Europas Aktienmarkt eröffnete den Handel mit einem starken Absinken

Die europäischen Börsen haben am Montag eine zuversichtlich negative Dynamik gezeigt. Marktteilnehmer bewerten die möglichen wirtschaftlichen Folgen der Verhängung von Sanktionen durch die EU und Amerika gegen Russland.

Zum Zeitpunkt des Schreibens ist der STOXX Europe 600 um 1,38% auf 447,26 Punkte gesunken.

Der FTSE 100 in Großbritannien fiel um 1,12% auf 7405,13 Punkte, der CAC 40 in Frankreich verlor 2,3% bei 6565,83 Punkten und der deutsche DAX fiel um 1,95% auf 14281,64 Punkte.

Nach der Entscheidung der G7-Staats- und Regierungschefs vom vergangenen Wochenende werden mehrere führende Banken der Russischen Föderation vom internationalen Zahlungssystem SWIFT abgeschaltet. Darüber hinaus hat die Europäische Union neue Beschränkungen gegen die Bank von Russland eingeführt und ihr Vermögen im Ausland eingefroren. Am Montag ist der Wert der Wertpapiere europäischer Banken im Schnitt um 5,7 Prozent gesunken.

Viele staatliche Unternehmen in Russland haben Schwierigkeiten, ausländisches Kapital anzuziehen. Dabei betrafen die Beschränkungen auch die Lieferungen von High-Tech-Produkten in die Russische Föderation. Die Bundesrepublik Deutschland hat die Zertifizierung der Gaspipeline Nord-Stream-2 gestoppt.

Den höchsten Rückgang im Handelsverlauf meldeten die Wertpapiere der angeschlossenen Emittenten in Europa. So brachen die Aktien der größten österreichischen Bankengruppe Raiffeisen Bank AG um 18,23% ein, die niederländische ING Groep N.V. um fast 10%, die deutsche Deutsche Bank um 8% und die französische Societe Generale um 9,5%.

Die Kurse der britischen Öl- und Gasgesellschaft British Petroleum sanken um 6,3% vor dem Hintergrund der Ankündigung über den Austritt aus den gemeinsamen Unternehmen mit Rosneft und den Verkauf von 19,75% der Aktien des russischen Riesen.

Am Vorabend der größte Ölkonzern Norwegens Equinor kündigte an, neue Investitionen in Russland einzustellen und den Prozess des Austritts aus den russischen Joint Ventures zu starten. Der Wert der Wertpapiere des Unternehmens steigt am Montag um 1,4 Prozent.

Die Aktien des französischen Automobilbaukonzerns Renault – des Besitzers des russischen "AvtoVAZ" – sanken um 9,3 Prozent.

Die Notierungen der Papiere des britisch-russischen Bergbaukonzerns Polymetal International Plc fielen um 48,6 Prozent.

Die Kapitalisierung der deutschen Unternehmen Rheinmetall und BAE Systems ist jeweils um 27% und 14% gestiegen. Der Hauptgrund für den spektakulären Anstieg der Aktien war die Ankündigung der deutschen Regierung, einen Sonderfonds zur Modernisierung der Streitkräfte des Staates einzurichten. Für diese Ziele will die Bundesrepublik 100 Milliarden Euro bereitstellen.

Übrigens, nach den Ergebnissen der Handelssitzung am Freitag zeigten die führenden europäischen Aktienindikatoren ein zuversichtliches Wachstum von mehr als 3% nach einem erschreckenden Rückgang am Vorabend. Marktteilnehmer kauften vor dem Hintergrund des deutlichen Kursrückgangs am Donnerstag kräftig ein. Die Aktien einiger an der Londoner Börse notierter russischer Rohstoffkonzerne, die am Donnerstag deutlich verloren hatten, bewegten sich am Freitag zu einer positiven Dynamik.

So stiegen die Notierungen der Papiere von Polymetal International Plc um 17% und Evraz Plc um 19,5%. Gleichzeitig setzten die Aktien von Petropavlovsk Plc ihre zweite Sitzung in Folge fort und verloren am Tag 5,1%.

Als Ergebnis stieg der europäische Leitindex STOXX Europe 600 am Freitag um 3,32 Prozent auf 453,53 Punkte.