Am Mittwoch erholte sich das EUR/USD-Paar vom Korrekturniveau von 76,4%–1,0892, einem leichten Rückgang, und heute—eine neue Rückkehr zu diesem Niveau und ein neuer Abprall. Die Händleraktivität war gestern recht niedrig, könnte aber heute stark ansteigen. Der Rückgang der Notierungen könnte sich in Richtung des Fibonacci-Niveaus von 61,8%–1,0837 fortsetzen. Eine Konsolidierung des Kurses unterhalb des aufsteigenden Trendkanals könnte die Dominanz der Bullen beenden.
Die Wellen-Situation bleibt klar. Die letzte abgeschlossene Aufwärtswelle hat den Hochpunkt der vorherigen Welle nicht überschritten, und die letzte Abwärtswelle hat das Tief vom 23. Mai durchbrochen, aber nur um wenige Pips. Somit haben wir das erste Anzeichen einer Trendänderung von "bullish" zu "bearish" erhalten, aber es wurde schnell klar, dass wir keine Abwärtsumkehr sehen oder bekommen würden. Die nächste Aufwärtswelle hat dann die Hochpunkte der vorherigen beiden Wellen durchbrochen. Daher müssen wir jetzt für einen längeren Rückgang des Euro auf ein neues Anzeichen einer Trendänderung warten. Ein solches Zeichen könnte in der Nähe von 1.0785 oder unterhalb des aufsteigenden Korridors liegen.
Der Informationshintergrund am Mittwoch unterstützte die Bärenhändler erneut nicht so, wie sie es sich gewünscht hätten. Derzeit sinkt die europäische Währung moderat, aber bald werden die Ergebnisse der EZB-Sitzung bekannt sein, und EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird in einer halben Stunde sprechen. Die Zinssenkung ist bereits im EUR/USD-Paar eingepreist, aber es ist möglich, dass der Regulator heute die Geldpolitik nicht lockert. Ich schließe eine solche Option nicht aus. Wenn die Zinsen heute nicht gesenkt werden, werden die Bullenhändler erneut in die Offensive gehen. Wenn Christine Lagarde heute eine "hawkische" Rhetorik anwendet, wird dies den Euro ebenfalls unterstützen. Und was könnte eine "hawkische" Rhetorik sein? Lagarde könnte sagen, dass die nächste Zinssenkung nicht so bald erfolgen wird und dass die Sicherstellung des weiteren Rückgangs der Inflation notwendig ist.
Auf dem 4-Stunden-Chart prallte das Paar vom Fibonacci-Level von 50,0 %–1,0794 ab und drehte zugunsten der europäischen Währung. Eine neue "bullische" Trendlinie hat sich gebildet, sodass der Aufwärtsprozess in Richtung des nächsten Korrekturlevels von 23,6 %–1,0977 weitergehen könnte. Nun können Rückgänge der europäischen Währung erwartet werden, nachdem die Kurse unterhalb der Trendlinie konsolidiert haben. Heute wurden für keinen Indikator aufkommende Divergenzen beobachtet.
Commitments of Traders (COT) Report:
In der letzten Berichtswoche eröffneten die Spekulanten 2082 Long-Kontrakte und schlossen 14015 Short-Kontrakte. Die Stimmung der Gruppe der „Nicht-Kommerziellen“ wurde vor einigen Wochen „bearish“, aber jetzt haben die Bullen wieder die Oberhand und bauen diese aus. Die Gesamtzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Kontrakte beträgt nun 184 Tausend, während die Short-Kontrakte 127 Tausend ausmachen. Die Kluft vergrößert sich wieder zugunsten der Bullen.
Allerdings wird sich die Situation weiterhin zugunsten der Bären ändern. Ich sehe keine langfristigen Gründe, den Euro zu kaufen, da die EZB bereits bereit ist, die Geldpolitik zu lockern. Dies wird die Rendite von Bankeinlagen und Staatsanleihen senken, die in Amerika auf einem hohen Niveau bleiben werden, was den Dollar für Investoren attraktiver macht. Man sollte jedoch nun auf die Daten der Chartanalyse und der COT-Berichtsanalyse reagieren, die von einer anhaltenden „bullishen“ Stimmung sprechen.
Nachrichtenkalender für die USA und die EU:
EU - Veränderung des Einzelhandelsumsatzes (09:00 UTC).
EU - EZB-Zinsentscheidung (12:15 UTC).
USA - Veränderung der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (12:30 UTC).
EU - Pressekonferenz von Christine Lagarde (12:45 UTC).
Der Wirtschaftskalender enthält mehrere Einträge für den 6. Juni, unter denen die Reden von Christine Lagarde und die Zinsentscheidung der EZB hervorstechen. Der Informationshintergrund könnte heute einen starken Einfluss auf die Stimmung der Händler haben.
EUR/USD Prognose und Händlerempfehlungen:
Verkäufe des Paares waren bei Rückprallen vom Niveau von 1.0892 im Stundenchart mit einem Ziel von 1.0837 möglich. Diese Geschäfte können nun offen gehalten werden. Euro-Käufe sind heute bei einem Rückprall vom Niveau von 1.0837 mit Zielen von 1.0892 und 1.0982 möglich. Heute wird vieles vom Informationshintergrund abhängen, daher sollte bei Transaktionen Vorsicht walten.