EUR/USD. 22. August. Der Index für die Geschäftstätigkeit dämpft die Begeisterung der Käufer

Am Mittwoch stieg das EUR/USD-Paar auf das 200,0%-Korrekturniveau bei 1.1165. Zwei Ablehnungen von diesem Niveau deuten derzeit auf eine mögliche Umkehr zugunsten des US-Dollars hin und ein leichtes Absinken in Richtung der Unterstützungszone von 1.1070–1.1081. Es ist jedoch nicht sicher, dass der Kurs es schafft, sich unterhalb des Aufwärtstrendkanals zu konsolidieren, da der "bullishe" Trend sehr stark bleibt. Das Wachstum des Paares hätte wahrscheinlich heute Morgen weiter angehalten, wenn die Geschäftstätigkeitsindizes der Eurozone nicht schwächer als erwartet gewesen wären. Eine Konsolidierung über dem Niveau von 1.1165 würde auf einen weiteren Anstieg in Richtung des nächsten Fibonacci-Niveaus von 261,8% bei 1.1318 hinweisen.

Die Wellensituation hat sich etwas komplizierter gestaltet, bleibt aber insgesamt klar. Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle hat das Tief der vorhergehenden Welle nicht gebrochen, während die neue Aufwärtswelle den Höhepunkt vom 14. August durchbrochen hat. Somit ist der "bullishe" Trend weiterhin intakt. Um den "bullishen" Trend ungültig zu machen, müssten die Bären das Tief der letzten Abwärtswelle brechen, welches sich nahe der 1.0950-Marke befindet.

Der Nachrichtenfluss am Mittwoch war nahezu nicht existent. Erst in der zweiten Tageshälfte war der neue Nonfarm Payrolls-Bericht (in jährlichen Zahlen) schwächer als die Markterwartungen, was einen neuen Rückgang des US-Dollars auslöste. Meines Erachtens hätte der Rückgang der US-Währung jedoch auch ohne diesen Bericht weiter angehalten, so wie es am Montag oder Dienstag der Fall war. Heute Morgen wurden in Deutschland und der Eurozone Berichte zur Geschäftstätigkeit veröffentlicht. Drei von vier Indikatoren waren schwächer als erwartet. Der einzige positive Punkt war der Eurozonen-Dienstleistungs-PMI, der von 51,9 auf 53,3 Punkte gestiegen ist. Wie wir sehen, reichte diese Information nur aus, um das kontinuierliche Wachstum kurzzeitig zu unterbrechen. Ich glaube nicht, dass diese Pause das Ende darstellt. Trends enden normalerweise abrupt, und wir sehen derzeit keine scharfen Umkehrungen.

Im 4-Stunden-Chart stieg das Paar auf das 100,0% Fibonacci-Niveau bei 1,1139 und hielt sich knapp darüber. Der CCI-Indikator signalisiert seit mehreren Tagen eine "bärische" Divergenz, und der RSI befindet sich im überkauften Bereich. Daher deuten viele Faktoren auf einen potenziellen Rückgang des Paares bis zum Ende der Woche hin. Ein signifikanter Zuwachs des Dollars scheint jedoch derzeit unwahrscheinlich. Selbst wenn ein Abwärtstrend beginnt, wird es eine Weile dauern, bis die erforderlichen Bestätigungen vorliegen. Vorerst erwarte ich nur eine leichte Abwärtskorrektur.

Commitments of Traders (COT) Report:

In der letzten Berichtswoche schlossen Spekulanten 3.587 Long-Positionen und eröffneten 3.010 Short-Positionen. Das Sentiment der "Non-commercial"-Gruppe ist vor einigen Monaten "bärisch" geworden, aber die Bullen haben ihre Dominanz zurückgewonnen. Die Gesamtanzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Positionen beträgt nun 182.000, während die Short-Positionen insgesamt 155.000 ausmachen.

Ich glaube weiterhin, dass sich die Situation zugunsten der Bären verschieben wird. Langfristige Gründe, den Euro zu kaufen, sehe ich nicht, da die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der EZB die Renditen auf Bankeinlagen und Staatsanleihen senken werden. In den USA dürften die Renditen mindestens bis September hoch bleiben, was den Dollar für Investoren attraktiver macht. Das Potenzial für einen Rückgang des Euros ist erheblich. Man sollte jedoch die technische Analyse nicht außer Acht lassen, die derzeit keinen starken Rückgang für den Euro signalisiert.

Nachrichtenkalender für die USA und die Eurozone:

Eurozone – Deutschland Herstellungs-PMI (07:30 UTC)Eurozone – Deutschland Dienstleistungs-PMI (07:30 UTC)Eurozone – Herstellungs-PMI (08:00 UTC)Eurozone – Dienstleistungs-PMI (08:00 UTC)USA – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (12:30 UTC)USA – Herstellungs-PMI (13:45 UTC)USA – Dienstleistungs-PMI (13:45 UTC)

Am 22. August enthält der Wirtschaftskalender eine signifikante Anzahl an Einträgen. Der Einfluss des Informationshintergrunds auf die Stimmung der Händler wird erstmals in dieser Woche bemerkbar sein.

Prognose für EUR/USD und Handelstipps:

Der Verkauf des Paares kann heute bei einem Rückprall von dem Niveau 1,1165 im Stundenchart in Betracht gezogen werden, mit einem Ziel von 1,1070–1,1081. Käufe waren möglich bei einem Schlusskurs über dem Niveau 1,1080 im Stundenchart mit einem Ziel von 1,1140, welches erreicht wurde. Neue Long-Positionen können bei der Bildung von Kaufsignalen in der Nähe der Niveaus 1,1070–1,1081 oder 1,1165 im Stundenchart in Betracht gezogen werden.

Fibonacci-Raster werden von 1,0917–1,0668 im Stundenchart und von 1,1139–1,0603 im 4-Stunden-Chart konstruiert.