Wie erwartet hat die RBNZ bei ihrem heutigen Treffen den Zinssatz auf 5,50% belassen. In der begleitenden Erklärung betonten die Bankführer, dass die aktuellen Leitlinien der Geld- und Kreditpolitik bereits einschränkend seien und signalisierten damit, dass der Höhepunkt des Zinssatzes nahezu erreicht sei, wenn nicht schon erreicht wurde.
Der neuseeländische Dollar hat als Reaktion auf die Entscheidung der RBNZ abgewertet, aber nicht gegenüber dem US-Dollar; im Gegenteil, er hat sich gegenüber dem US-Dollar gestärkt. Allerdings ist dies keine Leistung des NZD, sondern eher eine Schwäche des US-Dollars aufgrund fehlender und schwacher Inflationsdaten für den Juni, die heute um 12:30 GMT veröffentlicht wurden.
Hier erwarten die Ökonomen eine weitere Verlangsamung der Inflation in den USA: Der Gesamtverbraucherpreisindex CPI wird im Jahresvergleich von 4,0% auf 3,1% sinken, und der Kern-CPI wird von 5,3% auf 5,0% zurückgehen. Es sei darauf hingewiesen, dass die Inflation in den USA seit August letzten Jahres kontinuierlich und monatlich abgenommen hat, nachdem sie im Juli mit 9,1% den höchsten Stand seit 40 Jahren erreicht hatte.
Und obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung bei der Sitzung der Federal Reserve am 25. und 26. Juli von Marktteilnehmern auf fast 90% geschätzt wird, erwarten Ökonomen, dass dies die letzte oder vorletzte Zinserhöhung in diesem Jahr sein könnte. Viele Ökonomen sind der Meinung, dass die Federal Reserve gegen Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres zur Lockerung der Geldpolitik übergehen wird.
Inzwischen hat sich der Rückgang des Dollars bis zur Veröffentlichung dieses Artikels verlangsamt und zu Beginn der heutigen europäischen Handelssitzung hat der Dollarindex DXY nach Erreichen eines neuen lokalen Tiefs seit dem 11. Mai bei 101,03 im asiatischen Handel wieder zugelegt.
Wenn jedoch die Daten zur Inflation in den USA stärker als erwartet ausfallen und insbesondere höher als zuvor sind, ist mit einem ernsthaften Anstieg und einer Stärkung des Dollars zu rechnen.
Und im Gegenteil, wenn die Prognose bestätigt wird und die Werte des CPI und Core CPI schwächer sind als erwartet, wird dies zu einer weiteren Abschwächung des Dollars führen.
Allerdings wird die Volatilität am Abend erneut steigen, wenn um 18:00 Uhr das "Beige Book" der Federal Reserve veröffentlicht wird, und um 17:00 Uhr und 20:00 Uhr (GMT), wenn Vertreter der Fed-Führung, Raphael Bostic und Loretta Mester, ihre Kommentare zur Perspektive der Geldpolitik abgeben. Weitere wichtige Ereignisse der Woche finden Sie unter Wichtige Wirtschaftsereignisse der Woche vom 10.07.2023 bis 16.07.2023.
Die Volatilität wird jedoch besonders stark steigen (nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten aus den USA) um 14:00 Uhr (GMT), wenn die Bank of Canada ihre Entscheidung zum Leitzins veröffentlicht.
Ökonomen sind zuversichtlich, dass die Bank of Canada heute den Leitzins um 0,25% auf 5,00% anheben wird, aufgrund von Bedenken über die Wiederaufnahme des Verbraucherinflationswachstums, obwohl es entgegen den Prognosen im Juni gesunken ist.
Die jährliche Verbraucherinflation ist im Juni auf 3,4% gesunken, während die jährliche Kerninflation auf 3,7% gesunken ist (gegenüber einer Prognose von 3,9% und früheren Werten von 4,1%, 4,4%, 4,3%, 5,2%, 5,9%, 6,3%).
Diese Daten zeigen, dass die Inflation in Kanada immer noch deutlich über dem Zielbereich von 1% bis 3% liegt, aber sie nähert sich zunehmend der oberen Grenze dieses Bereichs und der Marke von 3,0%. Dies ist ein Vorzeichen dafür, dass die Bank of Canada möglicherweise eine Pause in den Zinserhöhungen einlegen wird, um die Ergebnisse der vorherigen Erhöhungen zu bewerten und möglicherweise zu einer Zinssenkung überzugehen. Dies ist ein negativer Faktor für den CAD.
Die Marktteilnehmer sind sich immer noch nicht zu 100% sicher, ob die heutige Zinserhöhung der Bank of Canada real ist, angesichts des offensichtlichen Trends zur Verlangsamung der Inflation, und vor allem wissen sie nicht, was als Nächstes passieren wird.
Wenn die Bank von Kanada heute eine Pause bei der Erhöhung des Zinssatzes einlegt und vage Aussagen über die Aussichten ihrer Geldpolitik macht, sich lediglich zur Preisstabilität bekennt, ist mit einer erheblichen Abschwächung des kanadischen Dollars zu rechnen.
Übrigens wird das Statistikamt Kanadas nächsten Dienstag (um 12:30 Uhr GMT) frische Inflationsdaten des Landes veröffentlichen, und man sollte auf eine neue Wendung in der Dynamik des CAD vorbereitet sein.
In der Zwischenzeit schwächt sich jedoch der kanadische Dollar gegenüber den wichtigsten Währungspaaren ab, stärkt sich aber gegenüber dem US-Dollar. Allerdings, ähnlich wie beim neuseeländischen Dollar, der am Anfang des Artikels erwähnt wurde, ist der Rückgang des USD/CAD-Paares größtenteils auf die Schwäche des US-Dollars zurückzuführen.
Wenn jedoch, wie bereits erwähnt, die heutigen Inflationsdaten in den USA eine Überraschung darstellen und stärker als erwartet ausfallen, sollten wir mit einer deutlichen Erholung und einer Stärkung des Dollars rechnen, was zu einem Anstieg des USD/CAD-Paares führen wird.
Bei der Juni-Sitzung der Fed wurde der Zinssatz auf dem aktuellen Niveau von 5,25% gehalten und der USD/CAD blieb weiterhin unter Druck und fiel weiterhin im mittelfristigen Bärenmarkt (unterhalb des Schlüsselbereichs von 1,3380). Derzeit liegt der Preis bei 1,3220. Wenn er weiter fällt und den wichtigen Unterstützungsbereich von 1,3080 durchbricht, könnte man auch von einem Übergang des USD/CAD-Paares in den langfristigen Bärenmarkt sprechen (weitere Details und alternative Szenarien finden Sie in USD/CAD: Dynamik-Szenarien am 12.07.2023).
Allerdings kann sich die Dynamik des USD/CAD-Paares wieder umkehren, wenn auf den Juli-Sitzungen der Fed der Zinssatz erhöht wird und der Zinssatz der Bank of Canada unverändert bleibt.
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