Das Symposium in Jackson Hole ist das Schlüsselereignis der Woche

In letzter Zeit stieg die US-Währung weiter, obwohl sie es zum Beispiel mit der europäischen Währung gepaart sehr langsam und gepaart mit dem Pfund ziemlich schnell machte. Insgesamt steigt der Dollar jedoch weiter und angesichts all der fundamentalen Faktoren, die uns derzeit zur Verfügung stehen, kommen wir zu dem Schluss, dass die optimistischen Erwartungen des Marktes hinsichtlich der Fed-Zinssenkung bereits 2021 der Haupttreiber für das Wachstum des Dollars sind. Vor ein paar Wochen haben sofort mehrere Vertreter des Währungsausschusses der Fed offen erklärt, dass sie die Idee der Abschaffung des QE-Programms bereits im September, also auf der nächsten Sitzung der Fed, unterstützen würden. Die Märkte ergriffen also sofort diese Idee und warten nun darauf, dass der Fed-Chef Jerome Powell persönlich seine Bereitschaft ankündigt, das Programm abzuschaffen. Powell selbst schweigt jedoch in dieser Frage still. Sogar, eher, im Gegenteil. Powell wies in den vergangenen Monaten häufiger darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft noch nicht ausreichend erholt habe, so dass man von einem Ende des Konjunkturprogramms sprechen könnte. Laut Powell sei der Arbeitsmarkt ein vorrangiges Ziel der Zentralbank, deshalb solle man auf seine vollständige Erholung warten und erst danach über das Ende von QE sprechen. Die meisten Experten sind jedoch immer noch der Meinung, dass die Absicht der Fed, QE abzuschaffen, schon in diesem Herbst zumindest einfach angekündigt werde. Denn niemand glaubt, dass die Fed die monatlichen Geldspritzen in Höhe von 120 Milliarden Dollar einfach an einem Tag abschaffen würde. Also wird das QE-Programm wahrscheinlich allmählich beendet. Zum Beispiel könnte der erste Schritt sein, es auf 80-100 Milliarden Dollar pro Monat zu reduzieren, was immer noch die Infusion von Geld in die Wirtschaft, aber in kleineren Mengen, bedeuten würde. Für den Dollar wäre selbst eine solche Entscheidung der Fed ein positives Moment, aber wie wir bereits erwähnt haben, steigt die US-Währung derzeit ausschließlich an den Erwartungen. Das heißt, wenn diese Erwartungen wahr werden, kann die Reaktion bereits das Gegenteil sein: der Dollar kann einen neuen Fallzweig beginnen. Was den Aktienmarkt betrifft, wird er weiter wachsen, solange die Fed eigentlich Geld in die Wirtschaft pumpt. Der Mechanismus ist banal und einfach: das Geld in der Wirtschaft wird mehr, dementsprechend muss es sich irgendwo ablagern. Der Aktien- und Kryptowährungsmarkt ist der perfekte Platz dafür. Zum Teil kann Bitcoin jetzt auch weiter wachsen, weil es ständig mehr Geld in der US-Wirtschaft wird.

Angesichts all dessen glauben wir, dass Jerome Powell beim Symposium in Jackson Hole, das vom 26. bis 28. August stattfindet, nach wie vor nicht besonders offen sein wird. Wahrscheinlich wird Powell auf die Fed-Sitzung im September warten, und wenn eine Entscheidung über QE getroffen wird, wird die eben in der Sitzung bekannt gegeben.