Europas Aktienmarkt fiel drastisch am Donnerstag

Beim Handel am Vortag meldeten die wichtigsten europäischen Indikatoren nach einem Anstieg am Vortag einen deutlichen Rückgang.

So fiel der Leitindex STOXX Europe 600 um 2,01 Prozent auf 437,36 Punkte. Die britische Börse FTSE 100 sank um 2,57% auf 7238,85 Punkte, der französische CAC 40 verlor 1,84% und fiel auf 6378,37 Punkte, der deutsche DAX fiel um 2,16% auf 13698,4 Punkte.

Die Wertpapiere der britischen Börse London Stock Exchange Group stiegen um 9,6%, während das Unternehmen mitteilte, dass die neuen Sanktionen gegen Russland nur minimale Auswirkungen auf sein Geschäft haben würden. Darüber hinaus hatte das LSE-Management am Vortag einen Anstieg des Vorsteuergewinns im abgelaufenen Jahr um mehr als das Doppelte gemeldet.

Die Aktien der deutschen Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa AG verloren 8,2%, nachdem das Management wegen des militärischen Konflikts in Osteuropa und der COVID-19-Pandemie keine Prognose für das laufende Jahr abgegeben hatte. Unterstützung für die Notierungen konnte selbst der starke Geschäftsbericht des Unternehmens nicht bieten. So hat die Lufthansa im vierten Quartal 2021 den Nettoverlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast das 4-fache reduziert.

Die Kapitalisierung des italienischen Telekommunikationsunternehmens Telecom Italia SpA ist um 14% eingebrochen. Im abgelaufenen Berichtsquartal betrug der Nettoverlust des Unternehmens 8,64 Milliarden Euro.

Die Kurse des deutschen Pharmaherstellers Merck KGaA stiegen um 1,3 Prozent. Nach den Ergebnissen von 2021 hat das Unternehmen seinen Nettogewinn um 54% gesteigert. Zudem hatte das Management der Merck KGaA am Vortag angekündigt, im Jahr 2022 eine Rekorddividende zu zahlen.

Wertpapiere des deutschen Logistikunternehmen Kion Group AG stiegen die Kosten auf 4,3%, nachdem das Unternehmen gab eine Prognose für das laufende Jahr, die erheblich übertraf die Erwartungen der Experten.

Im Fokus der Marktteilnehmer stand am Donnerstag noch die angespannte geopolitische Lage rund um die Ukraine. Der seit Wochen anhaltend eskalierende militärische Konflikt im Osten Europas hat an den Börsen für starke Volatilität gesorgt. So sind die europäischen Aktienindizes seit Beginn der aktuellen sieben Tage um 3-6% gesunken. Eine kleine Korrektur wurde erst am Mittwoch beobachtet, sie erwies sich jedoch wie erwartet als kurzfristig.

Investoren sorgen sich vor dem Hintergrund der Verschärfung der Situation um die Ukraine um die Aussichten für die Weltwirtschaft. Darüber hinaus war die Liste der Sanktionen des Westens und Amerikas gegen Russland umfangreicher und härter als von den Märkten erwartet.

Am Donnerstag bewerteten Börsianer die Ankündigung des US-Notenbankchefs Jerome Powell, dass ein Anstieg der weltweiten Energiekosten eine Beschleunigung der Inflation auslösen und negative Auswirkungen auf die Wirtschaft der Vereinigten Staaten haben würde.

Laut Powell plant die US-Federal Reserve, den Leitzins während der für den 15. bis 16. März angesetzten Sitzung um 25 Basispunkte anzuheben. Im Falle einer Anhebung der Inflation werde die Aufsichtsbehörde aggressiver vorgehen und den Leitzins um mehr als 25 Basispunkte anheben, sagte der US-Notenbankchef.