Technische Analyse von EUR/USD für den 2. Juli 2023

Überblick:

Der Euro startete eine neue Woche mit Verlusten gegenüber dem US-Dollar und gab einen Teil der starken Erholung vom Freitag wieder zurück, da die Wirtschaftsdaten aus den Eurozonen-Ländern weiterhin enttäuschen. Derzeit signalisiert das Währungspaar EUR/USD einen stark bullishen Markt, solange der Trend über dem Bereich von 1,0900 - 1,0850 gehandelt wird.

Am Montag wurden bereits zahlreiche Einkaufsmanagerindex-Zahlen aus Europa und anderen Ländern veröffentlicht. Diese vielbeachteten Indikatoren bieten einen zeitnahen Hinweis auf die wirtschaftliche Entwicklung. Die neuesten Zahlen für Europa waren insgesamt unsicher, wobei die Veröffentlichung der deutschen Industrieproduktion wohl am besorgniserregendsten ist.

Das Währungspaar EUR/USD hat den steilen Aufwärtstrend auf dem Tageschart durchbrochen, der bis letzte Woche seine Erholung von den Tiefständen Anfang Juni unterstützt hatte.

Das Währungspaar EUR/USD handelte höher und schloss den Tag im positiven Bereich um 1,0900. Heute handelte es in einer engen Spanne von 1,0850 - 1,0900 und blieb nahe am Schlusskurs vom Freitag.

Auf dem Stundenchart testet das Währungspaar EUR/USD die Stärke der Unterstützungslinie - die exponentielle gleitende Durchschnittslinie MA (100) H1 (1.0900). Auf dem Vier-Stunden-Chart liegt das Währungspaar EUR/USD immer noch über der MA 50 H4-Linie.

Basierend auf dem Vorangehenden ist es wahrscheinlich sinnvoll, die Aufwärtsrichtung im Handel beizubehalten, und solange das Währungspaar EUR/USD über der MA 50 H4 bleibt, sollte man möglicherweise nach Einstiegspunkten zum Kaufen am Ende der Korrektur suchen.

Der Hauptwert liegt hier seit Juli letzten Jahres unter dem wichtigen 50-Niveau, das Expansion von Kontraktion trennt, und die jüngste Veröffentlichung für Juni war leider keine Ausnahme. Der PMI lag bei schwachen 40, was seine Schwäche in den letzten drei Jahren zeigt, da die Unternehmen tiefere Produktionskürzungen verzeichnen und die Nachfrage weiter abnimmt.

Der Euro blieb bei 1,09 Dollar, während Investoren gemischte Inflationsdaten in der Eurozone und das Versprechen der EZB, die Zinssätze weiterhin zu erhöhen, verdauten. Die Inflation im Euroraum sank im Juni von 6,1% auf 5,5%, während die Kernrate von 5,3% auf 5,4% stieg. Auf nationaler Ebene bewegt sich die Inflation in unterschiedliche Richtungen.

In Deutschland beschleunigte sich die Verbraucherpreisindexrate von einem 14-monatigen Tief im Mai auf 6,4%. In Italien und Frankreich hingegen verlangsamte sich die Inflation und die spanische Rate fiel auf 1,9%, was das Land zum ersten Land im Euroraum macht, das das EZB-Ziel von 2% erreicht.

In der Zwischenzeit rechnen Trader weiterhin damit, dass der Einlagenzinssatz der EZB 4% erreichen wird, wobei eine weitere Erhöhung im Juli erwartet wird. Darüber hinaus haben Politiker eine wahrscheinliche weitere Anhebung im September signalisiert. Der Euro wird das zweite Quartal voraussichtlich nahezu unverändert abschließen und nur geringfügig unter der wichtigen Marke von 1,1 liegen.

Der wahrscheinlichste Szenario ist weiteres Wachstum in Richtung 1,0977 (Hoch des letzten Monats). Das alternative Szenario ist eine Konsolidierung unterhalb der gleitenden Durchschnittslinie von 100 Stunden und anschließender Rückgang auf 1,0815 (letzte bärische Welle).