Am Mittwoch entschied sich die Fed schließlich, den Leitzins um 0,25% auf 5,50% zu erhöhen und ihre vorletzte Patrone zu verwenden. Damit erhöhte sie den Bereich von 5,25% bis 5,50% auf den höchsten Stand seit Beginn des Jahrhunderts.
Warum hat die amerikanische Aufsichtsbehörde dies dennoch getan?
Wir haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Inflation in Amerika weiterhin deutlich rückläufig ist. Dies schließt die Möglichkeit einer Fortsetzung der aggressiven Zinserhöhungen, die im Rahmen der geldpolitischen Funktionen der Fed stattfinden, aus. Aber dann stellt sich die Frage, warum?
Dafür gibt es nur eine Antwort. Die amerikanische Regulierungsbehörde ist entweder nicht sicher, ob die Inflationsrate auf das Ziel von 2% sinken wird, oder sie möchte einfach die derzeit gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und die Stagnation der Wirtschaft am Rande einer Rezession nutzen. Powell selbst erklärte auf einer Pressekonferenz, dass "der Weg zur Senkung der Inflation auf 2% noch lang ist". Das bedeutet, dass die Zentralbank tatsächlich nicht sicher ist, ob die Inflation weiterhin aktiv sinken wird.
Aber unserer Ansicht nach ist das nur die Spitze des Eisbergs. Die Regulierungsbehörde scheint nur darauf aus zu sein, die Inflation zu bekämpfen, solange der Arbeitsmarkt noch stark ist. Auch der Chef der Fed hat dies bemerkt. Aber ein bedeutender Teil des Eisbergs und eine große Sorge besteht darin, dass die Verzögerung im aktiven Kampf gegen die Inflation dazu führen kann, dass sie auf einem unakzeptablen Niveau gehalten wird, wenn der Arbeitsmarkt schwächer wird und die Wirtschaft eine negative Dynamik zeigt. Dies könnte zu einer langfristigen Krise führen, vergleichbar mit der Großen Depression der 1930er Jahre.
Und genau hier könnte eine Maßnahme erforderlich sein, die die Federal Reserve schon mehrmals getroffen hat - eine graduelle Senkung der Zinssätze, um die nationale Wirtschaft nach ihrem deutlichen Anstieg anzukurbeln.
Es ist durchaus möglich, dass die Bank so vorgehen will. Zuerst die Zinssätze erhöhen, um Druck auf die Inflation auszuüben, den Arbeitsmarkt leicht einfrieren und die Wirtschaft zwingen, sich an hohe Kreditwerte anzupassen. Darüber hinaus wird versucht, die Bildung von Finanzblasen einzuschränken, um sie zumindest teilweise platzen zu lassen, und erst dann mit der Stimulierung zu beginnen. Zum Beispiel könnte der Zyklys der straffen Geldpolitik Anfang nächsten Jahres endgültig beendet werden. Warum genau dies notwendig ist, haben wir in früheren Artikeln erwähnt.
Warum sinkt der Dollar weiterhin, während die Aktien- und Rohstoffmärkte wachsen?
Einerseits hängt dies damit zusammen, dass die Märkte insgesamt einen Zinssatzanstieg erwarteten, während Powell andererseits nur noch eine weitere Zinserhöhung voraussagt. Dies bedeutet eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein Ende der Zinserhöhungen. Investoren nehmen dies positiv auf.
Natürlich setzt diese Situation den Dollar unter Druck und fördert die Nachfrage nach risikoreichen Assets. Wir gehen davon aus, dass sich dieses Szenario auf den Märkten bereits vor der Veröffentlichung der aktuellen Inflationsdaten für den Monat Juli in den USA abspielen wird.
Tagesprognose:
USD/