EUR/USD. 4. September. US-Wirtschaft steht erneut vor Herausforderungen

Am Dienstag prallte das EUR/USD-Paar erneut vom 161,8% Korrekturniveau bei 1,1070 ab, was zu einer Umkehr zugunsten des US-Dollars führte. Derzeit steuert das Paar erneut auf das Niveau von 1,1070 zu. Ein dritter Abprall aus der Zone 1,1070–1,1081 könnte auf einen weiteren Rückgang in Richtung des 127,2% Fibonacci-Niveaus bei 1,0984 hinweisen. Sollte das Paar über der Zone 1,1070–1,1081 konsolidieren, könnten wir einen Anstieg in Richtung des 200,0% Korrekturniveaus bei 1,1165 sehen.

Die Wellenstruktur ist etwas komplexer geworden, bleibt aber im Allgemeinen klar. Die letzte abgeschlossene Aufwärtswelle hat den Höchststand der vorherigen Welle übertroffen, während die neue Abwärtswelle noch nicht das letzte Tief vom 15. August erreicht hat. Daher bleibt der aktuelle Trend bullisch. Damit sich dieser Trend umkehrt, müssten die Bären nun das Tief der jüngsten Abwärtswelle durchbrechen, das sich nahe der Marke von 1.0950 befindet.

Die Nachrichten am Dienstag brachten erneut keine signifikante Unterstützung für den US-Dollar. Der ISM Manufacturing Index schnitt besser ab als im Vormonat, aber der S&P Manufacturing Index zeigte einen Rückgang von 49,6 auf 47,9. Somit können die Nachrichten vom Dienstag nicht als positiv für den Dollar betrachtet werden. Im Laufe des Tages unternahmen die Bären mehrere Versuche, Druck auf das Paar auszuüben, aber diese Bemühungen waren schwach und fehlten an Überzeugung. Wie ich bereits erwähnte, werden die Entwicklungen dieser Woche stark vom Nachrichtenfluss abhängen. Bisher gab es nur wenige Nachrichten, die es dem Dollar ermöglicht haben, seine kürzlich gewonnenen Positionen zu halten. Ein erster schwacher Bericht könnte jedoch eine Wiederbelebung der Bullen auslösen. Heute könnte der JOLTS-Bericht dieser Auslöser sein. Wenn die Zahl der offenen Stellen unter den Erwartungen liegt, könnten wir eine Konsolidierung über der Zone von 1.1070–1.1081 erleben. Der Markt erwartet weiterhin aggressive Zinssenkungen der Federal Reserve bis zum Jahresende, was nach wie vor ein entscheidender Risikofaktor für den US-Dollar ist.

Auf dem 4-Stunden-Chart hat sich das Paar unter dem 100,0%-Fibonacci-Niveau bei 1,1139 konsolidiert. Dies deutet auf einen möglichen Rückgang des Euros in Richtung des 76,4%-Korrekturlevels bei 1,1013 hin. Ein Abprallen vom 1,1013-Level könnte eine Umkehr zugunsten des Euros und etwas Wachstum in Richtung 1,1139 signalisieren. Derzeit sind in keinem Indikator Divergenzen zu erkennen.

Commitments of Traders (COT) Report:

In der letzten Berichtswoche haben Spekulanten 24.031 Long-Positionen eröffnet und 12.790 Short-Positionen geschlossen. Die Stimmung der „Nicht-kommerziellen“ Gruppe war vor einigen Monaten bärisch, aber derzeit dominieren die Bullen aktiv. Die Gesamtzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Positionen beträgt nun 218.000, während die Anzahl der Short-Positionen 125.000 ist.

Ich glaube weiterhin, dass sich die Situation zugunsten der Bären ändern wird. Ich sehe keine langfristigen Gründe, den Euro zu kaufen. Es ist auch erwähnenswert, dass der Markt bereits eine 100%ige Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch das FOMC im September eingepreist hat. Die Wahrscheinlichkeit eines Euro-Rückgangs bleibt signifikant. Wir dürfen jedoch die technische Analyse nicht vergessen, die derzeit keinen starken Rückgang des Euros anzeigt, noch den Nachrichtenhintergrund, der dem Dollar regelmäßig Hindernisse in den Weg stellt.

US- und Eurozonen-Nachrichtenkalender:Eurozone – Deutscher Dienstleistungs-PMI (07:55 UTC)Eurozone – Dienstleistungs-PMI (08:00 UTC)USA – JOLTS Stellenangebote (14:00 UTC)

Der Wirtschaftskalender vom 4. September enthält drei wichtige Ereignisse. Die Nachrichten könnten sich am Nachmittag moderat auf die Marktstimmung auswirken.

Prognose für EUR/USD und Empfehlungen für Trader:

Der Verkauf des Paares könnte nach einem Rückprall von der 1.1070–1.1081-Zone in Erwägung gezogen werden, mit einem Ziel von 1.0984. Diese Trades können weiterhin offen gehalten werden. Ein Kauf wäre möglich, wenn das Paar im Stundenchart über der 1.1070–1.1081-Zone schließt, mit einem Ziel von 1.1165.

Die Fibonacci-Niveaus basieren auf dem Bereich 1.0917–1.0668 im Stundenchart und 1.1139–1.0603 im 4-Stunden-Chart.