Die Weltwirtschaft befindet sich in einer kritischen Phase.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich warnt vor weiterem finanziellen Stress, da Zentralbanken weiterhin die Zinssätze zur Bekämpfung der Inflation erhöhen.

Der Bericht besagt, dass je höher die Zentralbanken die Zinssätze erhöhen, desto höher ist das Risiko von finanziellen Stress und Bankenpleiten. Der letzte Ausweg zur Bekämpfung der Inflation und Wiederherstellung der Preisstabilität wird für Zentralbanken am schwierigsten sein.

Das Problem mit der Inflation ist, dass der Arbeitsmarkt angespannt bleibt und es schwer ist, den Anstieg der Preise im Dienstleistungssektor zu stoppen.

Laut dem Generalmanager der BIZ, Agustin Carstens, besteht das Risiko, dass die inflationsbezogene Psychologie zunimmt, wenn der Anstieg der Löhne und Preise sich gegenseitig verstärken. Möglicherweise müssen die hohen Zinssätze länger bleiben, als die Öffentlichkeit und Investoren erwarten.

Zentralbanken erhöhen die Zinssätze aufgrund des hohen Schuldenstands, was zusätzliche Schwächen im Finanzsystem aufdecken kann. Die Schließung von Banken Anfang 2023 war das markanteste Beispiel für die Realisierung solcher Risiken.

Wenn die Zentralbanken zur Erreichung von Preisstabilität härtere oder längere Maßnahmen ergreifen müssen, wird das Risiko eines finanziellen Stress zunehmen.

Um die Weltwirtschaft und das Finanzsystem zu stabilisieren, fordert die BIS die Banken auf, eine vorsichtige Politik zu verfolgen. Das bedeutet, dass die Haushaltsausgaben verschärft und mehr Risikomanagement-Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Nach Angaben von Carstens befindet sich die Weltwirtschaft in einer kritischen Phase, die Geldpolitik muss die Preisstabilität wiederherstellen und die Fiskalpolitik muss konsolidiert werden.

Nach Schätzungen der BIS führen etwa 15% der Zinserhöhungszyklen zu schwerem Stress im Bankensektor.

Am Mittwoch findet in Sintra (Portugal) ein dreitägiges Forum zur Geld- und Kreditpolitik statt. Hier werden Kommentare des Vorsitzenden des Federal Reserve Systems Jerome Powell, der Präsidentin der EZB Christine Lagarde, des Geschäftsführers der Bank of England Andrew Bailey und anderer vorgestellt.

Des Weiteren wird die Federal Reserve am Mittwoch die Ergebnisse ihres jährlichen Stresstests im Bankensektor veröffentlichen.

All diese Ereignisse werden die Volatilität der Märkte beeinflussen.