Europäischer Aktienmarkt in Aufruhr. Händler unzufrieden mit den Regionaldaten

Am Freitag zeigen die führenden Börsenindizes in Westeuropa eine uneinheitliche Dynamik. Die Händler meiden angesichts der Veröffentlichung neuer statistischer Daten zu den Ländern in der Region Risiken.

So sank zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Materials der paneuropäische STOXX 600 Index um 0,3%. Gleichzeitig fiel der französische CAC 40 um 0,22%, der deutsche DAX verlor 0,23% und der britische FTSE 100 stieg um 0,31%.

Gewinner und Verlierer

Der Wert der Wertpapiere des italienischen Öl- und Gasunternehmens Eni SpA stieg um 0,1%, trotz eines starken Rückgangs des Nettogewinns im letzten Quartal aufgrund des Rückgangs des weltweiten Öl- und Gaspreises. Gleichzeitig bestätigte das Management von Eni SpA die Prognose des angepassten Gewinns für das laufende Jahr ohne Berücksichtigung von Zins- und Steuerzahlungen.

Die Aktienkurse des deutschen Chemiekonzerns BASF stiegen um 2,8%. Das Unternehmen bestätigte zuvor vorläufige Finanzdaten für das zweite Quartal.

Die Marktkapitalisierung der britischen Luftfahrt-Holdinggesellschaft International Consolidated Airlines stieg um 3,8%.

Der Aktienkurs des britischen Finanzdienstleistungsunternehmens Standard Chartered stieg um 6%.

Der Wert der Wertpapiere des internationalen französischen Pharmakonzerns Sanofi ist um 2,6% gesunken.

Die Aktienkurse des französischen Energie- und Gasunternehmens Engie sind um 3,2% gefallen.

Die Marktkapitalisierung des schweizerischen Herstellers von Schmuckstücken, Compagnie Financiere Richemont, ist um 1,1% gesunken, nachdem bekannt gegeben wurde, dass eine Mehrheitsbeteiligung an dem italienischen Luxusschuhunternehmen Gianvito Rossi erworben wurde.

Der Aktienpreis des französischen Inhabers von Mode-Marken, Kering, ist um 1,9% gefallen. Gestern gab das Management bekannt, dass Armel Poullain ab dem 1. September Finanzdirektor von Kering sein wird. Derzeit ist Poullain Direktor für Unternehmensfinanzen.

Der Wert der Wertpapiere der europäischen Holdinggesellschaft Air France-KLM ist um 3,6% eingebrochen. Gleichzeitig berichtete das Unternehmen gestern, dass es im zweiten Quartal dieses Jahres den Nettogewinn um das 1,9-fache und den Umsatz um 14% gesteigert hat. Darüber hinaus hat das Management von Air France-KLM die Prognose bestätigt, dass die Verkehrskapazität im Jahr 2023 95% des Niveaus von 2019 betragen wird.

Marktstimmung

Am Freitag analysieren europäische Investoren die neuesten Unternehmensnachrichten der größten Unternehmen der Region.

Außerdem bewerten die Händler weiterhin die Entscheidung der Europäischen Zentralbank. Am Donnerstag erhöhte die Regulierungsbehörde erwartungsgemäß den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25% p.a. Während der Pressekonferenz nach der Julisitzung erklärte die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, dass die Regulierungsbehörde eine mögliche Aussetzung des straffenden geldpolitischen Kurses im September nicht ausschließt. Lagarde betonte außerdem, dass die Europäische Zentralbank bei Fragen zur weiteren Perspektive der Geldpolitik statistische Daten berücksichtigen wird.

Heute Morgen wurde die makroökonomische Statistik für Deutschland veröffentlicht. Nach vorläufigen Schätzungen der Analysten des Bundesamtes für Statistik (Destatis) sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands im zweiten Quartal saisonbereinigt um 0,2% im Jahresvergleich. Marktexperten hatten dagegen mit einem Wachstum der Wirtschaft des Landes um 0,1% gerechnet. Zur Erinnerung: Im ersten Quartal 2023 betrug der Rückgang des BIPs in Deutschland 0,2%, und im vierten Quartal 2022 waren es 0,4%.

In der Zwischenzeit stieg das Bruttoinlandsprodukt Frankreichs im Zeitraum von April bis Juni im Vergleich zum Zeitraum Januar bis März um 0,5%, Wie das Nationale Statistikinstitut Insee am Freitagmorgen mitteilte. Übrigens hatten die Analysten im Durchschnitt nur ein Wachstum der französischen Wirtschaft von 0,1% erwartet.

Im Juni stiegen die Verbrauchsausgaben in Frankreich im Vergleich zum Mai um 0,9%. Der Markt erwartete lediglich einen Anstieg um 0,1%. Die Inflation in dem Land verlangsamte sich im vergangenen Monat auf 5% im Jahresvergleich, nach 5,3% im Juni.

In der Zwischenzeit stiegen die Verbraucherpreise in Spanien überraschend um 2,1% im Jahresvergleich, nach 1,6% im Juni. Experten hatten erwartet, dass die Inflation bei 1,6% bleiben würde. Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens stieg im zweiten Quartal um 0,4% im Vergleich zum ersten Quartal.