Signale oder gar keine Signale bilden. In jedem Fall ist es besser, den Handel bei den ersten Anzeichen eines Seitwärtsmarktes zu stoppen.
4) Trades sollten zwischen Beginn der europäischen Sitzung und zur Mitte der US-Sitzung eröffnet werden. Nach dieser Periode müssen alle Trades manuell geschlossen werden.
5) Im Stundenzeitrahmen sind Trades auf der Grundlage von MACD-Signalen nur bei guter Volatilität und einem durch eine Trendlinie oder einen Trendkanal bestätigten Trend ratsam.
6) Wenn zwei Levels zu nah beieinander liegen (5 bis 20 Pips), sollten sie als Unterstützungs- oder Widerstandsbereiche betrachtet werden.
7) Nach einer Bewegung um 15 Pips in die gewünschte Richtung sollte der Stop Loss auf Break Even gesetzt werden.
Was die Charts zeigen:Unterstützungs- und Widerstandspreisniveaus: Zielpunkte zum Eröffnen von Long- oder Short-Positionen. Take-Profit-Level können um sie herum platziert werden.
Rote Linien: Kanäle oder Trendlinien, die den aktuellen Trend darstellen und die bevorzugte Handelsrichtung anzeigen.
Der MACD-Indikator (14,22,3): umfasst sowohl das Histogramm als auch die Signallinie und dient als Hilfsmittel. Er kann auch als Signalquelle verwendet werden.
Wichtige Reden und Berichte (immer im Wirtschaftskalender vermerkt) können die Bewegung eines Währungspaares stark beeinflussen. Daher ist es ratsam, während ihrer Veröffentlichung mit erhöhter Vorsicht zu handeln. Es könnte sinnvoll sein, den Markt zu verlassen, um scharfe Preisumkehrungen gegen die vorherrschende Bewegung zu vermeiden.
Für Anfänger ist es wichtig zu beachten, dass nicht jeder Trade Gewinn bringen wird. Die Entwicklung einer klaren Strategie und eines effektiven Geldmanagements ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg im Handel.