GBP/USD Prognose: Trader warten auf BoE-Sitzung

Heute fand der Abschluss der Sitzungen zweier weltweit führender Zentralbanken, Japan und Australien, statt. Die Entscheidungen beider Banken entsprachen den Vorhersagen der Ökonomen, führten jedoch zu unerwarteten Bewegungen. Sowohl der Yen als auch der Australische Dollar schwächten sich ab, nachdem die Zentralbanken ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt gegeben hatten. Während die Reserve Bank of Australia ihren Zinssatz unverändert bei 4,35% beließ, was zum Verlust des Australischen Dollars führte, erhöhte die Bank of Japan den Zinssatz erstmals seit 2007 auf 0%, wodurch sie acht Jahre negativer Zinssätze beendete und ihre Politik zur Zinskurvensteuerung aufgab. Nach der Sitzung erklärte der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, dass die Bank weiterhin japanische Staatsanleihen im gleichen Umfang wie zuvor kaufen werde. Er fügte hinzu, dass die Aufsichtsbehörde bei Bedarf Optionen für eine breite Lockerung prüfen würde, einschließlich solcher, die in der Vergangenheit angewendet wurden. Diese Aussagen dürften sich negativ auf den Yen ausgewirkt haben, der nach der Sitzung der Bank of Japan deutlich schwächte.

Der Australische Dollar geriet trotz der beruhigenden Aussagen von Michele Bullock, der Gouverneurin der Reserve Bank of Australia, unerwartet unter Druck. Bullock betonte die Notwendigkeit, wesentlich zuversichtlicher zu sein, dass die Inflation sinkt, um eine Zinssenkung in Betracht zu ziehen. Investoren dürften hier auf Bullocks Aussage geachtet haben, dass trotz "ermutigender Anzeichen für eine Abschwächung der Inflation die wirtschaftliche Aussicht unsicher bleibt", was Gerüchte befeuerte, dass die RBA bald ebenfalls mit einer Lockerung ihrer Geldpolitik beginnen könnte.

Nach den Treffen der BoJ und der RBA werden Marktteilnehmer auf das Treffen der Federal Reserve warten, dessen Ergebnis für Mittwoch erwartet wird. Nahezu alle Ökonomen sind zuversichtlich, dass die Fed keine Änderungen an ihren monetären Politikparametern vornehmen wird. In der Zwischenzeit hoffen Investoren darauf, dass Fed-Chef Jerome Powell das Timing für den Beginn seines Lockerungskurses signalisieren wird. Angesichts der kürzlich veröffentlichten US-Inflationsdaten, die anstelle des erwarteten Rückgangs eine Beschleunigung verzeichneten, könnte Powell sich für einen späteren Start des Lockerungskurses aussprechen und eine Zinserhöhung nicht ausschließen. In diesem Fall wird erwartet, dass der Dollar wieder zulegt und sein DXY-Index die Marke von 104,00 überschreitet.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels lag der DXY nahe der Marke von 103,63, gestützt durch die weiterhin über 4,30% liegende Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen.

Am Donnerstag werden die Zentralbanken der Schweiz und des Vereinigten Königreichs ihre Treffen abhalten. Beide Währungen dieser Banken, der Schweizer Franken und das britische Pfund, bleiben heute gegenüber dem US-Dollar unter Druck.

Ökonomen erwarten keine Änderungen an den geldpolitischen Parametern der SNB und der Bank of England. Gleichzeitig schließen sie nicht aus, dass BoE-Beamte ein früheres Signal für den Beginn des Zyklus zur Reduzierung der Kreditkosten geben könnten als die Märkte derzeit schätzen. Trotz des noch immer hohen Inflationsniveaus in Großbritannien nimmt sie ab. Die nächsten Inflationsdaten für das Vereinigte Königreich werden am Mittwoch veröffentlicht, was zweifellos die Entscheidung der Aufsichtsbehörde beeinflussen wird. Nach vorläufigen Schätzungen verlangsamte sich der jährliche Verbraucherpreisindex im Februar von 4,0 % auf 3,5 %, und der Kern-CPI sank von 5,1 % auf 4,6 %. Der ebenfalls gleichzeitig veröffentlichte jährliche Einzelhandelspreisindex wird voraussichtlich im Februar von 4,9 % auf 4,5 % gesunken sein.

Wenn die Statistiken eine Verlangsamung der Inflation in Großbritannien bestätigen und selbst wenn die Bank of England am Donnerstag ihren Leitzins unverändert bei 5,25 % belässt, wird erwartet, dass das britische Pfund an Wert verliert, da eine hohe Wahrscheinlichkeit für mäßigende begleitende Äußerungen der BoE-Führer besteht, die auf eine bevorstehende Lockerung der Geldpolitik hinweisen.

In diesem Fall dürfte das Währungspaar GBP/USD voraussichtlich Verluste bis zum wichtigen Unterstützungsniveau von 1,2560 ausweiten, das den mittelfristigen Bullenmarkt vom Bärenmarkt trennt. Technische Indikatoren auf dem täglichen Preischart deuten ebenfalls auf die Dominanz der Verkäufer hin (für weitere Details siehe GBP/USD: Handelsszenarien am 19. März 2024).