EUR/USD – Übersicht für den 11. August. Die "Falkenaussagen" der Fed-Vorstandsmitglieder unterstützen den Dollar weiter

4-Stunden-Chart

Technische Daten:

Der Hauptkanal der linearen Regression: Richtung – nach unten.

Der niedrigste Kanal der linearen Regression: Richtung – seitwärts.

Der gleitende Durchschnitt (20; geglättet) – nach unten.

CCI: -105.1940

Das Währungspaar EUR/USD hat in den letzten Tagen seine Abwärtsbewegung fortgesetzt. Insgesamt in den letzten anderthalb Wochen wurden etwa 170 Punkte verloren, und der Preis fiel ziemlich langsam auf sein vorheriges lokales Tief vom 31. März (nahe dem Level 1,1704). Wir sprachen in letzter Zeit mehrmals über diesen Level, obwohl das technische Bild vor zwei Wochen so aussah, als wäre die Abwärtsbewegung bereits beendet. In Wirklichkeit haben die Bären jedoch die Kraft gefunden, das Paar Euro/Dollar noch etwas nach unten zu treiben, deshalb liegt der Preis im Moment immer noch in der Nähe des 17. Levels. Daher kommt für das Paar Euro/Dollar jetzt der Moment der Wahrheit. Wenn unsere Annahme von zwei Korrekturzweigen gegen den globalen Aufwärtstrend wahr ist, dann sollte bald die Umkehr nach oben mit der Wiederaufnahme des Aufwärtstrends folgen, in dessen Rahmen die Notierungen mindestens auf den Level 1,2240 zurückkehren sollten. Andernfalls wird die US-Währung weiter teurer und wir müssen dann nach den Gründen für eine solche Bewegung des Paares suchen. Es ist kein Geheimnis, dass die US-Währung in den letzten Monaten und sogar Jahren unter Druck steht. Aber man kann eindeutig nicht sagen, dass dies der Druck des Marktes ist. Denn die Fed vergrößerte vor anderthalb Jahren deutlich das quantitative Anreizprogramm und gab sich eine volle Handlungsfreiheit. Einfach gesagt gab sich die Fed selbst das Recht, fast jede Menge Geld zu drucken und es in die Wirtschaft hineinzugießen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der US-Dollar in den letzten Jahren ziemlich stark billiger wurde. Und genau auf der Grundlage dieses Faktors warten wir auf neue Fallzweige des Dollars, da das QE-Programm weiterhin in Aktion ist. Und es wird dies auch weiterhin mindestens bis Ende 2021 tun, trotz des Überflusses von Falkengerüchten und Andeutungen von Fed-Vertretern, mit denen die Märkte in den letzten Monaten überfüllt sind.

Aus unserer Sicht kann nur ein Faktor den globalen Trend in einen Abwärtstrend umkehren. Es ist ein Faktor des Glaubens des Marktes daran, dass die Fed beginnen wird, das quantitative Lockerungsprogramm noch in diesem Jahr zu beenden und die Zinsen im nächsten Jahr zu erhöhen. In diesem Fall kann die Nachfrage nach der US-Währung stark steigen. Bei dieser Logik ergeben sich jedoch Fragen, warum der US-Dollar in den letzten anderthalb Jahren billiger wurde. Wenn der Faktor der Billionen-Dollar-Infusion nichts damit zu tun hat, dann warum fiel der Dollar so lange? Denn die US-Wirtschaft verringerte sich zunächst nur sehr stark, fühlt sich aber in den letzten Quartalen viel besser als die europäische oder britische. Und wenn der "Fed-Faktor" doch der Grund ist, warum steigt dann jetzt die US-Währung? Also empfehlen wir, wie immer, allen Tradern, ihre persönliche fundamentale Meinung zu haben. Offensichtlich hat jeder Trader oder Analyst seine eigene Ansicht und die kann sich sehr von anderen Meinungen unterscheiden. Sie sollte jedoch auf jeden Fall sein. Aber zur gleichen Zeit, wenn die Trader beliebige Trades öffnen, müssen sie dem technischen Bild streng folgen. Denn jede fundamentale Hypothese muss durch konkrete technische Signale bestätigt werden. Daher erwarten wir weiterhin einen neuen Fall des US-Dollars, aber da der Trend jetzt im 24-Stunden- und 4-Stunden-Chart weiterhin absteigend bleibt, dann muss man beim Handel das berücksichtigen.

