Auf dem Goldmarkt wird die Volatilität zunehmen, da die Markterwartungen stark im Kontrast zu den Andeutungen der Federal Reserve bezüglich der zukünftigen Geldpolitik und Zinsentwicklung stehen. Dennoch empfiehlt ein Marktanalyst, den Lärm zu ignorieren und sich auf den Bullentrend zu konzentrieren. Der Chefökonom von Degussa, Thorsten Polleit, empfiehlt Anlegern, jede Schwäche im Goldpreis für eine langfristige Positionierung zu nutzen. Wenn man in Gold investiert und die Position für fünf Jahre hält, ist der aktuelle Preis angemessen. Das sagte Thorsten Polleit. Seiner Meinung nach ist die Perspektive für Gold trotz der Tatsache, dass die Preise noch nicht auf historischen Höchstständen gehalten haben, 2200 US-Dollar pro Unze.
Noch ein wenig Geduld. Torsten Polleit glaubt, dass dieser Preis bis zum Ende dieses Jahres erreicht wird. Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen des Marktes und den Kommentaren des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, schafft eine gewisse Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen. Ein solcher lang anhaltender Unterschied zwischen dem, was der Markt bewertet, und dem, was die Zentralbank sagt, hat es in der Geschichte noch nie gegeben. Und laut dem Leiter der Abteilung für globale Rohstoffstrategie von Citi Research, Edward Morse, werden die Goldpreise bis zum Ende des Jahres auf 2400 US-Dollar pro Unze steigen.
Wahrscheinlich wird die Fed in der zweiten Jahreshälfte die Zinssätze senken. Aber das Vertrauen in das Federal Reserve System schwindet. Powell begann seine Pressekonferenz damit zu sagen, dass das Bankensystem zuverlässig und stabil sei. Diese Aussage wurde nur wenige Tage nach dem Zusammenbruch der First Republic, der letzten regionalen Bank in den USA, getroffen. Nach Ansicht vieler Analysten unterschätzt die Fed die Bedeutung der Bankenkrise zu Lasten der Investoren. Diese unsichere wirtschaftliche Situation wird Investoren weiterhin in Richtung Gold treiben. Investoren haben nur noch sehr wenige sichere Anlageoptionen. Gold und Silber werden weiter steigen, da die Geldmenge weiter zunehmen wird und die Senkung der Zinssätze sowie weitere Probleme im Bankensektor sich auf die Wirtschaft insgesamt auswirken werden.