Die Wellenstruktur des 4-Stunden-Charts für das Währungspaar Euro/Dollar bleibt recht klar. Der gesamte aufsteigende Trendabschnitt, der letztes Jahr begann, hat eine komplexe Struktur angenommen, und in den letzten sechs Monaten sehen wir nur abwechselnde dreiwellige Strukturen. In letzter Zeit habe ich regelmäßig erwähnt, dass ich auf eine Annäherung des Kurses an die 5. Figur warte, von wo aus die letzte Aufwärtsbewegung begonnen hat. Ich bleibe bei meiner Einschätzung. Ich glaube, dass eine weitere aufsteigende dreiwellige Struktur abgeschlossen ist und der Markt derzeit eine absteigende Trendkorrektur durchläuft.
Der jüngste Anstieg der Kurse ähnelt nicht einer vollständigen Welle 2 oder b. Eine ähnliche Welle hatten wir vom 3. bis 10. August gesehen. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine interne korrektive Welle in 1 oder a. Wenn dem wirklich so ist, wird der Kursverfall noch eine Weile im Rahmen der ersten Abwärtswelle des Trends anhalten. Damit ist der Abwärtstrend des Euros jedoch noch nicht beendet, da noch die dritte Welle gebaut werden muss.
Die Nachfrage nach dem Euro sinkt, aber was wird in der nächsten Woche passieren?Am Freitag gab es keine Änderung im Kurs des Euro/Dollars. Am Morgen konnten wir einen leichten Anstieg der Kurse beobachten, aber nach dem Mittagessen ging es wieder abwärts. Am Vortag hatte das Instrument etwa 30 Basispunkte verloren, was auch nicht besonders viel ist. Dennoch sinkt die Nachfrage nach dem Euro praktisch jeden Tag und heute kann man bereits sagen, dass sie im Vorfeld des EZB-Meetings sinkt.
Erinnern wir uns daran, dass in den letzten anderthalb Jahren viel auf dem Devisenmarkt von der Geld- und Kreditpolitik der Zentralbanken abhing. Und die Geld- und Kreditpolitik hing von der Inflation ab. Diese beiden Indikatoren haben den Markt gesteuert, aber jetzt ändert sich die Situation ins Gegenteilige. Die Zentralbanken beginnen darauf hinzuweisen, dass die Straffungsmaßnahmen bald abgeschlossen sein werden, und der Markt beginnt bei seinen Entscheidungen andere Faktoren zu berücksichtigen.
Wenn man davon ausgeht, dass die Nachfrage nach Euro-Währung im letzten Jahr aufgrund der Maßnahmen der EZB gestiegen ist, sollten wir jetzt eine entgegengesetzte Bewegung beobachten können, da sich die EZB auf das Ende der Verfahren vorbereitet. Übrigens wurde dies noch nicht offiziell angekündigt. Wir haben bereits einige wichtige Reden gehört, anhand derer wir feststellen können, dass der Zinssatz der EZB nicht mehr lange steigen wird. Der Markt ist jedoch immer noch unsicher bezüglich der Sitzung im September, die bereits in der kommenden Woche stattfinden wird.
39 von 69 befragten Reuters-Analysten sprachen sich für eine unveränderte Rate aus. Weitere 30 sind der Meinung, dass die Rate um 25 Basispunkte steigen wird. Daher liegt die Wahrscheinlichkeit einer Verschärfung etwa bei 50/50, aber das ändert nichts daran, da der Markt versteht, dass die Verschärfung in diesem Jahr enden wird. Ich glaube, dass der Euro weiterhin fallen wird, nur eine korrektive Welle könnte ihn ein wenig nach oben bewegen.
Aus der durchgeführten Analyse ziehe ich den Schluss, dass der Aufbau eines Aufwärtswellensets abgeschlossen ist. Ich halte die Ziele im Bereich von 1,0500-1,0600 weiterhin für realistisch. Daher empfehle ich weiterhin den Verkauf des Instruments mit Zielen bei etwa 1,0636 und 1,0483. Ein erfolgreicher Ausbruch über die Marke von 1,0788 deutet darauf hin, dass der Markt bereit ist, den Verkauf fortzusetzen, und dass man nun das Erreichen der oben genannten Ziele erwarten kann, über die ich bereits seit mehreren Wochen und Monaten spreche.
Auf einer höheren Wellenskala hat die Aufwärts-Trendstruktur eine ausgedehnte Form angenommen, ist aber wahrscheinlich abgeschlossen. Wir haben fünf Aufwärts-Wellen gesehen, die höchstwahrscheinlich die Struktur a-b-c-d-e bilden. Anschließend hat das Instrument vier Dreifach-Wellenmuster gebildet: zwei nach unten und zwei nach oben. Es ist wahrscheinlich, dass es nun in die Phase des Aufbaus eines weiteren abwärtsgerichteten Dreifach-Wellenmusters übergegangen ist.