In den letzten Tagen wurde der Dollar von den Fed-Vertretern Raphael Bostic und Thomas Barkin unterstützt. Der erste sagte, er erwarte eine Reduzierung des QE-Programms bereits im vierten Quartal 2021. Allerdings gibt er zu, dass dies früher passieren könne, wenn sich der Arbeitsmarkt schnell erholen werde (wir möchten Sie daran erinnern, dass die letzten zwei Monate der Anstieg der NonFarm Payrolls 900 Tausend betrug). Thomas Barkin wiederum sagte, dass die Inflation mittelfristig bereits den Level 2% erreicht habe, also würden in naher Zukunft Diskussionen über die Erhöhung des Leitzinses beginnen. Das bedeutet natürlich nicht, dass der Zins in absehbarer Zeit erhöht wird: dennoch ist die Mehrheit der Fed-Mitglieder der Meinung, dass die Zinsen frühestens 2023 steigen würden. Auch eine "Falkenrhetorik" äußerte der Vorsitzende der Federal Reserve Bank of Boston Eric Rosengren, der erklärte, dass die Inflation auf dem aktuellen Niveau für einen langen Zeitraum bleiben könne und die Bedingungen für die Reduzierung des QE-Programms im September dieses Jahres erfüllt werden könnten. Also war der Beginn dieser Woche ziemlich unerwartet für die US-Währung von Vorteil, die von den Mitgliedern der Fed viel Unterstützung erhielt. Wir weisen darauf hin, dass der Fed-Chef Jerome Powell selbst in letzter Zeit nicht zu Falkenaussagen geneigt war. Und die Märkte achten natürlich mehr auf Powells Aussagen. Bei allem Respekt vor Rosengren, Barkin und Bostic können wir jedoch immer noch nicht zu dem Schluss kommen, dass ihre Aussagen den Devisenmarkt stark beeinflussten. Der US-Dollar stärkt sich weiter, tut dies aber weiterhin extrem langsam. Die Volatilität des Euro/Dollar-Paares bleibt weiterhin sehr schwach. Am Montag lag sie beispielsweise nur bei 34 Punkten. Wenn Trader jetzt den Tageschart öffnen, werden sie fast sicher ziemlich starke Bewegungen sehen. Dieses Bild ist jedoch trügerisch. Wenn man die Grafik verkleinert, so dass der gesamte Aufwärtstrend auf dem Bildschirm zu sehen ist, wird es sehr deutlich, dass der aktuelle Rückgang der Notierungen des Paares im Moment nicht mehr als 38,2% nach Fibonacci von der Größe des gesamten Trends ist. Dabei korrigiert sich das Paar weiterhin bereits den siebten Monat in Folge. Während dieser Zeit konnte es von seinen Höchstständen um 600 Punkte fallen, das heißt, der Dollar wurde um 6 Cent teurer. Aus unserer Sicht ist das ein eher bescheidenes Ergebnis. Aktuell liegt der Preis nahe bei 1,1704 (letztes lokales Tief) und bei 1,1690 (38,2% nach Fibonacci). Daher wird es für Bären extrem schwierig sein, diesen Bereich zu überwinden. Aber wenn sie es trotzdem schaffen, dann kann der US-Dollar seine Stärkung fortsetzen.

Die Volatilität des Währungspaares Euro/Dollar am 11. August beträgt 49 Punkte und wird als "mittlere" gekennzeichnet. Also erwarten wir eine Bewegung des Paares heute zwischen den Levels 1,1672 und 1,1770. Die Umkehr des Indikators Heiken Ashi nach oben wird eine Aufwärtskorrektur signalisieren.

Die nächsten Unterstützungslevels:

S1 – 1,1719

S2 – 1,1658

S3 – 1,1597

Die nächsten Widerstandslevels:

R1 – 1,1780

R2 – 1,1841

R3 – 1,1902

Handelsempfehlungen:

Das Paar EUR/USD setzt seine Abwärtsbewegung fort. Also sollte man heute in Short-Positionen mit Zielen 1,1672 und 1,1658 bis zur Umkehr des Indikators Heiken Ashi nach oben bleiben. Der Verkauf des Paares wird möglich sein, wenn sich das Paar über dem gleitenden Durchschnitt mit den Zielen 1,1841 und 1,1902 bis zur Umkehr des Indikators Heiken Ashi nach unten festsetzt.

Handelssignale, COT-Bericht:

Prognose und Handelssignale für EUR/USD am 11. August

Prognose und Handelssignale für GBP/USD am 11. August