Heute werden keine wichtigen wirtschaftlichen Daten erwartet, weder in Europa, Russland noch den USA. Daher werden Investoren ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Reden des Präsidenten der Federal Reserve Bank of New York, J. Williams, und des Vizepräsidenten der Federal Reserve für Überwachung, M. Barr, bei einer Veranstaltung zum Thema Corporate Governance richten.
Warum werden die Marktteilnehmer gerade in dieser Woche besonders auf die Reden des Vorsitzenden der Federal Reserve, J. Powell, und anderer Vertreter der amerikanischen Regulierungsbehörde achten?
Dies liegt daran, dass die Situation mit den realen Aussichten auf zwei versprochene Zinserhöhungen bis zum Ende dieses Jahres nach dem Treffen der Zentralbank in der letzten Woche in der Schwebe bleibt. Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass das Ergebnis des Treffens insgesamt, einschließlich der Entscheidung, den Leitzins am 14. Juni nicht anzuheben und ihn bei Bedarf zweimal in der Zukunft zu erhöhen, sowie Powells Aussage, dass keine Zinserhöhung im Juli geplant ist, an eine komplexe Konstruktion verbaler Intervention erinnert. Die tatsächlichen erwarteten Maßnahmen des Regulators bleiben dabei irgendwie im Unklaren.
Deshalb werden Investoren aufmerksam zuhören und die Worte von Powell und seinen Kollegen genau unter die Lupe nehmen. Sie werden versuchen zu verstehen, welche konkreten Maßnahmen die Fed tatsächlich ergreifen wird. Nicht nur Versprechungen machen, sondern tatsächlich handeln. Es ist schon lange bekannt, dass es in der Zentralbank zwei Lager gibt, eines für eine Fortsetzung der Zinserhöhungen und das andere für eine Beendigung. Daher wird der "Sieg" der einen über die anderen eine deutlich wichtige Rolle in der zukünftigen Dynamik aller Finanzmärkte spielen.
Was können wir also von den Vertretern der Fed erwarten?
Wir gehen davon aus, dass es den Marktteilnehmern kaum gelingen wird, ihre Gedanken zu entschlüsseln, und dass in der Woche nach der Sitzung der Zentralbank und dem Fehlen wichtiger wirtschaftlicher Daten, insbesondere der Inflationswerte, keine neuen Entwicklungen zu erwarten sind. Wir glauben, dass sich das recht ruhige Verhalten des Marktes mit hoher Wahrscheinlichkeit in dieser Woche fortsetzen wird, sofern es nicht zu irgendwelchen unvorhergesehenen Umständen kommt.
Tagesprognose:
EUR/USD
Das Paar wird über dem Niveau von 1,0900 gehandelt. Aufgrund der verbesserten Stimmung auf den Märkten könnte es auf 1,1000 steigen. Der wichtigste unterstützende Faktor bleibt die Erwartung einer Fortsetzung der Zinserhöhungen durch die EZB.
USD/CHF
Das Paar testet das Unterstützungsniveau von 0,8955, dessen Durchbruch von oben nach unten zu einem lokalen Preisrückgang auf 0,8900 führen kann.