EUR/USD-Analyse. 25. April. Philip Lane unterstützt Zinserhöhung im Mai

Die Wellenstruktur des 4-Stunden-Charts für das Währungspaar Euro/Dollar bleibt aufgrund der jüngsten Aufwärtswellen verwirrend, aber insgesamt unverändert in den letzten Tagen und Wochen. Diese Wellen können ein eigenständiger Aufwärtstrend sein (da der letzte Abwärtstrend als dreiwellig und abgeschlossen betrachtet werden kann) oder er kann bereits abgeschlossen sein, wenn er eine dreiwellige Form annimmt. Somit kann das Wellenbild für den Euro sehr komplex sein und es ist bereits jetzt sehr schwierig, damit zu arbeiten. Bei den aktuellen Positionen kann der Aufbau des Aufwärtswellensatzes abgeschlossen sein, da der Höhepunkt der dritten Welle über dem Höhepunkt der ersten Welle liegt. Das Gleiche haben wir auch in der letzten Abwärtsformation gesehen (minimale Tiefststände und Abschluss des Abschnitts). Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten für die Wellenstruktur. Zum Beispiel eine vollständige fünfwellige (aber auch korrektive) Struktur. Ich denke, es ist sinnvoll, sich derzeit an das Szenario mit einer Abwärtsbewegung des Instruments zu halten, da der Aufwärtstrend dreiwellig und abgeschlossen aussieht. Folglich kann zu diesem Zeitpunkt der Aufbau eines neuen dreiwellig abwärtsgerichteten Trends beginnen, und der erfolglose Versuch, die Marke von 1,1030 zu durchbrechen, deutet auf die Bereitschaft des Marktes zum Verkauf hin.

Das Euro/Dollar-Instrument stieg am Montag um 60 Basispunkte und fiel heute um 40. Ich erinnere daran, dass das wichtigste Ereignis des gestrigen Tages die Rede von Pierre Wunsch, dem Präsidenten der Belgischen Zentralbank, war, der erklärte, dass die Zinssätze für Einlagen und Kredite stärker steigen könnten, als alle erwarten. Er sagte offen, dass die Ziele für Inflation und Löhne nicht erreicht wurden, daher wird die Zentralbank die Geldpolitik weiter verschärfen, bis diese beiden Indikatoren zu verlangsamen beginnen. Die Rhetorik ist eindeutig "falkenhaft". Heute erklärte der Chefökonom der EZB, Philip Lane, dass der Zinssatz nach der Sitzung im Mai, die bereits nächste Woche stattfinden wird, erneut angehoben werden muss. Der Markt zweifelte nicht daran, dass die EZB eine solche Entscheidung treffen wird, die Frage ist nur, wie hoch der Zinssatz steigen wird. Derzeit liegt die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung um 25 Basispunkte bei etwa 65% und um 50 Basispunkte bei 35%. Die Aussagen von Lane können auch als "falkenhaft" oder zumindest neutral, aber sicherlich nicht als "taubenhaft" angesehen werden. Heute sinkt jedoch bereits die Nachfrage nach der europäischen Währung.

Ausgehend davon bin ich der Meinung, dass der Markt seine Unbereitschaft zeigt, weitere Käufe zu tätigen, was die Chancen für den Aufbau einer neuen abwärts gerichteten Dreiwelle erhöht. Der gestrige Anstieg sieht zufällig aus, da die Nachrichtenlage gestern und heute praktisch identisch war. Es gab zwei Reden von Mitgliedern der EZB, von denen jeder die Notwendigkeit betonte, die Zinssätze weiter zu erhöhen. Aber gestern stieg der Euro, heute fiel er. Ich halte den Szenario mit dem Aufbau eines neuen Abwärtstrends für am logischsten und gerechtfertigt in der gegenwärtigen Zeit.

Ausgehend von der durchgeführten Analyse komme ich zu dem Schluss, dass der Aufbau des Aufwärtstrends abgeschlossen ist. Daher kann ich derzeit Verkäufe empfehlen, das Instrument hat viel Raum für Rückgänge. Ich denke, dass das Ziel von 1,0600 durchaus realistisch ist. Deshalb empfehle ich den Verkauf des Instruments bei Umkehrungen des MACD-Indikators "nach unten", bis die Kurse einen erfolgreichen Versuch machen, die Marke von 1,1030 zu durchbrechen, was möglicherweise nicht der Fall ist.

Auf der höheren Wellenlänge hat die Wellenstruktur des aufsteigenden Trends eine ausgedehnte Form angenommen, ist aber wahrscheinlich abgeschlossen. Wir haben fünf aufsteigende Wellen gesehen, die möglicherweise die Struktur a-b-c-d-e darstellen. Der absteigende Trend kann noch nicht abgeschlossen sein und kann jede Form und Länge annehmen.