Handelsplan für EUR/USD und GBP/USD am 29.06.2023

Bei der von der Europäischen Zentralbank abgehaltenen Konferenz machte auch Jerome Powell einen Überraschungsbesuch und wiederholte einmal mehr, dass die Federal Reserve durchaus ihre Refinanzierungssätze ein oder zwei Mal erhöhen könnte. Er fügte jedoch hinzu, dass die Entscheidung auf Grundlage der makroökonomischen Dynamik getroffen würde. Der Markt reagierte, als hätte er all dies zum ersten Mal gehört, und der Dollar begann rapide an Wert zu gewinnen. Dabei hat der Chef der Federal Reserve nichts Neues gesagt. Wort für Wort hat er dasselbe bereits während der Pressekonferenz nach der jüngsten Sitzung des Federal Open Market Committee gesagt. Das war allerdings vor zwei Wochen, sodass viele dies möglicherweise vergessen haben könnten. Tatsächlich hat er dasselbe auch während der Anhörungen im US-Kongress letzte Woche gesagt. Und angesichts der gestrigen Reaktion scheint die Mehrheit der Marktteilnehmer ein Gedächtnis wie ein Goldfisch zu haben. Diese Tatsache ist wirklich entmutigend.

Einfach ausgedrückt, ist der Anstieg des Dollars nicht gerechtfertigt, da nichts Neues passiert ist. Daher ist eine Korrektur gemäß den Marktgesetzen unvermeidlich. Auch wenn sie symbolisch ist. Es ist durchaus möglich, dass die heutigen Daten zu den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung in den Vereinigten Staaten der formale Anlass dafür werden. Schließlich sollte die Anzahl der Erstanträge um 2.000 steigen, während die der Folgeanträge um weitere 1.000 ansteigen sollte. Ja, die Veränderungen haben eher einen kosmetischen als einen symbolischen Charakter. Grundsätzlich ändert sich die Situation nicht. Aber gestern hat das den deutlichen Anstieg des Dollars nicht verhindert.

Der Eurokurs gegenüber dem US-Dollar ist im Zuge der abwärtsgerichteten Aktivität unter den Wert von 1.0900 gesunken. Dieser Schritt deutet auf eine anhaltende Korrektur vom Niveau von 1.1000 hin. In dieser Situation ist eine variable Seitwärtsbewegung um den Wert von 1.0900 möglich. Allerdings kann eine stabile Preisuntergrenze unter diesem Wert auf eine mögliche nachfolgende Eurokursabschwächung hinweisen.

Das Währungspaar GBP/USD hat die Phase der Flachbildung bei 1.2700/1.2750 durchbrochen und durch den Anstieg der Short-Positionen zu einem Abwärtsimpuls geführt. Aufgrund des deutlichen technischen Überverkaufssignals des britischen Pfunds ist eine Rückverfolgung oder ein Stillstand möglich. Wenn jedoch die abwärtsgerichtete Stimmung unter den Marktteilnehmern bleibt, ist eine nachfolgende Bewegung in Richtung des Niveaus von 1.2550 möglich.