Bitcoin hält bei $27.000: Hat sich die Korrektur ausgelaugt?

In den letzten Tagen hat Bitcoin endgültig die Phase der Korrekturbewegung erreicht. Ein erfolgloser Durchbruch von $31k und ein anschließender Rückgang unter die Marke von $30k haben zu einem ziemlich schnellen Preisverfall auf $27k geführt.

Der Preis von $27k erwies sich jedoch als starke Unterstützungszone, in der die Bullen im Frühjahr große Mengen an BTC angesammelt hatten. Als Ergebnis konnte die Kryptowährung diese Grenze verteidigen und sich lokal über $27,5k erholen. In den letzten 4 Tagen hat der Preis von BTC über diesem Bereich gehandelt, was auf eine Abnahme der Bärenaktivität hinweisen könnte.

Hilft der Aktienmarkt?

Der Aktienmarkt gibt täglich kontroverse Prognosen und Aussagen ab. Einerseits erwarten Investoren einen starken Rückgang des Hauptindex SPX um 400 Punkte. Gleichzeitig haben jedoch mehr als 75% der Unternehmen, die bereits im ersten Quartal 2023 Bericht erstattet haben, vielversprechende Gewinnzahlen vorgelegt.

Dabei ist Wells Fargo sicher, dass die US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2023 in eine Rezession geraten wird. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Fed nicht plant, den Leitzins bis Anfang 2024 zu senken, was die Liquiditätsprobleme verschärfen könnte.

In der kurzfristigen Perspektive bleibt die Situation ebenfalls negativ, da Fedwatch berichtet, dass die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von 89% für eine Erhöhung des Leitzinses im Mai einpreisen. Investoren gehen davon aus, dass der Wert um weitere 0,25% angehoben wird.

Trotz der dreimonatigen "dunklen Wolken" über dem Aktienmarkt hält der SPX weiterhin die Marke von $4000 und steigt auf $4100. Die Korrelation zwischen BTC und SPX bleibt bestehen, daher kann die Bedeutung des Aktienindex für die Stabilität der Kryptowährung nicht geleugnet werden.

Investitionsklima rund um den Kryptomarkt

Zum ersten Mal in 4 Wochen verzeichnet CoinShares einen Abfluss von Mitteln aus Kryptoprodukten in Höhe von $30 Millionen. Gleichzeitig betrug der Zufluss von Mitteln in den letzten 4 Wochen mehr als $300 Millionen, und während dieses Zeitraums zeigte BTC ein signifikantes Wachstum und erreichte ein neues Maximum von $32k.

Glassnode berichtet von einem Bärenmarkt-Trend auf dem BTC-Markt. Investoren setzen weiterhin massiv auf Kryptowährungen auf Börsen. Dieser Prozess geht in der Regel der Gewinnmitnahme und einem anschließenden Rückgang der Kryptowährungskurse voraus.

Die Analysten von Santiment weisen auch auf die Wiederaufnahme aktiver Aktionen von kurzfristigen Händlern hin, die in den letzten zwei Wochen BTC dreimal häufiger mit Verlust als mit Gewinn verkauft haben. Dies ist auch ein Zeichen für eine lokale Überhitzung des Marktes und die Notwendigkeit einer Bereinigung von manipulativem Kapital.

BTC/USD-Analyse

Bei Betrachtung von BTC möchten wir uns auf das Niveau von 27,4k $ konzentrieren, wo am Ende des gestrigen Handelstages, dem 24. April, eine unsichere "Doji"-Kerze gebildet wurde. Angesichts der aktuellen Marktbedingungen ist es durchaus möglich, dass die Bildung eines solchen Musters eine Pause oder Erschöpfung der aktuellen Abwärtsbewegung anzeigt.

Bitcoin hat eine Chance auf eine lokale Umkehr, wenn es dem Vermögenswert gelingt, den aktuellen Handelstag über dem Niveau von 28.000 $ abzuschließen. Auf dem 1D-Zeitrahmen sieht BTC/USD jedoch bärisch aus und alle wichtigen Metriken deuten auf weitere Rückgänge hin.

Dies deutet darauf hin, dass die aktuelle Situation Ähnlichkeiten mit dem Muster zu Beginn des Jahres 2019 aufweist und bald wieder eine Aufwärtsbewegung der Kryptowährung zu erwarten ist. BTC wiederholt vollständig die Periode der Bildung eines lokalen Tiefs und der Akkumulation, gefolgt von einem lokalen Rückgang und einer weiteren bullischen Bewegung.

Zusammenfassung

Die fundamentale Situation bleibt unverändert, solange BTC keinen bärischen Durchbruch unterhalb des Niveaus von 25.000 $ vollzieht. Die Bullen lassen die Bären hartnäckig nicht unter 27.000 $ und letztere haben nicht genug Kraft für einen starken Durchbruch. Es ist jedoch noch zu früh, um von einem Abschluss der Korrekturbewegung zu sprechen.