USD/JPY. Vorschau auf die April-Sitzung der Bank of Japan

Am Freitag wird die Bank of Japan ihre Ergebnisse ihrer regulären Sitzung im April bekannt geben. Im Vorfeld dieses Ereignisses verhält sich der Yen ziemlich ruhig: Im Paar mit dem Greenback folgt er dem US-Dollar, der seinerseits unter Druck steht aufgrund der Erwartungen einer weniger aggressiven Haltung der Fed in Bezug auf zukünftige Maßnahmen. Einerseits erwarten die Händler keine unerwarteten Entscheidungen von der japanischen Regulierungsbehörde. Andererseits wird dies das erste Treffen unter der Leitung des neuen Gouverneurs der Bank of Japan, Kadsuo Ueda, sein. Daher wird das Treffen im April keineswegs "durchschnittlich" sein: Marktteilnehmer werden die Rhetorik des Zentralbankchefs sorgfältig analysieren und nach Hinweisen auf eine mögliche Überprüfung der Politik suchen.

Alte Lieder über das Wichtigste

Letzte Woche veröffentlichte die Agentur Reuters Insider-Informationen, wonach die Bank of Japan voraussichtlich eine taubenhafte Rhetorik auf der bevorstehenden Sitzung ankündigen wird. Vier informierte Quellen berichteten, dass der Regulator auf dem Treffen im April die ultralockere Geldpolitik beibehalten und keine Änderungen an den Zielwerten für den Zinssatz und den Renditekorridor vornehmen wird. Ähnliche Positionen wurden auch von Vertretern der Expertengemeinschaft in der Öffentlichkeit geäußert. Insbesondere der ehemalige stellvertretende Leiter der Bank of Japan, Masazumi Wakatabe, betonte, dass er "sehr überrascht sein würde", wenn die Zentralbank im April ihre derzeitige Politik zur Kontrolle der Renditekurve ändern würde. Der ehemalige stellvertretende Finanzminister Hirosi Watanabe erklärte ebenfalls, dass es derzeit keinen Grund für die Zentralbank gibt, die Parameter der Geldpolitik zu ändern.

Tatsächlich äußerte Katsuo Ueda selbst eine ähnliche Position. In seiner Rede im Parlament am Vortag betonte er die Notwendigkeit, die Politik zur Kontrolle der Renditekurve (YCC) fortzusetzen. Nach seinen Worten hängt die Überprüfung der YCC von verschiedenen Faktoren ab, wie den wirtschaftlichen Bedingungen und der Inflationsrate. Wann und wie dies geschehen wird, ist unbekannt. Katsuo Ueda machte jedoch unmissverständlich klar, dass die Zentralbank in naher Zukunft alle Parameter der Geldpolitik unverändert lassen wird.

Bemerkenswert ist, dass im Gegensatz zu seinem Vorgänger der neue Chef der Bank of Japan hypothetisch ein Falken-Szenario zulässt - "wenn die Löhne und die Inflation stärker steigen als erwartet". In diesem Fall würde die Zentralbank nach den Worten von Weda ihre Geldpolitik verschärfen und die Zinssätze erhöhen.

Doch offensichtlich wird dieses Szenario in absehbarer Zukunft nicht umgesetzt werden. Zum einen äußerte Katsuo Weda am Montag seine Zuversicht, dass die Verbraucherinflation in Japan "ihren Höhepunkt erreicht hat". Er betonte auch, dass die durch den Anstieg der Rohstoffpreise verursachte Inflation nachlässt und das Risiko einer Inflationserhöhung aufgrund des Vertrauensverlusts der Märkte in die Finanzen Japans "derzeit gering" ist.

Zweitens hat sich laut den neuesten veröffentlichten Daten die Gesamtinflation in Japan verlangsamt: Das Wachstumstempo im März war das schwächste seit September 2022. Der Gesamtverbraucherpreisindex stieg um 3,2%, während ein Rückgang auf 2,6% prognostiziert wurde. Einerseits übertraf der Wert deutlich die prognostizierten Schätzungen, andererseits zeigte er dennoch eine abnehmende Dynamik nach Erreichen des Januarhöchststandes (4,3%). Der Kernverbraucherpreisindex, der die Preise für frische Lebensmittel nicht berücksichtigt, blieb im Februar unverändert bei 3,1%, während ein Rückgang auf 3,0% prognostiziert wurde. Die Struktur des Berichts zeigt unter anderem, dass im März die Kosten für kommunale Dienstleistungen gesunken sind (ein Rückgang um 2,8%) - hauptsächlich aufgrund der Verbilligung von Strom (ein sofortiger Rückgang um 8,5%).

In Anbetracht der vorherigen Rhetorik, die von Katsuo Ueda buchstäblich vorgestern geäußert wurde, kann man nicht daran zweifeln, dass er bei der April-Sitzung lediglich die Schlüsselthesen wiederholen wird. Insbesondere wird er betonen, dass die neue Führung der Zentralbank auch in absehbarer Zukunft ein umfangreiches Programm zur Lockerung der Geldpolitik verfolgen wird. Wahrscheinlich wird Ueda auch die bereits geäußerte These wiederholen, dass der Anstieg der Verbraucherinflation hauptsächlich auf den Anstieg der Importpreise zurückzuführen ist und nicht auf eine Erhöhung der Nachfrage. Darüber hinaus wird er seine Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass der Preisanstieg bald abflachen wird und die Inflation bis zum Ende des laufenden Finanzjahres unter 2% fallen wird. Es wird auch die Angemessenheit der Fortsetzung der Renditekurvenkontrollpolitik betont.

Fazit

Die Bank of Japan wird höchstwahrscheinlich auf ihrer Sitzung im April alle geldpolitischen Parameter unverändert lassen und eine Rhetorik im "Geist von Haruhiko Kuroda" verlauten lassen. Als Reverenz an die Falken könnte Ueda erneut darauf hinweisen, dass die japanische Regulierungsbehörde eine Verschärfung der geldpolitischen Maßnahmen in Betracht ziehen könnte, wenn die Inflation wieder Fahrt aufnimmt. Diese Bemerkung wird wahrscheinlich vorübergehend die Stärke des Yen schwächen, aber insgesamt wird die Bank of Japan kaum eine "südliche Rallye" im Paar USD/JPY auslösen. Mittelfristig wird der Yen weiterhin dem Greenback folgen, dessen Wohlbefinden von der heutigen Veröffentlichung der BIP-Daten der USA und dem morgigen Bericht über den Anstieg des Kern-PCE-Index abhängen wird.

In einer solchen Unsicherheit ist es ratsam, eine abwartende Haltung gegenüber dem Paar beizubehalten, da sich das fundamentale Umfeld für Dollar-Paare bis zum Ende der Woche erheblich ändern kann - und das Paar USD/JPY wird hier keine Ausnahme sein.