Die Märkte erleben erneut eine Welle der Besorgnis nach der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der Federal Reserve zur Geldpolitik, welches zeigte, dass einige Vertreter der amerikanischen Aufsichtsbehörde für eine Erhöhung des Leitzinses gestimmt haben.
Am Mittwoch wurde das Protokoll der Juni-Sitzung der Federal Reserve vorgelegt, dessen Inhalt unserer Ansicht nach keine Überraschung war, da die Position einiger stimmberechtigter Bankleiter im Hinblick auf die Notwendigkeit einer weiteren Steigerung des Leitzinses bereits im Voraus bekannt war. Das Absinken der US-amerikanischen und auch anderer Aktienindizes kann lediglich als einfache Reaktion auf Neuigkeiten interpretiert werden, nicht mehr. Eine ähnliche Reaktion war auch bei der Eröffnung des Handels in Europa zu erwarten, wo bereits inländische Probleme in Form der Erwartung einer realen Zinserhöhung seitens der Bank von England und der Europäischen Zentralbank über den lokalen Märkten schweben.
Heute steht die Veröffentlichung der Daten über die Anzahl der neuen Stellen im amerikanischen Arbeitsmarkt durch das Unternehmen ADP im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Laut Konsensprognose sollte die amerikanische Wirtschaft im Juni 228.000 neue Arbeitsplätze verzeichnen, verglichen mit 278.000 im Mai. Die Werte werden relativ stark erwartet, was auf eine gute Arbeitsmarktsituation und insgesamt eine positive wirtschaftliche Lage hinweist, trotz der Verlangsamung.
Wie werden die Märkte auf diese Daten reagieren?
Wenn die Daten nicht unter den Erwartungen liegen, kann man davon ausgehen, dass dies den amerikanischen Aktienmarkt und den Dollar-Kurs unterstützen wird. Allerdings wird ein solcher Sprung, wenn überhaupt, begrenzter Natur sein, aufgrund der Unsicherheit über zukünftige Zinserhöhungen, die über den Märkten schwebt.
Wir haben bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass die Rhetorik der Federal Reserve (Fed) falkenhaft ist, aber sie stimmt nicht mit den tatsächlichen Maßnahmen überein, was möglicherweise einfach als verbale Intervention dienen kann, bei der die Zentralbank ihre Ziele erreichen kann, ohne die Zinssätze zu erhöhen und die nationale Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen.
Insgesamt bleibt unsere Prognose unverändert. Wir erwarten keine weiteren Zinserhöhungen, sofern die Inflation nicht wieder ansteigt, und diese Möglichkeit bleibt vorerst gering. Wir sind der Ansicht, dass sich das Gesamtbild in absehbarer Zukunft weiterhin stabil halten wird.
Tagesprognose:
USD/JPY
Das Paar könnte Unterstützung erhalten, wenn die ADP-Arbeitsmarktdaten in Amerika besser als erwartet ausfallen. In diesem Fall könnte ein Durchbruch des Niveaus von 144,15 das Paar zu einem begrenzten Anstieg auf 145,15 führen.
USD/CHF
Das Paar konsolidiert sich unterhalb des Niveaus von 0,9000. Wenn die Arbeitsplatzdaten in Amerika über dem Konsensprognosewert liegen, kann mit einem lokalen Anstieg des Paares über diese Marke und einem Anstieg auf 0,9055 gerechnet werden.