USD/JPY. Übersicht und Analyse

Unterschiedliche Erwartungen zwischen der Federal Reserve und der Bank of Japan haben kürzlich dazu geführt, dass sich der Zinsunterschied zwischen den USA und Japan verringert hat.

Tatsächlich begannen die Märkte nach der Veröffentlichung eines schwächer als erwarteten US Producer Price Index (PPI), der auf eine sinkende Inflation hindeutete, die Möglichkeit einer größeren Zinssenkung durch die US-Zentralbank einzupreisen. In der Zwischenzeit drängen die zunehmend dovishen Erwartungen an die Fed die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf das niedrigste Niveau seit Mai 2023.

Ähnlich fiel die Rendite der 10-jährigen japanischen Staatsanleihen auf ein Vier-Wochen-Tief, obwohl hawkishe Signale von Politikern der Bank of Japan erwarteten, diesen Rückgang zu begrenzen. Laut Junko Nakagawa, Mitglied des Vorstands der Bank of Japan, wird die Zentralbank die Zinsen weiter erhöhen, wenn die Wirtschaft und die Inflation des Landes ihren Prognosen entsprechen.

Zudem erklärte Naoki Tamura, Vorstandsmitglied der BOJ, dass die Zentralbank die Zinsen auf mindestens 1 % anheben muss, um das Inflationsziel von 2 % bis zum Geschäftsjahr 2026 zu erreichen. Diese Aussagen deuten darauf hin, dass die Bank of Japan noch in diesem Jahr eine weitere Zinserhöhung ankündigen wird, was die Ströme in Richtung des japanischen Yen weiter befeuern wird und die Aussicht auf weitere Rückgänge des USD/JPY-Paares unterstützt.

Allerdings könnte eine Risikoaversion das weitere Aufwertungspotenzial des Yen begrenzen. Händler warten auf wichtige zentrale Bankereignisse in der nächsten Woche, bevor sie neue Positionen eröffnen. Am Mittwoch wird die Federal Reserve ihre Entscheidung über die Zinsen zum Abschluss ihrer zweitägigen geldpolitischen Sitzung bekannt geben.

Am Freitag folgt dann das geldpolitische Update der Bank of Japan, welches die Prognose für das USD/JPY-Paar auf kurze Sicht erheblich beeinflussen dürfte. Nichtsdestotrotz bleiben die spot-Preise im zweiten aufeinanderfolgenden Wochenverlauf weiterhin auf dem Weg, Verluste zu verzeichnen.