EUR/USD – Übersicht für den 19. November. Jerome Powell oder Lael Brainard? Das ist hier die Frage

4-Stunden-Chart
Technische Daten:

Der Hauptkanal der linearen Regression: Richtung – nach unten;

Der niedrigste Kanal der linearen Regression: Richtung – nach unten;

Der gleitende Durchschnitt (20; geglättet) – nach unten.

Das Währungspaar EUR/USD korrigierte sich am Donnerstag weiter zum gleitenden Durchschnitt. Wir sagten schon in den letzten Übersichten, dass der fundamentale Hintergrund für das Paar Euro/Dollar jetzt ziemlich verwirrend ist, da man solch einen Faktor wie Marktstimmung mehr als üblich berücksichtigen muss. Mit anderen Worten ist die Marktstimmung einer der stärksten Faktoren, aber sie korreliert nicht immer mit dem fundamentalen oder makroökonomischen Hintergrund. Also können die Teilnehmer des Devisenmarktes den Dollar aktiv kaufen, wenn es keine offensichtlichen Gründe dafür gibt. Ein einfaches Beispiel: ein großes multinationales Unternehmen kommt auf den Markt und möchte eine riesige Menge an Dollars für den Handel kaufen. Und dieses Unternehmen achtet nicht darauf, wie jetzt der fundamentale Hintergrund und ob der Kauf zu diesem Zeitpunkt sinnvoll ist. Das Gleiche gilt für die Transaktionen der Zentralbanken, die durch Währungsinterventionen den Wechselkurs der Landeswährung für ihre eigenen Zwecke beeinflussen können. Also kann man auf dem Devisenmarkt niemals 100% sicher sein. Nun zurück zu der Situation, die wir in dieser Zeit beobachten können. Man muss sagen, dass sich der US-Dollar in der letzten Woche gegenüber dem Euro sehr stärkte, aber wodurch das ausgelöst wurde, ist es sogar jetzt ziemlich schwer zu sagen. Die Tatsache, dass der Dollar während des größten Teils des Jahres 2021 teurer wird, kann sowohl durch technische als auch durch fundamentale Gründe bedingt sein. Die technischen Gründe sind die Notwendigkeit einer Korrektur gegen den globalen Aufwärtstrend von 2020. Die fundamentalen Gründe sind der Glaube der Märkte daran, dass die Fed als eine der größten Zentralbanken der Welt ihre Geldpolitik weiter straffen wird, die sich auf die größte Volkswirtschaft der Welt auswirken wird. Das Wachstum der US-Währung lässt sich durch nichts Anderes erklären. Es sei jedoch anzumerken, dass die Märkte auf die Beendigung des QE-Programms ab dem Sommer warteten und jetzt auf eine Zinserhöhung warten. Wenn das so weitergeht, wird der Dollar bis zum nächsten Sommer nur auf den Erwartungen des Marktes steigen.

Joe Biden kann sich nicht entscheiden

Inzwischen ist die Fed jetzt in einen weiteren sehr wichtigen Prozess verwickelt. Der Präsident Joe Biden wählt momentan einen von zwei Kandidaten für das Amt des Fed-Chefs für die nächsten vier Jahre aus. Im Februar nächsten Jahres läuft Jerome Powells Amtszeit aus und da er ein Republikaner ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sein Amt aufgeben wird. In Amerika ist es üblich, Präsidenten und Fed-Chefs für zwei Amtszeiten zu wählen. Da Donald Trump aber nicht mehr im Amt ist und Jerome Powell für dieses Amt eben von ihm vorgeschlagen wurde, kann derzeitiger Fed-Chef wie Trump zurücktreten. Das Interessanteste ist, Powell kann nicht als schlechter Vorsitzender bezeichnet werden. Natürlich gibt es ihm auch was vorzuwerfen. Insbesondere glauben die Demokraten, dass derzeitiger Chef der Federal Reserve alle Fragen der korporativen Ethik habe nicht lösen können und auch wenig Aufmerksamkeit den Fragen des globalen Klimawandels schenke. Man sollte doch nicht vergessen, dass Powell die Fed während der stärksten Finanzkrise leitete und eben er die Wirtschaft nicht zusammenbrechen ließ. Im Allgemeinen, wenn man Kleinigkeiten nicht beachtet, ist Powell einer Verlängerung des Vertrags würdig. Die zweite Kandidatin ist Lael Brainard, das Vorstandsmitglied der Fed und die einzige Demokratin im Vorstand. Deshalb braucht man nicht lange darüber nachdenken, warum Brainard die Ehre gebührte, ein Spitzenkandidat für das Amt des Chefs der Fed zu werden. Es sei auch zu betonen, dass sich Biden schon ziemlich lange für einen Namen, den er dem Kongress und dem Senat vorschlagen wird, nicht entscheiden kann, aber versprach, den bis zum Ende dieser Woche zu verkünden. Aus unserer Sicht wird es doch Lael Brainard sein. Gleichzeitig glauben viele Experten und wir auch, dass sich mit dem Wechsel des Vorstandschefs der Fed an ihrer Geldpolitik nichts ändern werde. Brainard hält auch an "Tauben-Ansichten" fest, und das ist eben, was das Weiße Haus jetzt braucht. Der Leitzins wird im nächsten Jahr nicht deshalb steigen, weil die Fed nur aus Falken besteht, sondern weil sonst die US-Wirtschaft sich überhitzen wird, die Inflation eine Stagflation erzeugt und außer Kontrolle gerät. Also ist es absolut egal, bei wem genau die Zinsen steigen werden.

Die Volatilität des Währungspaares Euro/Dollar am 19. November beträgt 66 Punkte und wird als "mittlere" gekennzeichnet. Also erwarten wir eine Bewegung des Paares heute zwischen den Niveaus 1,1307 und 1,1439. Die Umkehr des Heiken Ashi Indikators nach unten wird eine Wiederaufnahme der Abwärtsbewegung signalisieren.

Die nächsten Unterstützungsniveaus:

S1 – 1,1353

S2 – 1,1292

S3 – 1,1230

Die nächsten Widerstandsniveaus:

R1 – 1,1414

R2 – 1,1475

R3 – 1,1536

Handelsempfehlungen:

Das Paar EUR/USD begann sich zu korrigieren. Also sollte man heute neue Short-Positionen mit den Zielen 1,1307 und 1,1292 nach der Umkehr des Heiken Ashi Indikators nach unten oder im Falle eines Preisabpralls vom gleitenden Durchschnitt erwägen. Man sollte Käufe des Paares erwägen, wenn sich der Preis über dem gleitenden Durchschnitt mit den Zielen 1,1439 und 1,1475 festsetzt.

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Erläuterungen zu den Abbildungen:

Kanäle der linearen Regression – helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide in eine Seite gerichtet sind, dann ist der Trend momentan stark.

Der gleitende Durchschnitt (20,0; geglättet) – bestimmt die kurzfristige Tendenz und die Richtung, in die man jetzt handeln soll.

Murrey-Niveaus – Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.

Volatilitätsniveaus (rote Linien) – ein wahrscheinlicher Preiskanal, in dem das Paar den nächsten Tag verbringen wird, basierend auf den aktuellen Volatilitätsindikatoren.

Der CCI-Indikator – sein Eintritt in den Überverkaufbereich (unter das Niveau von -250) oder in den Überkaufbereich (über das Niveau von +250) bedeutet, dass sich eine Trendumkehr in die entgegengesetzte Richtung nähert.