Die Futures auf die amerikanischen Aktienindizes sanken am Montag nach der Aktualisierung der jährlichen Höchststände am vergangenen Freitag, die jedoch nicht erreicht werden konnten. Der Rückgang des Risikoappetits kann kaum auf etwas Bestimmtes zurückgeführt werden. Wahrscheinlich benötigte der Markt einfach eine Korrektur, um die Daten zu überdenken, die letzte Woche zur amerikanischen Wirtschaft veröffentlicht wurden. Aber auch neue Daten, die auf eine Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft hinweisen, haben sich definitiv zu Beginn dieser Woche auf die Marktsentimente ausgewirkt. Die S&P500-Futures fielen um 0,2%, während die Futures auf den NASDAQ-Index um 0,3% zurückgingen. Europäische Aktienindizes und Öl fielen ebenfalls, während Anleihen stiegen.
Die Daten, die im zweiten Quartal einen Anstieg in China zeigten, haben die Erwartungen nicht erfüllt. Die Annahme, dass die chinesischen Käufer, die von den mit Covid verbundenen Quarantänebeschränkungen befreit waren, die Weltwirtschaft unterstützen könnten, trotz des Anstiegs der Zinssätze in den USA und Europa, scheint immer brüchiger zu werden. Einige Ökonomen haben darauf hingewiesen, dass das schwache Wachstum in China in den letzten Monaten absehbar war. Die Tatsache, dass das Wachstum den Erwartungen nicht gerecht werden konnte, birgt einige Gefahren für das weitere Wachstum der Weltwirtschaft. Dennoch ist anzumerken, dass der Beginn eines Zinssenkungszyklus durch die Federal Reserve, der am Ende dieses Jahres erwartet wird, dem Markt neue Stärke verleihen wird.
Auch der Getreidehandel ist durch die nächtlichen Angriffe auf die Krim-Brücke stark gefährdet. Dies verstärkt die Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelversorgung. Die Weizen-Futures an den Warenmärkten sind angestiegen, da Russland seinen Exportvertrag für Getreide gekündigt hat und erklärt hat, dass die gestellten Bedingungen nicht erfüllt werden. Dadurch gerät die wichtige Handelsroute aus der Ukraine, einem der weltweit größten Lieferanten von Getreide und Pflanzenöl, in Gefahr. Der MSCI ACWI ist am Montag um 0,1% gefallen, nach einem Anstieg von 3% in der letzten Woche. Die Aktien des Festlandchinas zeigten die schlechtesten Ergebnisse in Asien.
Am Anleihenmarkt setzt sich die Rallye fort, da die Investoren versuchen, sich gegen einen Rückgang der risikoreichen Vermögenswerte abzusichern. Die Rendite der 10-jährigen Treasury-Bonds sank um fünf Basispunkte auf 3,77%.
Die Rohöl-Futures sind um 1,5% gesunken, nachdem Händler enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China bewertet haben und sich die Lieferungen nach Libyen wieder normalisiert haben, was auf eine Verschärfung des Marktes hinweist.
Und das Hauptthema ist der Start der Berichtssaison. In den nächsten Wochen werden Hunderte von Unternehmen über ihre Einnahmen berichten. Laut den von Bloomberg Intelligence gesammelten Daten wird erwartet, dass Unternehmen im S&P 500 im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang von 9% verzeichnen, was es zur schlechtesten Saison seit 2020 macht. In Europa könnte es noch schlimmer sein, der prognostizierte Rückgang beträgt 12%.
Was das technische Bild des S&P 500 betrifft, bleibt die Nachfrage nach dem Index bestehen. Die Käufer haben die Chance, den Aufwärtstrend fortzusetzen, aber die Bullen müssen unbedingt über 4.515 US-Dollar steigen. Ab diesem Niveau könnte es einen Sprung auf 4.539 US-Dollar geben. Eine nicht weniger vorrangige Aufgabe der Bullen wird darin bestehen, die Kontrolle über 4.589 US-Dollar zu behalten, um den Bullenmarkt zu festigen. Im Falle eines Abwärtsbewegung aufgrund eines Rückgangs des Risikoappetits müssen die Käufer einfach im Bereich von 4.488 US-Dollar auftreten. Ein Durchbruch wird das Handelsinstrument schnell auf 4.469 US-Dollar zurückwerfen und den Weg zu 4.447 US-Dollar öffnen.