Nachdem die Märkte anscheinend erkannt haben, dass die Federal Reserve trotz der Bedrohungen wahrscheinlich keine weiteren Zinserhöhungen vornehmen wird, richtet sich die Aufmerksamkeit der Investoren auf das allgemeine wirtschaftliche Bild in der globalen Wirtschaft, das durch die Auseinandersetzung zwischen der westlichen Welt und dem Rest, angeführt von Russland, belastet ist.
Und hier ist die Situation nicht ganz eindeutig. Die Verlangsamung der Weltwirtschaft, insbesondere der chinesischen und amerikanischen Wirtschaft, wird sich insgesamt negativ auf die Entwicklung steigender Trends auf den Aktien- und Rohstoffmärkten auswirken. Auf dem Devisenmarkt wird der Dollar aufgrund des wahrscheinlichen Endes des Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve noch einige Zeit lang allmählich sinken. Sobald jedoch andere Zentralbanken, deren Währungen Teil des Dollar-Korbs sind, aufhören, die Zinssätze zu erhöhen, ist auf dem Devisenmarkt mit einem deutlichen Konsolidierungszeitraum zu rechnen. Dies liegt daran, dass ein Gleichgewicht zwischen den Zinssätzen der Federal Reserve und anderen Zentralbanken hergestellt wird, bis sich das allgemeine Marktumfeld ändert.
Was ist in der kommenden Woche zu erwarten?
Zunächst ist anzumerken, dass der Fokus des Marktes auf der Veröffentlichung von Daten zur Verbraucherpreisinflation im Vereinigten Königreich und im Euroraum liegt, da die beiden größten Zentralbanken - die Bank of England und die Europäische Zentralbank - immer noch auf dem Weg zur Fortsetzung des Zinserhöhungszyklus stehen.
Gemäß den Konsensprognosen wird der Verbraucherpreisindex in Großbritannien im Jahresvergleich von 8,7% auf 8,2% verlangsamen, während er im Euroraum von 6,1% auf 5,5% sinken wird. Wenn die Daten nicht über den Erwartungen liegen oder sogar etwas darunter, kann dies zu einer deutlichen Verringerung der Erwartungen führen, dass die Bank of England und die Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung im Juli eine radikale Entscheidung zur Zinserhöhung treffen werden. Dies könnte dazu führen, dass diese Regulierungsbehörden nach der Federal Reserve eine Pause bei der Zinserhöhung einlegen.
Infolgedessen könnte das starke Rallye beim Euro und beim Pfund Sterling enden, und die Währungspaare EUR/USD und GBP/USD könnten in eine Konsolidierungsphase übergehen, bis frische Inflationsdaten veröffentlicht werden.
Was die heutige Dynamik auf den Märkten betrifft, wird viel von der Position der amerikanischen Investoren abhängen. Derzeit werden die Futures der US-Hauptaktienindizes leicht im Minus gehandelt. Wenn sie jedoch in positives Territorium übergehen und der Handel in Amerika im "grünen" Bereich beginnt, ist mit einer Fortsetzung der Rallye an den Aktienmärkten, einer Wiederbelebung der Nachfrage nach Rohstoff- und Warenaktiva sowie einer Abschwächung des Dollar-Wechselkurses am Devisenmarkt zu rechnen.
Tagesprognose:
AUD/USD
Das Paar hat sich über dem Niveau von 0,6800 auf der allgemeinen Welle positiver Stimmung am Markt festgesetzt und kann sich nun umdrehen und erneut die Marke von 0,6900 testen.
USD/JPY
Das Paar hat sich nach einem Rückgang auf 137,55 wieder aufwärts auf die Marke von 139,00 zurückgezogen. Wenn die positive Stimmung am Markt anhält, ist ein weiterer Rückgang des Paares auf das Niveau von 137,55 zu erwarten.